Neues aus der Astronomie
Pikantes zum Venustransit auf ScienceBlogs.de
Was Media-Servers.net auf ScienceBlogs.de zum Thema „Venus Transit“ als Werbung auf den Bildschirm zaubert, hat wohl nur entfernt mit Wissenschaft zu tun:
Augenscheinlich war dies nur ein transientes Venusproblem, aktuell lässt sich das Ganze leider nicht mehr reproduzieren!
Geistige Leere in Südtiroler Wartesälen: Unbildung fürs Volk
Besonders zur Winterzeit quellen die Wartesäle der Arztpraxen und Krankenhäuser über vor wartenden Patienten, die ungeduldig die spärliche und lieblose Auswahl an Zeitschriften durchwühlen und sich irgendwann frustriert mit dem Handy beschäftigen, in die Luft starren, den Nachbarn mit Belanglosigkeiten überhäufen oder mit dem mageren Angebot an Lesestoff Vorlieb nehmen.
Auf den Missstand angesprochen verweisen viele Verantwortliche auf die hohen Kosten, die das konstante Besorgen von Frauenlesestoff wie „Anna“, „Bella“, „Bild der Frau“, „Brigitte“, „Burda Style“, „Cosmopolitan“, „Elle“, „Elle Decoration“, „Emma“, „Frau im Leben“, „Freundin“, „Für Sie“, „Glamour“, „InStyle“, „Joy“, „Lena“, „Lisa“, „Madame“, „Maxi“, „myself“, „Petra“, „Plus“, „Sabrina“, „Shape“, „Tina“, „Vital“, „Vogue“, „Bunte“, „Das Goldene Blatt“, „Das Neue“, „Das Neue Blatt“, „Die Aktuelle“, „Die neue Frau“, „Echo der Frau“, „Frau Aktuell“, „Frau im Spiegel“, „Frau mit Herz“, „Freizeit Revue“, „Gala“, „Heim und Welt“, „in – Das Star-Magazin“, „InTouch“, „Lea“, „Life & Style“, „Neue Post“, „Neue Welt“, „Neue Woche“, „Sieben Tage“, „Super Illu“, „Woche der Frau“ oder Männermaterial wie „Coupe“, „GQ“, „Auto Bild“, „Auto Motor und Sport“, „Auto Zeitung“ oder „PS“ verursachen würde. Interessanterweise sind dann die lokalen Bildungsschleudern „Die Südtirolerin“ und „in Südtirol“ doch recht konstant vertreten.
Wenn nun ein Friseursalon für seine Kunden keinen Bildungsauftrag verspürt, kann man das ja hinnehmen, möchte man doch einem heißgeföhnten Gehirn nur Leichtes und Bekömmliches zumuten. Für öffentliche Wartesäle in den Sanitätsbetrieben und in Arztpraxen ist diese Einstellung aber absolut nicht zu verstehen.
Um dem Kostenargument den Wind aus den Segeln zu nehmen, sei an dieser Stelle eine Auflistung von deutschen kostenlosen wissenschaftlichen und technischen Zeitschriften genannt, welche dem entsprechenden Blog-Artikel von Florian Freistetter entnommen ist:
Forschungsmagazin der Max-Planck-Gesellschaft
research.eu, das Magazin des Europäischen Forschungsraums
GENOMXPRESS, das Magazin verschiedener Genomforschungsnetzwerke
weiter.vorn, das Magazin der Fraunhofer-Gesellschaft
Maßstäbe der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt
DLR-Magazin des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt
Einblick des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg
Also all ihr Ärzte da draußen, ihr Schwestern, ihr Friseusen […]
Unser biophiles Universum: Indiz für die Nichtexistenz Gottes?
Es wurde schon vor einiger Zeit erkannt, dass viele der Naturkonstanten ein biophiles Finetuning aufweisen und damit Leben oder gar das Entstehen eines Beobachters im Universum favorisieren.
Eine Erklärung für diesen Befund wäre etwa das rein zufällige Auftreten der physikalischen Konstanten in der aktuell vorliegenden Konfiguration.
Einen befriedigeren Ansatz liefert der Umweg über ein noch zu entdeckendes Naturgesetz, welcher die Konstanten passend konfiguriert. Ein weiteres Erklärungskonzept bringt das Multiversum mit beinahe beliebigen Einzeluniversen ins Spiel, welche dann auch in jeder denkbaren Konfiguration vorliegen. Basierend auf dem Schwachen Anthropischen Prinzip musste dann genau jenes Universum Beobachter hervorbringen, welches biophil ist.
Die vierte mögliche Erklärung führt ein übergeordnetes „Prinzip“ ins Spiel, welches die Feineinstellung der Konstanten in Bezug auf die Maximierung der Biophilie vornimmt. An dieser Stelle wird oft ein höheres, omnipotentes Wesen zitiert, das eine Optimierung der Physik des Universums für die Entstehung von Leben durchführt.
Der erste Erklärungs-Kandidat ist wohl schwer zu widerlegen oder zu beweisen, außer jemand fände starke Hinweise für die anderen Ansätze. Die Variante mit dem noch zu entdeckenden Naturgesetz steht und fällt mit der Feststellung eines passenden Kandidaten. Option drei scheint elegant, ist aber wegen der bislang unmöglichen Zugangs zu anderen Universen nicht weiter einzugrenzen. Einzig für die vierte Variante mit dem kosmischen Zensor und seinem biophilen Prinzip glaubt Don N. Page vom Department of Physics der University of Alberta ein Gegenindiz gefunden zu haben (arXiv:1101.2444v1).
In seinem Paper versucht er zu widerlegen, dass die aktuelle Konfiguration der Naturkonstanten eine Maximierung der Baryonen zur Folge hat, welche Teil von lebenden Organismen werden. Seine Argumentation: Bei einer niedrigeren Kosmologischen Konstante würde das Kondensieren von Materie erleichtert, was sich wiederum in einer optimaleren Bildung von Galaxien und anderer Strukturen niederschlägt, welche dann eventuell lebende Sub-Strukturen ausbilden.
Interessant erscheinen vor allem Pages Ausführungen am Ende seiner Arbeit:
It could be taken as negative evidence for […]
Weltraumforschungstag: „In Südtirol“ im Fehlerrausch
Pünktlich zum 20. Juli 2010, dem Weltraumforschungstag, an dem an die erste bemannte Mondlandung am 20. Juli 1969 sowie an die erste unbemannte Marslandung am 20. Juli 1976 gedacht werden soll, bringt das hiesige „Livestyle-Magazin“ „In Südtirol“ in der aktuellen Ausgabe 28 vom 15. Juli 2010 eine Sammlung von Fakten zur Weltraumforschung. Die Idee ist ja prinzipiell gut, beim Friseur sitzenden Kunden mehr als nackte Haut und schnelle Autos, trendige Handys oder Tratsch und Klatsch zu bieten, nur die Recherche sollte etwas besser durchgeführt werden. Von den gut 12 präsentierten Fakten sind 2 eindeutig falsch, einer ist zumindest maßlos ungenau.
Die folgenden Bilder zeigen, was passiert, wenn man veraltetes Schulwissen ohne Gegenprüfung als Wahrheit verkauft und Jahreszahlen verdreht:
Das Alter des Universums ist mit 13,75 Milliarden Jahren doch um einiges genauer bekannt.
Zugegeben: Die Anzahl der Planeten im Sonnensystem ist eine reine Definitionssache. Dass Pluto 2006 zum Zwergplanet degradiert wurde, das Sonnensystem somit nur mehr 8 Planeten besitzt, ist aber weit über die Grenzen der IAU hinaus bekannt geworden.
Sputnik 1 startete am 4. Oktober 1957.
Astronomy Picture of the Day (APOD) wird 15 Jahre alt
Auf den Tag genau vor 15 Jahren hat Astronomy Picture of the Day das Licht der Welt erblickt. Robert Nemiroff und Jerry Bonnell stellen seitdem täglich ein Astronomie-Bild samt Beschreibung vor und nehmen damit meist auf ein aktuelles Ereignis in der Astronomie und Weltraumforschung Bezug.
15 Jahre Astronomy Picture of the Day: Der Astronom als Bildmosaik aus Astronomie-Bildern, Jan Vermeer, 1668, Louvre.
Maria Pflug-Hofmayr macht seit 2007 das Astronomy Picture of the Day mit einer übersetzten Version tagtäglich auch einem deutschen Publikum zugänglich.
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