Traditionelle Chinesische Medizin

Freitagsalon Brixen April 2011: Die chinesische Medizin

von |26. Mai 2011|

Mit Karin Wallnöfer hatten wir eine ausgesprochene Chinaexpertin in unserer Runde. Nach ihrem Studium über Chinesologie in Bologna beschäftigte sie sich mit Shiatsu und Chigong, aber auch mit der chinesischen Medizin und in diesem Zusammenhang vor allem mit der diesbezüglichen Ernährungslehre. Da sie nicht eine Medizinerin im eigentlichen Sinn ist, kann sie im Heilungsbereich nicht tätig sein. Sie wirkt heute vor allem im Ausbildungswesen (in Bologna, Neustift bei Brixen, Österreich); ihr Hauptthema ist die chinesische Ernährungslehre.

Was man unter chinesischer Medizin versteht, erklärte uns Karin anhand eines konkreten Krankheitsbildes: die Gastritis. Bei Gastritis handelt es sich um eine Entzündung der Magenschleimhaut, ausgelöst durch eine Überproduktion an Magensäure oder durch eine bakterielle Infektion (Helicobacter pylori). In beiden Fällen ist die Magenschleimhaut einer großen Belastung ausgesetzt, sie kann sich irgendwann nicht mehr genügend schützen und es entstehen Entzündungsherde.

Wie nun einerseits die traditionelle chinesische Medizin und andererseits die so genannte moderne Medizin mit dieser Krankheit umgehen, ist sehr unterschiedlich.

Die moderne Medizin (MM) greift bei der Diagnose Gastritis zu Säureblocker, so genannte Protonenpumpenhemmer, bzw. zu Antibiotica. Damit wird meistens schon eine gewisse heilende Wirkung erzielt, aber nicht auf Dauer. In der Regel taucht die Krankheit bald wieder auf, nachdem die Kur ausgesetzt wird. Wenn nicht auch gleichzeitig begleitende Maßnahmen getroffen werden, ist keine längerfristige Heilung möglich.

Bei der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) spielt der präventive und ganzheitliche Ansatz eine ganz entscheidende Rolle. Der Arzt setzt sich in diesem Fall in ganz besonderer und vor allem ganzheitlicher Weise mit dem Patienten und dessen Lebensstil auseinander. Bereits auf allererste Zeichen einer Gastritiserkrankung muss reagiert werden. Die Diagnosetechniken sind andere als diejenigen der Schulmedizin, mit denen in diesen Stadien der Krankheit wahrscheinlich noch nichts festgestellt werden könnte. Der TCM steht z.B. die Puls-, Zungen oder Irishautdiagnose zur Verfügung. Damit kann eine sich anbahnende Gastritis viel früher festgestellt werden […]

Ankündigung Freitagsalon April 2011: „Chinesische Medizin“

von |26. April 2011|

Der nächste Freitag-Salon findet am 29. April 2011, um 21.00 Uhr im Hotel Elephant (in der Hausbar im ersten Stock) statt.

Thema ist die „Chinesische Medizin“. Gast des Abends wird Karin Wallnöfer sein. Nach der Laurea in Storia orientale in Bologna beschäftigte sie sich vor allem mit der chinesischen Ernährungslehre. Sie schloss darüber einen eigenen Lehrgang an der Wiener Schule für TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) ab. Beruflich ist sie als Ernährungsberaterin gemäß TCM und als Shiatsupraktikerin tätig.

Die chinesische Medizin beruft sich auf Heilmethoden, die auf eine jahrhundertealte Tradition und Erfahrungswerte aufbauen. Wesentlicher Bestandteil davon ist ganz generell die Art und Weise zu leben, der Lebensstil also, und eine abgestimmte Ernährung. Auch bei uns schärft sich zusehends das Bewusstsein, dass unser Gesundheitszustand vielfach davon abhängt, wie wir insgesamt unser Leben gestalten. Gesundheitsmodelle nehmen immer mehr darauf Bezug, wofür die Lehre der chinesischen Medizin viele Inputs liefern kann.

Ganz leicht gestaltet sich allerdings nicht für uns der Zugang zur chinesischen Medizin. Kultur und Mentalität sind doch sehr unterschiedlich. Karin wird uns nicht nur die wichtigsten Grundsätze dieser Gesundheitslehre erklären, sie wird uns auch verschiedene Bezugs- und Berührungspunkte aufzeigen, die es uns ermöglichen sollen, diese Heilkunst in unsere Dienste zu stellen.