Wikipedia

Wikipedia feiert 10 Jahre: Dihydrogenmonoxid, Ernsthaftes und Sinnvolles

von |14. Januar 2011|

Am morgigen 15. Jänner wird Wikipedia Millionen durchaus ernsthafte und sinnvolle Beiträge für diese Online-Enzyklopädie geschrieben worden, es gibt aber auch zahlreiche Einträge mit Inhalten, die man in gewöhnlichen Enzyklopädien nicht finden würde.

Um der wissenschaftlichen Ausrichtung dieses Blog gerechnet zu werden, haben wir aus dem Dihydrogenmonoxid gefischt, der an dieser Stelle auszugsweise wiedergegeben werden soll:

Dihydrogen-Monoxid (DHMO) birgt unter anderem folgende Gefahren:

* Auch als ‚Hydroxylsäure‘ bekannt, ist es ein Hauptbestandteil von saurem Regen;
* Es trägt zur Bodenerosion bei;
* Es trägt zum Treibhauseffekt bei;
* Es beschleunigt Korrosion und den Ausfall elektrischer Einrichtungen;
* Übermäßige Einnahme kann zu verschiedenen unerwünschten Auswirkungen führen;
* Längerer Kontakt mit seinem festen Zustand bewirkt schwere Gewebeschäden;
* Einatmen, auch in kleinen Mengen, kann zum Tode führen;
* Sein gasförmiger Zustand kann schwere Verbrennungen hervorrufen;
* Es wurde in den Tumoren von Krebspatienten im Endstadium entdeckt;
* Für nach diesem Stoff Süchtige führt ein Entzug den sicheren Tod innerhalb von 168 Stunden herbei;
* DHMO wird in der Industrie nach wie vor benutzt, da es ein konkurrenzlos billiges Universallösungsmittel darstellt.
* Weltweit werden jedes Jahr etliche hundert – unbestritten – durch DHMO verursachte Todesfälle nachgewiesen.
* Trotzdem taucht DHMO bisher nicht auf den amtlichen Listen gefährlicher Stoffe auf.
* Bisher wurde die Einleitung ins Abwasser nicht gesetzlich verboten.
* Die Behörden sind bislang nicht bereit, die Konzentration von DHMO im Abwasser systematisch zu messen.
* Es existiert bisher keine Technologie für Kläranlagen, die diesen Stoff aus dem Abwasser entfernt.
* DHMO dient […]

Das Klima in Südtirol: Grundlegendes und Wissenswertes

von |18. August 2010|

Wenn man sich über die Schönmalerei der Tourismusvereine und Marketing-Gesellschaften hinaus informieren will, ist die Wikipedia eine der ersten Anlaufstellen im Netz. Aber nicht immer ist die gefundene Information erschöpfend oder anregend für weitere Recherchen. Im Falle von Südtirol ist es in 1.635 Edits von 744 Editoren seit dem 28. Jänner 2003 (kann man etwa unter http://vs.aka-online.de/cgi-bin/wppagehiststat.pl selber nachprüfen) nicht gelungen, eine sinnvollen Abschnitt zum Thema Klima in Südtirol unterzubringen. Der aktuelle Artikel meint da ganz lapidar:

Südtirol liegt an der „Südseite der Alpen“ und vereint die Vorzüge eines Berglandes (besonders im Winter) mit den Annehmlichkeiten eines vergleichsweise milden Klimas (in den Tallagen).

Wir haben uns nicht die Mühe gemacht, den Urheber derartigen geistigen Dünnschisses zu lokalisieren, er muss aber wohl aus der Werbebranche kommen.

Jedenfalls haben wir versucht, ein paar sinnvolle Informationen zur Thematik „Klima in Südtirol“ zu sammeln und zentral auf Südtirol-Wetter zu präsentieren. Der Artikel behandelt den Einfluss der nördlichen und südlichen Wetterstörungen genauso wie die Sonnenscheindauer, die Temperaturen im Jahresverlauf, die Vegetation, die Windverhältnisse und die Niederschläge:

Das Klima in Südtirol

Bald sollen auch die aktuellen Statistiken folgen, um den Wahrheitsgehalt von Marketing-Aussagen wie „300 Sonnentage im Jahr“ zu prüfen.

Wikipedia gegen Brockhaus

von |7. Dezember 2007|

In der gestrigen Ausgabe widmet der Stern einem Vergleichstest zwischen Wikipedia und dem 15-bändigen Brockhaus eine 14-seitige Titelgeschichte und kürt die Online-Enzyklopädie zum Sieger.

Wikipedia erhält in den Bewertungskategorien Richtigkeit, Vollständigkeit, Aktualität und Verständlichkeit die Durchschnittsnote 1,7, die kostenpflichtige Brockhaus-Ausgabe erreichte nur 2,7.

Bei 50 untersuchten Artikeln aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Sport, Wissenschaft, Kultur, Unterhaltung, Erdkunde, Medizin, Geschichte und Religion erhielt die Wikipedia bei 43 Artikeln bessere Noten, bei 6 lag der Brockhaus vorne, in einem Fall fiel die Benotung gleich aus. Naturgemäß schnitt die Online-Enzyklopädie bei der Aktualität der Information besser ab, auch in der Rubrik Richtigkeit holte sie sich den Sieg. Einzig bei der Verständlichkeit stand der Brockhaus besser da.

Ein paar Tage später meldete sich der Brockhaus zu Wort und versuchte die Wogen zu glätten.