Neues aus der Welt des Internet und der Programmiersprachen

Google Developer Day 2008 in München

von |24. September 2008|

Google hat am 23. September zum Google Developer Day 2008 in München gerufen und 550 Teilnehmer sind gekommen, davon magere 17 Frauen. 450 verschiedene Laptops tummelten sich im kostenlos verfügbaren 21-MBit-WLAN, zu Spitzenzeiten bis zu 250 davon gleichzeitig. Ein einzelner Power-User soll in 3 Stunden 1,6 GB an Daten heruntergeladen haben, darin ließen sich alle für die Code-Sessions benötigten Tools und APIs, die zudem noch zu Beginn der Veranstaltung auf einem USB-Stick in Legomännchenform kostenlos verteilt wurden, locker 10 mal unterkriegen.

Markus Mühlbauer vom Google-Forschungszentrum in München eröffnet mit einer Keynote die Veranstaltung.

Dion Almaer von Ajaxian.com kämpft mit Problemen abseits von AJAX.

Kreativität wurde offen zur Schau gestellt und auch gefordert, beispielsweise waren über die einzelnen Bartische Legosteine verteilt, die interessantesten Konstruktionen, die sich im Laufe des Tages ansammelten, wurden bei der Abschlussveranstaltung gezeigt.

Die öfters zitierte lockere Google-Atmosphäre fand sich aber auch in den zahllosen mehr oder weniger konventionellen Sitzgelegenheiten, die zum Verweilen, Diskutieren und Fachsimpeln einluden.

Der Herbstanfang vom Tag davor war in keinster Weise zu spüren, eher schon verbreitete der Suchmaschinenriese aus Moutain View in Kalifornien unverkennbare Aufbruchstimmung und spannte den Bogen von AJAX bis zur mobilen Plattform Android. Der „neue Browser Chrome“ kam ebenso wenig zu kurz wie die Google App Engine oder das Web-Toolkit. Die folgende Liste gibt einen Überblick über die besprochenen Google-Tools für Entwickler:

AJAX-APIs: Karten, Videos, Feeds, Fotos und dynamische Suchfunktionen mit JavaScript (http://code.google.com/apis/ajax/)
Gadgets: Einbettung von HTML- und JavaScipt-Code in Webseiten und andere Anwendungen (http://code.google.com/apis/gadgets/)
Gears: Neue Funktionen für Webbrowser für leistungsfähigere Webanwendungen (http://code.google.com/apis/gears/)
Web Toolkit: AJAX-Anwendungen mit Java werden in JavaScript kompiliert (http://code.google.com/gwt/)
App Engine: Webanwendungen auf gleichen skalierbaren Systemen (http://code.google.com/appengine/)
Daten-APIs: Einfaches Standardprotokoll zum […]

Google News Archive Search: Der Sex im Laufe der Jahrtausende

von |9. September 2008|

Nehmen wir den skandalösen Titel mit dem Bezug zum Begriff „Sex“ einfach als Eye-Catcher in „Sex Sells“-Zeiten oder als durchaus sinnvoller Vergleichstest aus dem SEO-Umfeld. Aber dem Inhalt des Artikels wird der Sex-Header dann doch gerecht, bietet doch Google mit seiner News-Archiv-Suche die Möglichkeit, das Vorkommen eines bestimmten Suchbegriffes, in diesem Fall eben das abgegriffene Wort „Sex“, im zeitlichen Verlauf zu analysieren. Das benutzte Attribut „zeitlich“ ist hierbei durchaus wörtlich zu nehmen, die zu Grunde liegende Timeline kann problemlos auch tausende von Jahren umfassen.

Der Sex zwischen 500 v. Chr. und 2008 n. Chr.

Man möchte fast verleitet sein, am linken Ende die freizügigen Griechen zu erkennen, um über die nicht minder aufgeklärten Römer und die Zeitwende zum indischen Kamasutra zu wechseln, selbst die Scheiterhaufen des finsteren Mittelalters scheinen durch die Lücken vor der Neuzeit zu glühen und den Weg für den beinahe ungebremsten Anstieg in unserer Zeit zu bereiten.

Die Archive scheinen aber durchaus auch verwertbare Informationen zu bieten, seit Google in einem Großprojekt alte Zeitungen, die auf Mikrofilm vorliegen, digitalisieren lässt. Die St. Petersburg Times soll dabei ebenso vertreten sein wie die wohl älteste Zeitung des amerikanischen Kontinentes, der Quebec Chronicle Telegraph, der seit 1764 Kanada mit News versorgt. Wenn die Suchergebnisse aus den alten Archiven über die Google-Standardsuche verfügbar sein werden, wird sich wohl so mancher Schatz, der in den verstaubten Regalen vermodert, mit wenig Aufwand heben lassen.

Kostenlose Landsat-Bilder

von |3. September 2008|

Millionen von Satellitenbildern hat die Serie der Landsat-Satelliten 1 bis 7 seit 1972 aufgenommen und damit seit mehr als 35 Jahren die Erdoberfläche einzigartig dokumentiert.
Nun wollen die NASA und der US Geological Survey bis Februar 2009 alle diesbezüglichen Bilder frei im Internet verfügbar machen, was einer breiten Palette von Anwendungen von Nutzen sein dürfte.

Der Aral-See in Kasachstan am 29. Mai 1973, 19. August 1987 und am 29. Juli 2000.

Waldflächen in Bolivien am 17. Juni 1975, 10. Juli 1992 und am 1. August 2000.

Der Zeitplan der Veröffentlichung sieht wie folgt aus:

Daten
Veröffentlichung im Internet

Landsat 7 – Alle neuen globalen Aufnahmen
Juli 2008

Landsat 7 – All Daten
September 2008

Landsat 5 – Alle TM-Daten (Thermic Mapper)
Dezember 2008

Landsat 4 – Alle TM-Daten (Thermic Mapper)
Jänner 2009

Landsat 1, 2, 3, 4, 5 – Alle MSS-Daten (Multispectral Scanner)
Jänner 2009

Der Download der Daten kann über den USGS Global Visualization Viewer unter der Adresse http://glovis.usgs.gov oder den USGS Earth Explorer unter der Adresse http://earthexplorer.usgs.gov erfolgen.

Google Chrome ist da!

von |2. September 2008|

Seit einer guten halben Stunde kann jeder Googles neuesten Geniestreich begutachten und erste schnelle Tests zeigen in der Tat eine Performanz, die zumindest beim massiven JavaScript-Einsatz ihresgleichen sucht.

Bedenkt man den außerordentlich niedrigen Versionsstand der Software, ist die erstaunliche Leistung nicht mehr abzuerkennen.

Sind schon allein die Browser-Funktionen durchaus bemerkenswert, sickern endlich auch ein paar Details aus erster Hand über die JavaScript-Engine V8 durch, welche unter der Haube werkelt.

Mit der soliden Abdeckung der Eckpunkte

Direkte Kompilierung von JavaScript-Quelltext in nativen Maschinencode
Effizientes Speichermanagement mit schneller Objekt-Allokierung und kleinen Garbage-Collection-Pausen
Einführung von Hidden Classes und Inline-Caches zur Beschleunigung von Funktionsaufrufen und des Zugriffs auf Klasseneigenschaften

soll sich der neue Browser deutlich von der Konkurrenz abheben und zumindest für die Google-eigenen Dienste bestens gerüstet sein.

Das einzige, was man (zur Stunde) eventuell noch vermissen könnte, ist die Unterstützung von Firefox-Plugins.

Google Chrome steht in den Startlöchern

von |2. September 2008|

Einen echten Mehrwert für den Benutzer soll er darstellen und die Innovation des Internets fördern. Man spricht schon von einem Genie-Streich oder einem Browser-Angriff auf Microsoft, Google selber will wieder mal das Prinzip „Launch early and iterate“ leben und bringt eine frühe Beta-Version seines vieldiskutierten Open-Source-Browsers an den Start und nutzt Elemente von Apples Webkit sowie von Mozillas Firefox. Das bei allen Google-Diensten allgegenwärtige JavaScript wird über V8, einer eigens in Dänemark entwickelten Engine bedient, wohl eines der ersten Produkte des Google-Forschungslabors in Aarhus. Inzwischen kann man in einem eigenen Google-Comic Details zum Produkt finden, ab 21 Uhr wird die Beta-Version in 100 Ländern zum Download angeboten.