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Ankündigung Freitagsalon Jänner 2013: „Neue Solidarsysteme – Gemeinwohl und Gemeinwesen“

von |24. Januar 2013|

Der nächste Freitag-Salon findet am 25. Jänner 2013, um 21.00 Uhr im im Domcafe unter den Lauben, Pfarrplatz 3 statt.

Das Thema lautet: „Neue Solidarsysteme – Gemeinwohl und Gemeinwesen“.

Christian Felber, Mitbegründer der Attac-Bewegung in Österreich, hat ein Buch über die so genannte Gemeinwohlökonomie herausgebracht. Als Grundprinzip der Gemeinwohlökonomie gilt, dass nicht das Bruttoinlandsprodukt im Mittelpunkt steht, sondern das Gemeinwohl-Produkt, auf Betriebsebene nicht die Finanzbilanz, sondern die Gemeinwohl-Bilanz. Nicht Gewinnstreben und Konkurrenz sollen im Vordergrund stehen, sondern Beziehungswerte (Vertrauen, Wertschätzung, Sicherheit, Bedürfnisbefriedigung), die ein Zusammenleben der Menschen erst gelingen lassen. Die gegenwärtige Wirtschaftordnung hingegen ist leider all zu sehr von Egoismus, Gier, Geiz. Rücksichts- und Verantwortungslosigkeit geprägt.

Mittlerweile hat sich eine Gegenbewegung gebildet, die die Gemeinwohlökonomie schlichtweg als eine Utopie hinstellt und die Lösung für unsere wirtschaftlichen Probleme in der globalen Vielfalt solidarischer Ökonomien sieht. Dabei wird von einer bereits bestehenden bunten Palette alternativer Wirtschaftsweisen ausgegangen, die weiter gefördert, ausgeweitet und vermehrt werden soll.

Wir konnten für den Abend Susanne Elsen gewinnen. Sie ist Professorin an der Uni in Brixen und wird uns in das Thema einführen.

Freitagsalon Brixen Dezember 2012: Astrologie vs. Astronomie vs. Astrologie

von |21. Januar 2013|

Die Kombination mit einem Abendessen und insgesamt der festliche Charakter hat das Dezembertreffen des Freitagsalon geprägt. Wir haben es allerdings auch in diesem Kontext geschafft – zwar etwas zeitlich verschoben – unsere übliche zweistündige Diskussion durchzuführen. Es war ein sehr lebendiges Gespräch mit sehr viel Bereitschaft von Seiten der Teilnehmer, sich einzubringen und mitzudiskutieren. Die festliche Stimmung hat wohl das Ihrige dazu beigetragen.

Auch die Tatsache, dass mehr als 30 Personen beim Treffen anwesend waren, hat den Ablauf des Diskussionsabends mitbestimmt. Für die Moderation war es kein leichtes Unterfangen eine Diskussion mit derart vielen Personen zu führen. Aber es kann gesagt werden, dass es gelang, einen Rahmen zu finden, ohne dass dabei der Diskussionsdrang der Teilnehmer all zu sehr eingeschränkt wurde.

Hansjörg Thaler hat kurz in die Thematik Astrologie/Astronomie eingeführt.

Er ging zuallererst auf die unterschiedlichen Wortgebilde ein, die den beiden Begriffen zugrunde liegen. Sie stammen beide aus dem Griechischen: astron bedeutet Stern und logos Lehre; mit Astrologie ist die Lehre der Deutung von astronomischen Ereignissen gemeint; nomos hingegen bedeutet Gesetzt; Astronomie ist die Wissenschaft von den Gestirnen.

Die Astronomie als Wissenschaft, so wie wir sie heute kennen, gibt es erst seit einigen Jahrhunderten. Hansjörg ortet einige ihrer Wurzeln sogar in Brixen. Nikolaus Cusanus (1401 – 1464) – Bischof von Brixen – beschäftigte sich mit Sternenkunde und zwar über den Rahmen der Sternendeutung hinausgehend. Er war einer der ersten, der nicht die Erde in den Mittelpunkt rückte, also nicht von einem geozentrischen System ausging (er kannte aber auch das heliozentrische System noch nicht, für ihn gab es keinen Mittelpunkt der Welt).

Bleiben wir noch vorerst bei der Astrologie. Sie kann als ein Versuch und Bemühen verstanden werden, mithilfe der Sterne die Persönlichkeitsstrukturen von Menschen oder auch deren Zukunft und Schicksal zu deuten. Diese Methodik wird bereits seit Jahrtausenden praktiziert. Allerdings konnten es sich früher […]

Freitagsalon Brixen November 2012: Alkohol in der zweiten Moderne

von |26. Dezember 2012|

In der Einführungsrunde tauchte bereits die zentrale Frage auf: wie weit sind Verbote sinnvoll oder was kann sonst unternommen werden, um ausufernden Alkoholkonsum in den Griff zu bekommen bzw. zu vermeiden? Welche sind die gesellschaftlichen Komponenten in der Alkoholproblematik? Welche Parallelen aber auch Unterschiede gibt es zum Konsum anderer Drogen? Wie schaut es überhaupt auf dem Drogenmarkt aus, welche neuen Tendenzen zeichnen sich ab?

Wenn auch die Blickwinkel der Anwesenden (Lehrer, Eltern, Ärzte, Therapeuten, usw.) auf die Problematik sehr unterschiedlich waren, so kreisten doch die Fragestellungen allesamt um die oben genannten.

Peter Kohler kann mittlerweile auf insgesamt 20 Jahre Berufserfahrung im Sucht- und Drogenbereich zurückblicken. Zwischen 1992 und 2001 war er im Krankenhaus tätig. Aus dieser Tätigkeit stieg er nicht ohne Frust aus und gründete daraufhin das Forum für Prävention, zusammen mit Christa Ladurner und Lukas Schwienbacher. Im Krankenhaus hatte er großteils mit Suchtfällen zu tun, die vielfach hoffnungslos waren und die Arbeitserfolge fielen entsprechend bescheiden aus.

Umso dringender und notwendiger verspürte er das Bedürfnis und die Notwendigkeit in der Prävention wirksam zu werden. Zu dritt haben sie das Forum aufgebaut und schon bald kam eine vierte Fachkraft hinzu, die sich vor allem mit der Problematik Essstörungen beschäftigte.

Peter skizzierte kurz und dennoch sehr prägnant und aufschlussreich die Thematik Alkohol in seiner gesellschaftlichen Dimension. Lothar Böhnisch hat für unsere Zeit den Begriff der zweiten Moderne geprägt. Es ist die Zeit, in der von Analog auf Digital umgestellt wird und zwar in den verschiedensten Bereichen des gesellschaftlichen Lebens. Ein weiteres wichtiges Merkmal der heutigen Epoche ist die Entgrenzung, die in fast allen gesellschaftlichen Bereichen spürbar ist. Arbeit, Familie, Zeit – Begriffe, die früher sehr klar definiert waren – lösen sich zusehends auf oder kriegen jedenfalls eine neue Bedeutung. Sie bieten lang nicht mehr jene Orientierung, wie dies früher der Fall war. Die Rollen, die […]

Dezembertreffen des Freitagsalons

von |2. Dezember 2012|

Liebe Freundinnen und Freunde des Freitagsalons,

wie ihr wisst, fällt unser Dezembertreffen immer in die Zeit zwischen Weihnachten und Sylvester (heuer ist es der 28.12.2012), in eine Zeit also in der das Feiern im Mittelpunkt steht. Das Feiern soll deshalb auch dieses Jahr beim Freitagsalon nicht zu kurz kommen.

Wir möchten heuer unser Treffen mit einem Festessen verbinden. Geplant ist, dass man sich um 19.30 im Restaurant des Hotels Elephant trifft und sich kulinarisch verwöhnen lässt. Nach 21.00 Uhr können wir dann wieder unserem Diskussionsdrang frönen; es wird mit großer Wahrscheinlichkeit um den Themenkreis Astrologie – Astronomie gehen, darüber aber dann später noch mehr. Wer nicht beim Essen dabei ist, kann natürlich auch erst um 21.00 Uhr zu uns stoßen.

Wer allerdings beim Essen schon mit dabei sein möchte, möge sich bitte innerhalb 15. Dezember bei mir melden, wir müssen nämlich beim Elephant Bescheid sagen, wieviel Personen zum Abendessen kommen.

Freitagsalon Brixen Oktober 2012: Glaube auf dem Prüfstand

von |27. November 2012|

Unsere Einführungsrunde hat schon zu Beginn aufgezeigt, dass die Herangehensweise an Glaube und Religion sehr unterschiedlich ist. Für manche ist der Glaube etwas rein Individuelles, für andere hingegen hat ein Glaube isoliert, für einen Menschen allein, überhaupt keinen Wert. Auch der Unterschied zwischen Glaube und Religion wurde unterstrichen. Die Frage, wie man zu einem Glauben kommt interessierte ebenfalls: Glaube setzt ja schließlich voraus, dass man bereit ist etwas zu glauben, was andere sagen, und beruht in der Regel nicht auf eigene Erfahrungen. Gibt es für die Aneignung eines Glaubens eigene Techniken. Atheisten und Agnostiker zeigten sich naturgemäß besonders skeptisch gegenüber allem, was mit Glaube und Religion zu tun hat. Kann der Glaube einer vernunftbezogenen Prüfung Stand halten? Kann Vernunft den Glauben tragen? Wenn man eine Prüfung des Glaubens ernsthaft angehen will, gilt es diese mit offenem Ausgang zu führen, womit sich gläubige Menschen sicherlich schwer tun.

Ida Rabensteiner erzählte uns zuallererst ihre Glaubens- und Lebensgeschichte. Sie ist in einer katholischen Familie und überhaupt in einem katholischen Milieu aufgewachsen. Glaube war für sie wichtig und sie hat ihn sich auch gut in der Jugend- und Studienzeit erhalten. Nach ihrem Veterinärstudium, als sie ihre Arbeit als Tierärztin im Ahrntal aufgenommen hatte, geriet sie nach einigen Jahren in eine Sinnkrise. Dies hatte nicht unwesentlich mit ihren Berufs- und Arbeitserfahrungen zu tun. Die Arbeitsanforderungen an eine Tierärztin empfand sie als sehr hoch und sie hatte oft den Eindruck, dass ihr Tag nur mehr aus Arbeiten, Essen und Schlafen bestand. Aber es gab auch einige inhaltliche Dinge im Zusammenhang mit Tierzucht- und –medizin, die sie mit ihren ethischen Vorstellungen nicht in Einklang bringen konnte. Sie suchte daraufhin immer mehr Zuflucht in der Religion: im Bibellesen, im Studieren der Kirchengeschichte, der Theologie und der Philosophie. Mit dem absolvierten Theologiestudium taten sich für sie dann auch neue […]