Vor einiger Zeit haben wir uns auf das Preisausschreiben von Google hin im Bekannten- und Kollegenkreis umgehört, ob der Willen und das Fachwissen im beschaulichen Südtirol wohl reichen würde, um die hochgesteckten Ziele einer Mondlandung mit allen geforderten Nebenbedingungen zu erfüllen. Neben kleineren technischen Problemen kamen zu Recht große Bedenken wegen der Finanzierbarkeit eines derartigen Unterfangens auf, sodass die ganze Geschichte wieder verworfen wurde.

Vielleicht sollte man auch einfach ganz klein anfangen und dann nach höheren Zielen greifen. Für diesen Weg haben sich ganz eindeutig die Gewerbeoberschulen Bozen und Meran sowie die Amateurastronomen Max Valier entschieden, wollen sie doch bis zum Jahr 2010 einen selbst konstruierten Satelliten starten, der den Namen „Max Valier“ tragen soll. Als ehemaliger Schüler der Gewerbeoberschule Bozen hat sich Manfred Fuchs der Sache angenommen und will das Vorhaben finanziell und know-how-mäßig unterstützen.

Die Hochschule Bremen hat mehrere Konzepte erarbeitet, im Folgenden ist die Variante „BremSat.nano“ skizziert, die offensichtlicherweise für den Satelliten zum Einsatz kommt:

Südtirol-Satellit: Entfaltungs-Konzept
Südtirol-Satellit: Das Entfaltungs-Konzept.

Südtirol-Satellit: Design-Details der Vorderseite
Südtirol-Satellit: Design-Details der Vorderseite.

Südtirol-Satellit: Design-Details der Rückseite
Südtirol-Satellit: Design-Details der Rückseite.

Eckdaten des Satelliten

  • Gewicht: 10 kg – 25 kg.
  • Orbit-Höhe: 400 km.
  • Umlaufzeit: 90 min.
  • Kosten: 200.000 € – 300.000 €.
  • Erwartete Lebensdauer: 5 Jahre.

Aufgaben

  • Gewerbeoberschule Bozen: Elektronik, Programmierung, Mechanik.
  • Gewerbeoberschule Meran: Nachrichtentechnik, Messtechnik, Auswertung von Kamerabildern.
  • Amateurastronomen Max Valier: Röntgen-Astronomie in Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik.
  • Provinz Bozen: Datenauswertung für Zivilschutz Raumordnung.

Quelle: Präsentation Satellit der Amateurastronomen Max Valier.

Projektphasen

  • Frühjahr 2008: Projektplanung, Projektstart.
  • Schuljahr 2008/2009: Entwicklung und Test.
  • Herbst 2009: Zusammenbau.
  • Frühjahr 2010: Start mit Trägerrakete.
  • Frühjahr 2010 bis ca. 2015: Betrieb im Orbit, Datenerfassung.

Quelle: LVH-APA-Portal.

Die Gewerbeoberschule Bozen hat eine eigene Projektseite eingerichtet, die laufend aktualisiert werden soll, zur Zeit aber noch dürftige Informationen bietet.