Natur & Umwelt

Neues aus dem Bereich Natur & Umwelt

Climate-Gate: Wenn Klimaskeptiker Feste feiern

von |27. November 2009|

Der Begriff Anthropogenic Global Warming ließ immer schon die Herzen vieler Klimaskeptiker höher schlagen. Nun tröpfelt neues Wasser auf die Mühlen, als knapp 2 Wochen vor dem Klimagpifel in Kopenhagen verantwortungslose Hacker zahlreiche E-Mails der CRU-Klimaforscher (Climatic Research Unit) aus den Jahren 1996 bis 2009 bedenkenlos veröffentlichen. Christopher Schrader von der Süddeutschen Zeitung bringt die Umstände auf den Punkt:

In amerikanischen Gerichtsthrillern greifen windige Verteidiger gelegentlich zu einem miesen Trick: Um die Glaubwürdigkeit eines Zeugen zu erschüttern, enthüllen sie wie nebenbei intime Informationen über ihn – aus dubioser Quelle, die vor Gericht nicht verwendet werden dürfen. Prompt springt der Staatsanwalt auf, ruft „Einspruch“, und der Richter wendet sich an die Geschworenen: „Die Jury wird die letzte Bemerkung des Verteidigers nicht berücksichtigen.“ Der Winkeladvokat aber grinst in sich hinein: In den Köpfen der Geschworenen entsteht natürlich der Eindruck, ihnen solle etwas vorenthalten werden, was dem ominösen Wissen besonderen Wert verleiht. Und richtiggestellt kann es auch nicht mehr werden.

Nun mag der Eindruck entstehen, dass hier gezielt der beispiellose Konsens in der etablierten Forschergemeinde bezüglich der athropogenen Ursachen der globalen Erwärmung in Misskredit gebracht werden soll. In Frage kommen wohl die üblichen Verdächtigen, welche organisiert in großen Lobbies ihre Interessen vertreten und nach bekanntem Muster Gewinnmaximierung über alles stellen. Otto Normalverbraucher, der um seine eh schon beunruhigend geschrumpften Freiheiten fürchtet, kann da nur unisono einstimmen:

Hab ich’s doch gewusst! Dieser blöde Klimawahn ist doch alles ein Schwindel!

Bleibt zu hoffen, dass Stefan Rahmstorfs Gegenoffensive Wirkung zeigt und die Klimathematik nicht im Alltagsgeschehen untergeht.

Dass es mit dem Motto

Verbrauchen, was da ist – rauben was fehlt – sterben, wenn nichts mehr lebt.

keine Gewinner geben wird, ist leider nicht jedem klar. Hier würde auch die Weissagung der Cree passen:

Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass […]

Mayakalender: Weltuntergang um 208 Jahre aufgeschoben?

von |4. November 2009|

Andreas Fuls vom Institut für Geodäsie und Geoinformationstechnik der Technischen Universität Berlin bietet schon seit nunmehr gut 2 Jahren einen Aufschub für den Überlauf des Mayakalenders. In seinem Buch „Die astronomische Datierung der klassischen Mayakultur“ beschreibt er eine alternative Datierung der mittelamerikanischen Mayakultur.

Version des Dresdner Kodex von Version von Ernst Förstemann (1880).

Noch heute erhaltene Kalender und Monumente geben laut Fuls nicht nur Auskunft über banale Dinge wie Herrscherwechsel, religiöse Feste oder Kriege, die naturgemäß schwer gegengeprüft werden können. Sonnen- und Mondfinsternisse, Sonnenstand, Mondalter und Venussichtbarkeit sind in den Niederschriften genauso erhalten und lassen sich viel leichter zeitlich absolut einordnen. Basierend auf dem Dresdner Kodex soll sich damit eine Zeitverschiebung von 208 Jahren in Bezug auf die klassische Maya-Chronologie ergeben.

Der in Esoterikkreisen gehandelte Weltuntergang 4 Ahau 3 Kankin am 21. Dezember 2012 könnte somit einen massiven Aufschub erfahren und neurotisches Futter bieten, wenn die Erde das Jahr 2012 problemlos überstehen sollte.

Sparlampen als Ursache für todbringende Kranheiten?

von |3. September 2009|

Nachdem nun zum 1. September 2009 die 100-W-Glühbirnen per EU-Verordnung aus dem Verkehr gezogen wurden, lieferte ein Welt-Artikel nun alle Gründe dieser Welt, wieder zur altehrwürdigen Edison-Erfindung zurückzukehren.

Georg Hoffmann von Primaklima fasst brilliant zusammen

Bald schon gibt es nur noch illegalen Glühbirnenverkauf, erst unter der Theke und dann in Rotlichtvierteln (sic!) am Hafen. „Hey, Osram, Osram, 60 Watt“ wird der genau so illegale Einwanderer an der Strassenecke einem zuzischeln. Und wir werden zahlen, einfach um dem Herzinfakt und der Diabetes noch ein paar Jahre zu entkommen. Klimaschutz und Birnenmafia haben es so gewollt.

und bricht einen regelrechten Birnenkrieg vom Zaun.

NASA-Satellit ICESat zeigt dramatischen Eisschwund in der Arktis

von |8. Juli 2009|

Der Ice, Cloud and and Elevation Satellite, kurz ICESat der NASA zeigt den Eisverlust in der Arktis besonders dramatisch. In einer aktuellen Veröffentlichung im Journal of Geophysical Research-Oceans wird die Verdünnung der Eisdecke zwischen den Wintern der Jahre 2004 und 2008 erläutert, zum ersten Mal seit Beginn der Aufzeichnungen wurde das ältere dickere Eis durch saisonales ersetzt. Die neuen Daten sind somit ein weiterer Beleg für den aktuellen raschen Wandel in den Eisdecken der Arktis.

Visualisierung der Eisdicke in der Arktis: Von 2003 bis 2008 ist eine Abnahme der Schicktdicke erkennbar (dickstes Eis: weiß, 4 bis 5 m dick, dünnstes Eis: dunkelblau, 0 bis 1 m dick).

UNESCO ernennt Dolomiten zum Weltnaturerbe

von |30. Juni 2009|

Bei der 33. Sitzung des World Heritage Committee der UNESCO sind neben 11 neuen kulturellen Denkmälern (World Heritage Cultural Site) auch 2 neue Naturdenkmäler (World Heritage Natural Site) in die Liste des Welterbes eingetragen worden: das Wattenmeer in Deutschland/Niederlande und die Dolomiten in Italien. Die offizielle Beschreibung für die Dolomiten liest sich folgendermaßen:

Die Dolomiten (Italien) bezeichnen eine Bergkette in den norditalienischen Alpen mit 18 Gipfeln, die sich teilweise über 3.000 Meter erheben und eine Gesamtfläche von 141.903 ha einnehmen. Sie verfügen über einige der schönsten Gebirgslandschaften weltweit, mit senkrechten Wänden, steilen Klippen und einer hohen Dichte von schmalen, tiefen und langen Tälern. Das über neun Bereiche verteilte Gebiet der Dolomiten zeigt eine Vielfalt von spektakulären Landschaften von internationaler geomorphologischer Bedeutung, für welche eine Vielfalt von Türmen, Zinnen und Felswänden, glazialen Landschaftsformen und Karst-Systeme kennzeichnend ist. Für die Dolomiten sind aber dynamische Prozesse mit häufigen Erdrutschen, Überschwemmungen und Lawinen ebenso charakteristisch wie deren Beispielhaftigkeit für den Erhaltungsgrad der mesozoischen Karbonat-Plattform-Systeme mit fossilen Spuren.

Der französische Geologen Déodat de Dolomieu wäre von dem Ritterschlag wohl ebenso angetan wie wir es sein dürfen.

Als Beweis für die künstlerischen Qualitäten von Mutter Natur kehren wir nun nach den Beispielen an Hand des Saturns und des Mars wieder auf die Erde zurück:

Markante Strukturen der Dolomiten.