Eine genauere Analyse des unglaublichen 100-m-Weltrekordes von Usain Bolt bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking zeigt eine auffallende Anomalie: Zwischen 40 m und 90 m fiel seine Geschwindigkeit niemals unter 42 km/h, ein typischer 100-m-Sprinter erreicht die Maximalgeschwindigkeit zwischen 50 m und 60 m, um dann progressiv abzufallen. Nicht so Jamaikas Supersprinter Usain Bolt. Teilt man die 100 m in 10-m-Intervalle, erhält man folgende Werte:
Distanz (m)
Zeit (s)
Zeit für Intervall (s)
Geschwindigkeit (km/h)
10
1,85
1,85
19,46
20
2,87
1,02
35,29
30
3,78
0,91
39,56
40
4,65
0,87
41,38
50
5,50
0,85
42,35
60
6,32
0,82
43,90
70
7,14
0,82
43,90
80
7,96
0,82
43,90
90
8,79
0,83
43,37
100
9,69
0,90
40,00
Das zugehörige Diagramm sieht wie folgt aus:
Bolts Geschwindigkeit in den einzelnen Streckenabschnitten (alle Daten: The Science of Sport).
Demnach wird die Maximalgeschwindigkeit nach der ersten Streckenhälfte erreicht und 3 Abschnitte lang gehalten, erst in den letzten 20 m nimmt er Geschwindigkeit zurück. Hätte er die maximale Geschwindigkeit bis zum Schluss gehalten, würde der Weltrekord 9,60 s lauten, und dies alles bei der zweit-schlechtesten Reaktionszeit beim Start…).
Zur Veranschaulichung sind hier auch noch Weltrekorde beim 100-m-Lauf der letzten 40 Jahre aufgeführt:
Jahr
Zeit (s)
Mittlere Geschwindigkeit (km/h)
Infos
1968
9,95
36,18
J. Hines, Mexico 1968
1983
9,93
36,25
C. Smith, Colorado 1983
1988
9,92
36,29
C. Lewis, Seoul 1988
1991
9,86
36,51
C. Lewis, Tokyo 1991
1991
9,90
36,36
L. Burrell, New York 1991
1994
9,85
36,55
L. Burrell, Lausanne 1994
1996
9,84
36,59
D. Bailey, Atlanta 1996
1999
9,79
36,77
M. Greene, Athen 1999
2005
9,77
36,85
A. Powell, Athen 2005
2007
9,74
36,96
A. Powell, Rieti 2007
2008
9,69
37,15
U. Bolt, Beijing 2008
2008
9,72
37,04
U. Bolt, New York 2008
Das zugehörige Diagramm sieht wie folgt aus:
Die 100-m-Weltrekorde der letzten 40 Jahre.
Bleibt abzuwarten, wann diese eh schon übermenschliche Leistung nochmals überboten wird.
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