Neues aus dem Bereich Natur & Umwelt
Emissionsneutraler Wasserstoff aus Algen
Das BMW Hydrogen 7 geprüft und bestätigt dem Motor ein Übertreffen der äußerst restriktiven Hydrogenase, welches im Stande ist, kleine Mengen von Wasserstoff zu produzieren. Eine Gruppe von Wissenschaftlern um Ethanol-Gewinnung durch Fermentation: Der Prozess läuft in geschlossenen Systemen an fast jedem belibigen Ort und ohne Energiezufuhr von außen ab, es gibt keine Konkurrenz zu Anbauflächen für Lebensmittel, ohne Wurzeln und Früchte sind Algen wesentlich leichter zu ernten.
Wer Ohren hat der höre: Das große Schmelzen 2.0
Laut UNEP-Direktor (United Nations Environment Programme) Achim Steiner sendet der Klimawandel viele Alarmsignale aus, das UNEP will dafür sorgen, dass diese auch gehört werden. Darunter seien die Gletscher
…unter denen, die besonders laut sind, und jeder sollte aufmerken und hinhören.
Die weltweite Gletscherschmelze legt laut einer Untersuchung des Gletscherüberwachungszentrums der Universität Zürich jedes Jahr einen Zahn zu und hat mittlerweile ein alarmierendes Tempo erreicht: In den letzten 2 Jahrzehnten bis zur Jahrtausendwende haben demnach die 30 Referenz-Gletscher der Studie durchschnittlich 30 Zentimeter Dicke pro Jahr verloren, seit 2000 stieg der Verlust auf 50 cm pro Jahr, in den letzten Jahren war gar eine jährliche Abnahme von 70 cm zu verzeichnen.
Eisverlust: Mittlere kumulative spezifische Netto-Balance in mm Wasser-Äquivalent für den Zeitraum 1980 bis 2006.
Es folgt das Übliche: Der aktuell sichtbare Trend lässt kein Ende erahnen, das Phänomen kann Auswirkungen auf Trinkwasserversorgung, Landwirtschaft, Industrie und Wasserkraftwerke nach sich ziehen – wenn bei der nächsten Klima-Konferenz 2009 in Kopenhagen die Regierungen keine verbindliche Reduktion der Emissionen vereinbaren können, werden uns die Handlungsoptionen buchstäblich davonschmelzen.
Vergleich: Grinnel Glacier 1938 und 2005.
Vergleich: McCarthy Glacier 1909 und 2004.
Vergleich: Aletsch-Gletscher 1979 und 2002.
Sollten am Ende der Zukunft noch Klimaforscher übrig sein, werden sie wohl frei nach Leó Szilárd
We told you so you damned fools!
auf den Grabstein der Erde schreiben.
Mit Spionage dem Klimawandel auf der Spur
Der Khumbu-Gletscher in der Khumbu-Region Nepals wird von den Hängen des Mount Everest, Lhotse und Nuptse gespeist und beginnt im Tal des Schweigens. Passenderweise fußt eine aktuelle Studienarbeit von Tino Pieczonka am Institut für Kartographie der TU Dresden auf den Bilddaten eines der ersten amerikanischen Spionagesatelliten und widmet sich der Erfassung und der Berechnung von Volumenänderungen der dortigen Gletscher.
Lage des Khumbu-Gletschers und des Khumbu-Eisbruchs westlich des Mount Everest.
Auf der Basis von Satelliten-Aufnahmen aus den Jahren 1962 und 2002 wurden zwei digitale Geländemodelle erstellt, um Änderungen im Gletscheraufbau im Laufe der dazwischen liegenden 40 Jahre zu erkennen. Für das Modell des Jahres 2002 standen Aufnahmen fertig zur Verfügung, die Erstellung des Modelles aus dem Jahre 1962 ist mit Bestandteil der Studienarbeit. Als einer der ersten Spionagesatelliten sollte CORONA das Gebiet der ehemaligen UdSSR erforschen und stellte die erhaltenen Analog-Bilder mittels einer Wiedereintrittskapsel zur Verfügung. Nachdem die ersten Missionen aus verschiedenen Gründen nicht erfolgreich waren (Fehlbelichtungen und -fokussierungen, Blendenprobleme, Fehlfunktion des Bremsfallschirms, …), ging man dazu über, die Filme noch an Bord des Satelliten zu entwicklen, einzuscannen und anschließend zur Erde zu funken.
Erwartungsgemäß konnte ein starker Gletscherschwund nachgewiesen werden, in der beobachteten Zeit kam ein Eisverlust von insgesamt 68 Mio. m3 zu Stande, welcher sich auf eine durchschnittliche Reduzierung der Eisdicke um 18 m ummünzen lässt.
Auf der 23. Internationalen Polartagung an der Universität Münster vom 10. bis 14. März 2008 stellt der Autor seine Ergenbisse erstmals vor.
Kernfusion: Wendelstein 7-X erreicht ersten Meilenstein
Neben Kernspaltung und Sonnenenergie kann die Kernfusion geeignet sein, Kohle, Erdgas und Erdöl zu ersetzen. Die Fusionsforschung möchte den steinigen Weg hin zum energiegewinnenden Kraftwerk mittels zweier grundlegender Konstruktionsprinzipien Stellarator beschreiten.
Schematische Darstellung eines Tokamaks
Ringförmige Magnetfelder sind beiden Typen gemeinsam, Tokamaks erzeugen einen Teil dieses Feldes durch einen im Plasma fließenden elektrischen Strom her. Stellaratoren hingegen bedienen sich ausschließlich äußerer Spulen, um das Magnetfeld aufzubauen.
Schematische Darstellung eines Stellarators
Das Wendelstein 7-X. Mit den ersten beiden Halbmodulen der Fusionsanlage sind zwei Zehntel des inneren Kerns der Anlage damit fertig gestellt und werden nun zusammengefügt.
Das fertig gestellte erste Halbmodul auf dem Weg in den zweiten Vormontagestand
Die industrielle Herstellung der wesentlichen Bauteile für Wendelstein 7-X ist nahezu abgeschlossen, bis 2014 soll die komplette Anlage fertig sein und dann die weltweit größte Fusionsanlage vom Typ Stellarator darstellen. Die Kraftwerkseignung eines solchen Reaktortyps soll mit bis zu 30 Minuten langen Entladungen getestet werden.
Lomborgs Humbug
Wieder mal muss eine extreme Position dafür herhalten, der öffentlichen Meinung immensen Schaden zuzufügen. Der Tagesspiegel gibt dem Klimaleugner Björn Lomborg ausreichend Platz, um seine umstrittenen Thesen lang und breit zu treten. Jörg Haas nimmt das Ganze in einem betreffenden Blog-Artikel aufs Korn, weshalb hier nicht weiter darauf eingegangen wird.
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