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Freitagsalon Brixen April 2013: Andreas Gottlieb Hempel – Südtirol von hinten

von |29. Mai 2013|

Eines kam gleich am Anfang schon zur Sprache und zwar was es mit dem Genussbotschafter auf sich hat. Andreas Gottlieb hat nämlich erst vor kurzer Zeit einen Kurs absolviert, bei dem die Teilnehmer zu Genussbotschafter für Südtirol ausgebildet wurden. Die 18 Leute, die den Kurs besucht hatten, lernten Verschiedenes über die typischen Südtiroler Produkte, wie Speck und Wein, auch Benimm-Regeln waren dabei.

Andreas Gottlieb skizzierte daraufhin seinen Lebenslauf: 1941 in Dresden kam er auf die Welt inmitten der Kriegswirren. Seine Familie floh nach der Bombennacht in Dresden nach Weimar. Dort hatte sie sich in der Nachkriegszeit eingelebt; der Vater wirkte auch als Bürgermeister der Stadt. Als Liberaler wurde er aber in der damaligen DDR nicht lange geduldet, er wurde angehalten, sich nach Berlin abzusetzen. Mit einem so genannten Rosinenbomber flogen sie schließlich nach Wiesbaden aus.

Andreas Gottlieb selbst hat in München studiert, arbeitete aber dann vor allem in Berlin. Als Vorsitzender der Architektenvereinigung Deutschlands ist er viel in der Welt herumgekommen. Südtirol hatte er bereits in seiner Kind- und Jugendzeit durch mehrere Ferienaufenthalte kennen und schätzen gelernt. Nach wie vor ist für ihn Südtirol einer der schönsten Flecke der Welt. Weil es ihm hier am besten gefällt, hat er sich nun schon seit 10 Jahren definitiv bei uns niedergelassen. Seine zweite Frau lernte er vor sieben Jahren bei einer Wanderung in Südtirol mit Reinhold Messner kennen; ein weiteres wichtiges Ereignis, das ihn an unser Land bindet.

In seiner journalistischen und publizistischen Tätigkeit, aber auch bei Vorträgen und Diskussionen nimmt Andreas Gottlieb sich oftmals kein Blatt vor dem Mund, wenn es darum geht, auch mal etwas Kritisches über Land und Leute zu schreiben und zu sagen. Dann bekommt er schon mal Meldungen um die Ohren, wie, was will dieser Deutsche hier bei uns usw. Er hat sich – laut eigenen Aussagen – damit […]

Ankündigung Freitagsalon April 2013: „Andreas Gottlieb Hempel – Südtirol von hinten“

von |24. April 2013|

Der nächste Freitag-Salon findet am 26. April 2013, um 21.00 Uhr Hotel Elephant (in der Hausbar im ersten Stock) statt.

Das Thema lautet: „Andreas Gottlieb Hempel – Südtirol von hinten“.

Andreas Gottlieb Hempel stammt aus Dresden, lebt aber nun schon seit 10 Jahren in Südtirol. Er hat sich in diesen Jahren unser Land sehr gut angeschaut und kennt es mittlerweile vielleicht sogar besser als so manch Einheimischer. Hempel ist Architekt, er ist allerdings vor allem als Publizist tätig, auch wenn er sich dabei nach wie vor sehr viel mit Architektur beschäftigt. Ein weiteres Steckenpferd von Hempel ist die Gastronomie und insbesonders die Weinkultur. Er hat bereits mehrere Bücher über Südtirol geschrieben, darunter auch einige Reiseführer (sein jüngstes Werk nennt sich „Bauernhöfe in Südtirol“). Weiters hat er unzählige Beiträge für Zeitschriften verfasst und betreut die Rubrik „Baukultur in Südtirol“.

Auch wenn Hempel nun schon seit zehn Jahren in Südtirol lebt, so hat er sich immer noch die Sicht eines Außenstehenden erhalten. Es gelingt ihm immer wieder das Land von neuen, für uns unbekannten Seiten anzusprechen und zu präsentieren.

Am Freitag haben wir die Möglichkeit Hempel direkt in unserer Runde zu erleben, in seiner Geselligkeit, ausdrucksstarken Sprache, aber auch in seiner Fähigkeit an so mancher Südtiroler Eigenart oder Fehlentwicklung Kritik zu üben. Ganz besonders liegt ihm das Siedlungs- und Bauwesen am Herzen, vor allem in Hinblick auf ein landschaftsschonendes Bauen.

Noch etwas darf nicht vergessen werden: Hempel zählt sich seit einiger Zeit zu den Genussbotschaftern; lassen wir uns von ihm erzählen, was er in dieser Hinsicht zu bieten hat.

Freitagsalon Brixen März 2013: Wahljahr 2013 – Rückschau Parlamentswahlen, Vorschau Landtagswahlen

von |24. April 2013|

Schon in der Einführungsrunde haben die DiskussionsteilnehmerInnen ihrem Frust und so mancher Entrüstung über die derzeitige politische Situation in Italien, aber auch in unserem Land, Ausdruck verliehen. Es scheint, dass auch bei uns das Wutbürgertum Einzug gehalten hat.

Der Politik wird Visionslosigkeit vorgeworfen, den Politikern geht es oft nur um die eigene Macht, um Posten, sie setzen sich all zu oft über das Gemeinwohl der Bevölkerung hinweg und verfolgen ihre eigenen Interessen mit einer Selbstverständlichkeit, die Ihresgleichen sucht, Arroganz und Präpotenz grassieren und die Demokratie wird immer mehr mit Füßen getreten.

In so mancher Stellungnahme werden Lichtblicke in der politischen Landschaft noch am ehesten beim Movimento 5 Stelle ausgemacht. Den Grillini ist es in erster Linie zu verdanken, dass das heutige Parlament das jüngste aller Zeiten ist; es gab auch noch nie so viele Frauen in den Kammern. Allerdings nehmen die Zweifel darüber zu, ob die Grillini ihre hochgesteckten Ziele wirklich erreichen werden. Wenn sie weiterhin jegliche Zusammenarbeit mit den anderen Parteien verweigern, wird dies wohl ein schwieriges Unterfangen werden. Z.T. erscheinen ihre Forderungen doch etwas überzogen, wenn sie das Parteien- und auch das Mediensystem einfach abschaffen, oder wenn sie alle anderen Politiker einfach nach Hause schicken wollen. Ob damit die großen Probleme Italiens gelöst werden können, wurde zumindest mal in Frage gestellt.

In Südtirol scheint die Vorherrschaft der SVP noch lange nicht gebrochen zu sein. Die Partei erfreut sich immer noch großer Zustimmung trotz verschiedener Skandale, allen voran die Affären um die Sel. Interessanterweise hält auch der Zuspruch von Seiten der italienischen Bevölkerung an und zwar zunehmend auch von italienischen Jugendlichen. Bei den deutschsprachigen Wählern scheint nach wie vor die Taktik der Angst, von den Italienern überrollt zu werden, (die Strategie des kalten Windes aus Rom) und die daraus resultierende Notwendigkeit des Zusammenhalts der deutschsprachigen Bevölkerung aufzugehen.

Hans Heiss hat zuallererst mal […]

Ankündigung Freitagsalon März 2013: „Wahljahr 2013: Rückschau Parlamentswahlen – Vorschau Landtagswahlen“

von |27. März 2013|

Der nächste Freitag-Salon findet am 29. März 2013, um 21.00 Uhr Hotel Elephant (in der Hausbar im ersten Stock) statt.

Das Thema lautet: „Wahljahr 2013: Rückschau Parlamentswahlen – Vorschau Landtagswahlen“.

Die Parlamentswahlen haben überraschende Ergebnisse gebracht. Die Regierbarkeit Italiens hat sich aber nicht verbessert, im Gegenteil, die Situation hat sich diesbezüglich erheblich verschlechtert. Gibt es einen Ausweg aus dieser verkorksten Lage? Gibt es eine Möglichkeit bei der gegewärtigen Parlamentszusammensetzung eine neue Regierung zu bilden? Haben die Parteien überhaupt ein Interesse daran? Oder wollen die Parteien Neuwahlen, in der Hoffnung dann besser abzuschneiden? Können Neuwahlen eine Besserung bringen oder gibt es nur wieder eine Pattsituation (vielleicht unter anderen Vorzeichen)?

Die Landtagswahlen haben wir noch vor uns. Die angekündigten Vorwahlen in einigen politischen Lagern werfen aber bereits ihre Schatten voraus und es hat allen Anschein, dass es durch diese bereits zu einigen Vorentscheidungen kommen wird. Wie werden letztlich die Wahlen ausgehen? Kann die SVP die absolute Mehrheit an Sitzen im Landtag halten? Wer wird neuer Landeshauptmann? Wie werden die Oppositionsparteien (Grüne, Freiheitliche, Grillini) abschneiden? Sollte die SVP einen deutschen Koalitionspartner brauchen, wer wird oder sollte dies sein? Die Grünen? Die Freiheitlichen?

Der Landtagsabgeordnete der Grünen Hans Heiss hat sich bereit erklärt mit uns die politischen Geschehnisse in diesem Superwahljahr etwas zu durchleuchten.

Freitagsalon Brixen Februar 2013: Die Marketenderin – Frauen in Traditionsvereinen

von |27. März 2013|

Gleich zu Beginn des Diskussionsabends kamen von Seiten der Teilnehmer (vorwiegend von Seiten der Teilnehmerinnen) relativ differenzierte Eingaben. Bei allen Vorbehalten gegenüber dem Schützenwesen, wurden dennoch in der Rolle der Marketenderin interessante Aspekte ausgemacht. Für eine junge, schöne Frau geht es schon einmal darum, wie sie auf Männer wirkt, aber auch das Erleben von Tradition spielt eine Rolle und ein gewisser Unterhaltungsfaktor ist ebenfalls mit dabei.

Das Thema unseres Diskussionsabends im Februar lautete gleich wie der Titel einer kürzlich erschienenen Veröffentlichung über die Figur der Marketenderin. Das Buch haben die beiden Autorinnen Siglinde Clementi und Elisabeth Tauber geschrieben. Ihre unmittelbare Bereitschaft zum Freitagsalon zu kommen, hat es ermöglicht, dass wir über diese taufrische Publikation und die darin abgehandelte Problematik diskutieren konnten.

Ich werde in der nachfolgenden Zusammenfassung über den Diskussionsabend nicht jeweils anführen von wem welche Aussage stammt. Es sei aber darauf hingewiesen, dass der geschichtliche Part von Siglinde Clementi und der anthropologische von Elisabeth Tauber abgedeckt wurden. So ist es bereits bei der Erstellung der oben genannten Abhandlung erfolgt. Weiters sei vorweg genommen, dass die Thematik lediglich bezogen auf das Schützenwesen untersucht wurde, andere Traditionsvereine, wie z.B. die Musikkapellen wurden nicht mit einbezogen.

Die Anregung zu einer wissenschaftlichen Arbeit über die Marketenderinnen bei den Schützen kam von Seiten Kaslatter-Murs. Die Landesrätin hat ihrerseits auf gewisse Ereignisse reagiert, die sich im Vorfeld ergeben haben. Zum einen gab es die Diskussion über ein weibliches Mitglied der Schützenkompanie von Oberwielenbach und zum anderen die als Provokation aufgenommene Äußerung der Landtagsabgeordneten Julia Unterberger, dass die Marketenderinnen alle nur Huren seien.

Zur Geschichte der Marketenderin: Der Begriff stammt aus der Zeit des Spätmittelalters und der Frühneuzeit. Die Heere waren begleitet von einer Truppe von Menschen, die mit dem eigentlichen Kriegsgeschehen nichts zu tun hatten. Sie waren zuständig für die Versorgung der Soldaten und zwar in verschiedenster Hinsicht […]