Hansjörg Thaler

Freitagsalon Brixen Dezember 2012: Astrologie vs. Astronomie vs. Astrologie

von |21. Januar 2013|

Die Kombination mit einem Abendessen und insgesamt der festliche Charakter hat das Dezembertreffen des Freitagsalon geprägt. Wir haben es allerdings auch in diesem Kontext geschafft – zwar etwas zeitlich verschoben – unsere übliche zweistündige Diskussion durchzuführen. Es war ein sehr lebendiges Gespräch mit sehr viel Bereitschaft von Seiten der Teilnehmer, sich einzubringen und mitzudiskutieren. Die festliche Stimmung hat wohl das Ihrige dazu beigetragen.

Auch die Tatsache, dass mehr als 30 Personen beim Treffen anwesend waren, hat den Ablauf des Diskussionsabends mitbestimmt. Für die Moderation war es kein leichtes Unterfangen eine Diskussion mit derart vielen Personen zu führen. Aber es kann gesagt werden, dass es gelang, einen Rahmen zu finden, ohne dass dabei der Diskussionsdrang der Teilnehmer all zu sehr eingeschränkt wurde.

Hansjörg Thaler hat kurz in die Thematik Astrologie/Astronomie eingeführt.

Er ging zuallererst auf die unterschiedlichen Wortgebilde ein, die den beiden Begriffen zugrunde liegen. Sie stammen beide aus dem Griechischen: astron bedeutet Stern und logos Lehre; mit Astrologie ist die Lehre der Deutung von astronomischen Ereignissen gemeint; nomos hingegen bedeutet Gesetzt; Astronomie ist die Wissenschaft von den Gestirnen.

Die Astronomie als Wissenschaft, so wie wir sie heute kennen, gibt es erst seit einigen Jahrhunderten. Hansjörg ortet einige ihrer Wurzeln sogar in Brixen. Nikolaus Cusanus (1401 – 1464) – Bischof von Brixen – beschäftigte sich mit Sternenkunde und zwar über den Rahmen der Sternendeutung hinausgehend. Er war einer der ersten, der nicht die Erde in den Mittelpunkt rückte, also nicht von einem geozentrischen System ausging (er kannte aber auch das heliozentrische System noch nicht, für ihn gab es keinen Mittelpunkt der Welt).

Bleiben wir noch vorerst bei der Astrologie. Sie kann als ein Versuch und Bemühen verstanden werden, mithilfe der Sterne die Persönlichkeitsstrukturen von Menschen oder auch deren Zukunft und Schicksal zu deuten. Diese Methodik wird bereits seit Jahrtausenden praktiziert. Allerdings konnten es sich früher […]

Freitagsalon Brixen Dezember 2010: Zeit

von |21. Januar 2011|

Es waren noch nie so viele Personen bei einem Freitagsalon. Wir wussten bereits im Vorfeld, dass dreißig und mehr Teilnehmer mit von der Partie sein werden. Wir haben das Experiment gewagt wissend, dass bei einer so großen Runde eine tiefgehende Diskussion nicht leicht zu realisieren sein wird. Die Tiefe hat dann wohl auch gefehlt. Es sind dafür sehr viele und sehr persönliche Inputs zum Thema Zeit eingebracht worden. Dies bestätigt jedenfalls, dass sich der heutige Mensch sehr stark mit dem Thema Zeit beschäftigt. Viele haben ihre eigenen Vorstellungen und Probleme im Umgang mit der Zeit zum Ausdruck gebracht, sowohl in ihrer persönlichen als auch gesellschaftlichen Dimension. Der Abend hat gezeigt, dass das Thema noch einmal aufgegriffen werden könnte; das Interesse scheint jedenfalls vorhanden zu sein.

Am vergangenen 31. Dezember schien das Feiern im Vordergrund zu stehen, was für einen Silvesterabend absolut in Ordnung geht. Das Feiern kam dann auch nicht zu kurz und so manche/r verweilte bis in die Morgenstunden im Haus an den Rappanlagen. Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich noch einmal ganz herzlich bei Monika bedanken, dass sie ihr Haus für das Silvesterfest des Freitagsalons zur Verfügung gestellt hat. Ein Dank auch an alle anderen, die zum Gelingen des Festes beigetragen haben.

Hansjörg Thaler hat sich als Archäologe viel mit Chronologie, den unterschiedlichen Kalendertypen und Zeitmessungen verschiedener geschichtlicher Epochen beschäftigt. Er hat uns darüber einen kurzen Überblick gegeben.

Ein interessanter Unterschied sei vorweggenommen: Es gibt solche Kulturen, in denen der Kalender zyklisch ist, d.h. nach einer gewissen Zeitperiode beginnt die Zeitrechnung wieder bei eins; in anderen Kulturen hingegen ist die Zeitrechnung linear, sie beginnt im Jahre eins (das meistens mit einem ganz bestimmten, für die jeweilige Kultur sehr wichtigen Ereignis zusammenhängt) und wird dann laufend fortgeschrieben.

In den Hochkulturen des alten Ägyptens gab es einen zyklischen Kalender, der alle 1460 […]