Nehmen wir den skandalösen Titel mit dem Bezug zum Begriff „Sex“ einfach als Eye-Catcher in „Sex Sells“-Zeiten oder als durchaus sinnvoller Vergleichstest aus dem SEO-Umfeld. Aber dem Inhalt des Artikels wird der Sex-Header dann doch gerecht, bietet doch Google mit seiner News-Archiv-Suche die Möglichkeit, das Vorkommen eines bestimmten Suchbegriffes, in diesem Fall eben das abgegriffene Wort „Sex“, im zeitlichen Verlauf zu analysieren. Das benutzte Attribut „zeitlich“ ist hierbei durchaus wörtlich zu nehmen, die zu Grunde liegende Timeline kann problemlos auch tausende von Jahren umfassen.

Der Sex im Laufe der Jahrtausende
Der Sex zwischen 500 v. Chr. und 2008 n. Chr.

Man möchte fast verleitet sein, am linken Ende die freizügigen Griechen zu erkennen, um über die nicht minder aufgeklärten Römer und die Zeitwende zum indischen Kamasutra zu wechseln, selbst die Scheiterhaufen des finsteren Mittelalters scheinen durch die Lücken vor der Neuzeit zu glühen und den Weg für den beinahe ungebremsten Anstieg in unserer Zeit zu bereiten.

Die Archive scheinen aber durchaus auch verwertbare Informationen zu bieten, seit Google in einem Großprojekt alte Zeitungen, die auf Mikrofilm vorliegen, digitalisieren lässt. Die St. Petersburg Times soll dabei ebenso vertreten sein wie die wohl älteste Zeitung des amerikanischen Kontinentes, der Quebec Chronicle Telegraph, der seit 1764 Kanada mit News versorgt. Wenn die Suchergebnisse aus den alten Archiven über die Google-Standardsuche verfügbar sein werden, wird sich wohl so mancher Schatz, der in den verstaubten Regalen vermodert, mit wenig Aufwand heben lassen.