Neues aus der Astronomie
Der Große Rote Fleck auf Jupiter: Und plötzlich waren es drei!
Der englische Naturforscher Robert Hook war der erste, der Jupiter’s Großen Roten Fleck 1664 beobachtet hat und seit nun weit mehr als 300 Jahren sitzt das Gebilde recht stabil zwischen zwei Wolkenbändern bei ca. 22° südlicher Breite auf dem größten Planeten des Sonnensystems. Vulkanismus musste als mögliche Erklärung für das Phänomen herhalten oder gar eine riesige Atmosphären-Insel aus festem Material, bis es Pioneer 10 im Jahre 1974 als einen seit Jahrhunderten andauernden Wirbelsturm identifizierte.
Einzelne ovale Sturmbereiche, die zum Teil bereits aus den 1930er-Jahren bekannt sind, vereinten sich in den letzten 3 Jahren des 20. Jahrhunderts zum größeren Gebilde „Oval BA“.
Bis November 2005 war Oval BA weiß, um ab Dezember 2005 eine braune Farbe und im Jahr darauf die Farbtönung des Großen Roten Flecks anzunehmen. Zu diesem „Red Spot Jr.“ gesellte sich im Mai 2008 ein weiterer kleiner Wirbelsturm mit Namen LRS („Little Red Spot“), der ausgehend von einer ursprünglich weißen Farbe buchstäblich errötete.
Die Forscher um Imke de Pater gehen von einem Materialtransport durch den Wirbelsturm aus, welcher bisher unbekannte chemische Verbindungen aus tieferen Schichten der Jupiter-Atmosphäre nach oben transportiert, wo sie sich unter Einwirkung der UV-Strahlung von der Sonne rötlich verfärben. Der genaue Prozess hierfür ist bislang unbekannt.
LRS kolliderte im Juli 2008 mit dem Großen Roten Fleck und wurde von diesem verschlungen.
100 Jahre Tunguska-Ereignis: Asteroid, Meteorit oder doch exotischer?
Gegen 7.17 Uhr Ortszeit am Morgen des 30. Juni 1908 sitzt ein Mann vor einem Handelsposten in Wanawara in Sibirien. Innerhalb eines Augenblickes wurde er von einer Explosion von seinem Stuhl geschleudert, deren Zentrum 65 km entfernt in der Nähe der Steinigen Tunguska (Podkamennaja Tunguska) die Zerstörungskraft von Millionen Tonnen TNT freisetzte (verschiedene Schätzungen sprechen von 2 bis 50 Mt TNT), Fenster und Türen in Wanawara eindrückte, 60 Millionen Bäume umknickte, noch in über 500 Kilometer Entfernung als heller Feuerschein, starke Erschütterung, Druckwelle und Donnergeräusch wahrgenommen und noch im über 5.000 km entfernten Jena auf dem Straubelschen Vertikalseismograph als schwerste Erschütterungen registriert wurde. Nur wenige Menschen in der Region wurden zu Augenzeugen eines kosmologischen Ereignisses.
Die erste wissenschaftliche Expedition in das Gebiet erfolgte erst 1921, die harten Bedingungen des Sibirischen Hinterlandes vereitelten aber ein Vordringen bis zum Einschlaggebiet. Erst 1927 erreichte eine 2. Expedition das Ziel und konnte erstmals Aufnahmen von der Region anfertigen.
Waldschäden durch das Tunguska-Ereignis (Foto aus dem Jahr 1927).
Aber selbst heute noch kritisieren Forscher fehlendes Detailwissen um den Tunguska-Einschlag. Auf einem soeben zu Ende gegangenen Kongress in Moskau meinte der Astronom Vitali Romeiko:
Damit leisten wir laienhaften Spekulationen über die Ursache Vorschub. Ich kenne 67 Versionen, bis hin zum Absturz eines UFOs.
Phoenix-Landung mit Heimdall-Krater im Hintergrund
Die NASA hat das vollständige Originalbild der Phoenix-Landung freigegeben, dessen Ausschnitt im gestrigen Artikel dargestellt ist. Das Bild zeigt eindrucksvoll den 10 km großen Krater Heimdall und die Sonde am Bremsfallschirm, Phoenix scheint in den Krater hinabzusinken, befindet in Wirklichkeit aber ca. 20 km vor dem Krater.
Phoenix beim Landeanflug vor dem Krater Heimdall.
Die Position des Heimdall-Kraters und des Phoenix Landers im Zentrum der Lande-Ellipse auf dem Mars zeigt folgende Infrarot-Karte:
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Die Vorgaben des Landegebietes in der Nähe des Kraters Heimdall, die im Zuge der Missionsvorbereitungen festgelegt wurden, sind in folgender Abbildung dargestellt:
Vastitas Borealis: Phoenix-Lande-Ellipse in der Nähe des Heimdall-Kraters.
Mars Reconnaissance Orbiter fotografiert Phoenix-Landung
Eine Teleskop-Kamera im Orbit um den Planeten Mars nahm den erfolgreichen Abstieg des Mars Phoenix Landers am Sonntag Morgen auf und zeigt die Sonde hängend am 10 m im Durchmesser messenden Bremsfallschirm, die an schemenhaft erkennbaren Seilen hänge Sonde befindet sich darunter. Phoenix hat seinen Fallschirm in einer Höhe von ca. 12,6 km und bei 1,7-facher Schall-Geschwindigkeit freigesetzt.
Das Bild wurde aus einer Höhe von 310 km am Sonntag um 1.36 MESZ vom High Resolution Imaging Science Experiment (HiRISE) an Bord des Mars Reconnaissance Orbiter geschossen, die Bildauflösung beträgt 0,76 m/Pixel. Dies ist das erste Mal, dass ein Raumfahrzeug ein anderes bei der Landung auf dem Mars ablichtet.
NASA Mars Phoenix Lander erreicht Mars-Nordpol
Nach dem grandiosen Fehlschlag des Mars Polar Landers vom Dezember 1999, der den Mars-Südpol erkunden sollte, startete die NASA mit dem Mars Phoenix Lander einen neuen Anlauf und landete um 1.53 Uhr MESZ erfolgreich auf dem Nordpol des roten Planeten.
Zur Darstellung des ungefähren Landepunktes (Vastitas Borealis, 68° nödliche Breite, 234° östliche Länge) benutzen wir die seit 14. Dezember 2007 verfügbare Mars-Erweiterung der Google Maps API (Kartentyp G_MARS_ELEVATION_MAP):
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Die ursprünglich für die genaue Positionsbestimmung vorgesehene Mars Descent Camera (MARDI) kommt nicht zum Einsatz, weshalb dafür wohl Aufnahmen des Mars Reconnaissance Orbiter verwendet werden.
Wenig später trafen auch schon die ersten Bilder ein und bestätigen den guten Zustand der Sonde und deren Subsysteme, weshalb einer erfolgreichen Weiterführung der Mission nichts mehr im Wege stehen sollte.
Polygonale Muster in der Nähe de Landestelle.
Auf festem Boden.
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