Endymion

Über Endymion

Keine
So far Endymion has created 283 entries.

Plus Six Degrees

von |10. April 2008|

Während sich die Zukunft sich nicht vorhersehen lässt, erlauben aktuelle Klimamodelle durchaus Ausblicke auf die nächsten Jahrzehnte, wenn wir den aktuellen Pfad bedenkenlos weiterbeschreiten. Mark Lynas wagt in seinem neuen Film und Buch einen Blick auf die zu erwartenden Veränderungen bei Erhöhung der mittleren Temperatur der Erde in 1°C-Schritten.

Mit beeindruckenden Bildern ganz nach National-Geographic-Manier zeigt der Ausblick möglicherweise zu erwartende Einflüsse auf die globale Umwelt innerhalb der nächsten 100 Jahre, Grad um Grad verfolgt der Autor Klimatrends auf allen 5 Kontinenten und bedient sich dabei ebenso der Aussagen weltweiter Klimaforschung wie der Erfahrungen alltäglicher Menschen.

Zusammenfassung der möglichen Auswirkungen:

+1°C:

Schmelzen der Permafrostböden
Entstehung von neuen Wüstengebieten in Nordamerika
Massives Korallensterben
Hurrikanes im Südatlantik
Verlust von Waldgebieten und der darin vorkommenden Tier- und Pflanzenarten

+2°C:

Anstieg des Säuregehaltes in den Ozeanen
Schwund von natürlichen Süßwasservorräten
Verlängerung extremer Hitzeperioden
Veheerende Monsun-Überschwemmungen
Chronische Wasserknappheit

+3°C:

Feuer durch Wasser- und Schneemangel
Schwere Überschwemmungen in küstennahen Gebieten
Verluste von 80% im arktischen Eisschelf
Großflächige Waldbrände setzen vermehrt CO2 frei
Probleme durch versiegende Flüsse

+4°C:

Antarktische Eismassen kollabieren
Klimaflüchtlingswellen ziehen landeinwärts
Europa trocknet aus, England versinkt im Wasser
Schmelzen des sibirischen Permafrostes
Lebensmittelknappheit

+5°C:

Klimatisch begünstige Rückzugsgebiete werden von Flüchtlingswellen überschwemmt
Wüstengebiete dehen sich aus
Neue menschliche Kolonien in der Antarktis
Bewaffnete Konflikte nehmen zu
Vergiftung tiefer Ozeanbereiche

+6°C:

Explosion des Kohlenstoffzyklus
Massive Schrumpfung der bewohnbaren Zonen
Ortschaften und Städte könnten nicht mehr unterhalten werden
Größte Herausforderungen für das Überleben der Menschheit
Vergiftung des Ozean-Oberflächenwassers

Teaching the Unteachables: Schlechte Zeiten für Klimaskeptiker

von |8. April 2008|

Wie groß sind die Anforderungen an neue Technologien, um die Kohlendioxid-Emissionen in den Griff zu kriegen? In ihrem Nature-Artikel (Dangerous assumptions, Nature 452, 531-532) fürchten Roger Pielke Jr., Tom Wigley und Christopher Green, dass diese größer sein könnten, als allgemein angenommen.

Auf der UNO-Klimakonferenz 2007 in Bali wurde eine Nachfolgeprotokoll zu Kyoto gefordert, welches innerhalb 2 Jahren zu verabschieden sei. Nicht einmal der blauäugigste Delegierte hätte geleugnet, dass die Stabilisierung der CO2>-Konzentration in der Erdatmosphäre eine ernomes Unterfangen ist. Das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) hat in seine Referenz-Szenarios keine expliziten Klimaschutzmaßnahmen eingebaut, da es mit eingebauten Effizienzfaktoren kalkuliert, die eine automatische Reduktion der Treibhausgas-Emissionen implizieren.

Gemäß den Autoren des Artikels sind bereits mehr als zwei Drittel aller sich automatisch manifestierenden Verbesserungen in die Referenz-Szenarios eingebaut, wodurch sich die Vorhersagen bestenfalls als optimistisch, schlimmstenfalls als unerreichbar beschreiben lassen. Eine Neuberechnung der Szenarios unter Berufung auf eine „festgefrorene“ Technologie des Jahres 1990 („frozen technology“) gibt dann auch ein neues Bild:

Kumulative Emissionen für verschiedene IPCC-Szenarios bis 2100 mit eingefrorener Technologie:

Blau: Anteil der „eingebauten“ Emissions-Reduktionen der IPCC-Szenarios.

Rot: Emissions-Reduktion durch aktive Klimaschutzmaßnahmen.

Gelb: Errlaubte Emissions-Schwelle für einen atmosphärischen CO2-Anteil von 500 ppm.

Zweifellos ist technologischer Fortschritt notwendig, die Frage ist, inwieweit Klimaschutzmaßnahmen darauf hinaus laufen sollen. Jedenfalls könnte es für das IPCC empfehlenswert sein, Bedingungen für spontane Evolution in der Technologie zu schaffen.

Wie auch immer: Die Spezies Klimaskeptiker dürfte neues Futter bekommen, die Gefahr wird immer größer, also lasst uns doch zweifeln und versagen!

Fazit frei nach einem diesbezüglichen Kommentar auf Heise Telepolis:

„Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, […]

Emissionsneutraler Wasserstoff aus Algen

von |4. April 2008|

Das BMW Hydrogen 7 geprüft und bestätigt dem Motor ein Übertreffen der äußerst restriktiven Hydrogenase, welches im Stande ist, kleine Mengen von Wasserstoff zu produzieren. Eine Gruppe von Wissenschaftlern um Ethanol-Gewinnung durch Fermentation: Der Prozess läuft in geschlossenen Systemen an fast jedem belibigen Ort und ohne Energiezufuhr von außen ab, es gibt keine Konkurrenz zu Anbauflächen für Lebensmittel, ohne Wurzeln und Früchte sind Algen wesentlich leichter zu ernten.

Google und Virgin wollen auf den Mars

von |1. April 2008|

Google und die Virgin Group haben heute die Gründung der Virgle Inc. angekündigt, ein Joint Venture zur Errichtung einer menschlichen Niederlassung auf dem Mars.

„Einige Leute nennen Virgle eine interplanetarische Arche Noah“, sagte Virgin-Präsident und Gründer Sir Richard Branson, der den Zusammenschluss in die Wege leitete. „Ich bin einer von ihnen. Dies wird ein potentiell bemerkenswertes Geschäft, aber viel mehr ein glorreiches Abenteuer. Für mich lässt Virgle den Geist großer Entdecker wie Christoph Columbus und Marco Polo wieder auferstehen, die Segel setzten, um eine neue Welt zu entdecken. Jedenfalls hoffe ich, dass wir um Einiges effizienter sein werden, die neue Welt zu finden.“

Die Meilensteine des Vorhabens beinhalten die Auswahl von Virgle-Pionieren (2008-2010), den ersten bemannten Marsflug (2016), einen Börsengang der Virgle Inc. zur Finanzierung der ersten bemannten Marsmission (2016), die Gründung der ersten permanenten Mars-Gemeinschaft Virgle City (2050) und die Errichtung einer selbsterhaltenden Mars-Zivilisation mit einer Population von mindestens 100.000 (2108).

Weitere Details können hier gefunden werden.

Südtirol will ersten Satellit starten

von |28. März 2008|

Vor einiger Zeit haben wir uns auf das Preisausschreiben von Google hin im Bekannten- und Kollegenkreis umgehört, ob der Willen und das Fachwissen im beschaulichen Südtirol wohl reichen würde, um die hochgesteckten Ziele einer Mondlandung mit allen geforderten Nebenbedingungen zu erfüllen. Neben kleineren technischen Problemen kamen zu Recht große Bedenken wegen der Finanzierbarkeit eines derartigen Unterfangens auf, sodass die ganze Geschichte wieder verworfen wurde.

Vielleicht sollte man auch einfach ganz klein anfangen und dann nach höheren Zielen greifen. Für diesen Weg haben sich ganz eindeutig die Gewerbeoberschulen Bozen und Meran sowie die Amateurastronomen Max Valier entschieden, wollen sie doch bis zum Jahr 2010 einen selbst konstruierten Satelliten starten, der den Namen „Max Valier“ tragen soll. Als ehemaliger Schüler der Gewerbeoberschule Bozen hat sich Manfred Fuchs der Sache angenommen und will das Vorhaben finanziell und know-how-mäßig unterstützen.

Die Hochschule Bremen hat mehrere Konzepte erarbeitet, im Folgenden ist die Variante „BremSat.nano“ skizziert, die offensichtlicherweise für den Satelliten zum Einsatz kommt:

Südtirol-Satellit: Das Entfaltungs-Konzept.

Südtirol-Satellit: Design-Details der Vorderseite.

Südtirol-Satellit: Design-Details der Rückseite.

Eckdaten des Satelliten

Gewicht: 10 kg – 25 kg.
Orbit-Höhe: 400 km.
Umlaufzeit: 90 min.
Kosten: 200.000 € – 300.000 €.
Erwartete Lebensdauer: 5 Jahre.

Aufgaben

Gewerbeoberschule Bozen: Elektronik, Programmierung, Mechanik.
Gewerbeoberschule Meran: Nachrichtentechnik, Messtechnik, Auswertung von Kamerabildern.
Amateurastronomen Max Valier: Röntgen-Astronomie in Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik.
Provinz Bozen: Datenauswertung für Zivilschutz Raumordnung.

Quelle: Präsentation Satellit der Amateurastronomen Max Valier.

Projektphasen

Frühjahr 2008: Projektplanung, Projektstart.
Schuljahr 2008/2009: Entwicklung und Test.
Herbst 2009: Zusammenbau.
Frühjahr 2010: Start mit Trägerrakete.
Frühjahr 2010 bis ca. 2015: Betrieb im […]