Klima

Der letzte Blauwal in Lebensgröße?

von |9. Juni 2008|

Die Whale and Dolphin Conservation Society zeigt eine Blauwal mittels einer Flash-Animation in Lebensgröße und lässt ihn in majestätischer Zeitlupe am Bildschirm vorbeiziehen.

Im kleinen Übersichtsbild lässt sich der Ausschnitt beliebig verschieben, beim Verlassen der Seite wird man nochmals eindringlich darauf hingewiesen, dass dies der letzte lebensgroße Wal sein könnte, den man zu Gesicht bekommt.

Deutschlands ungeliebte Klimaschützer

von |13. Mai 2008|

Unter diesem Titel fand sich im Focus Nr. 20 vom 10. Mai 2008 ein Inserat des Deutschen Atomforums e. V., in welchem unter unter Berufung auf die niedrigen oder komplett inexistenten CO2-Emissionen von Atomkraftwerken eine Lanze für die Kernenergie gebrochen wird, wohl auch nicht ganz zu Unrecht. Unter Berufung auf einen nachhaltigen Energiemix wird auf den Seiten des Informationskreises Kernenergie die Unverzichtbarkeit der Kernenergie betont und die Position vertreten, dass

…die Nutzung der Kernkraft wesentlich zur Klimavorsorge beiträgt und eine wettbewerbsfähige und zuverlässige Energieversorgung gewährleistet. Damit erfüllt die Kernenergie alle Anforderungen, die an eine nachhaltige Energieversorgung gestellt werden.

In die gleiche Kerbe schlägt eine Stellenanzeige in der Frankfurter Allgemeinen Nr. 109 vom 10. Mai 2008, in welcher die Energie Baden-Württemberg AG für Nachwuchsingenieure „Kerntechnik“ wirbt.

Jedenfalls finden sie die Konzerne in guter und vor allem kompetenter Gesellschaft mit dem Klimabeauftragten der Deutschen Physikalischen Gesellschaft.

Silber-Nanopartikel: Mehr Effizienz bei der Phototsynthese

von |6. Mai 2008|

Forschern der Universität München ist es gelungen, mit Hilfe von Silber-Nanopartikeln die Effizienz von PCP-Lichtsammelkomplexen (Peridinin-Chlorophyll-Proteine) um den Faktor 18 zu steigern. Als Unterlage für die Sammelkomplexe kamen dabei kleine Silberinseln zum Einsatz, wodurch sich die Chlorophyll-Fluoreszenz deutlich erhöhen ließ.

Laut Meinung der Autoren sollte sich das Verfahren auf auf künstliche Sammelkomplexe anwenden lassen und würde so zu deutlich effektiveren Solarzellen führen (S. Mackowski et al., Nano Lett., 8, 558 -564 (2008)).

We can solve the climate crisis!

von |10. April 2008|

Al Gore nimmt einen neuen Anlauf und initiiert unter Aufwendung von 300 Mill. USD eine große Anzeigenkampagne, um auch aus dem politischen Lager Unterstützung für die Bekämpfung des Klimawandels zu erhalten.

We are millions of people speaking up for solutions.
We can solve the climate crisis if we take action now.

Ein neuer Ansatz ist durchaus erkennbar:

The simple algorithm is this: It’s important to change the light bulbs, but it’s much more important to change the laws.

Und weiter:

The options available to civilization worldwide to avert this terribly destructive pattern are beginning to slip away from us. The path for recovery runs right through Washington, D.C.

Auch im amerikanisch angehauchten Begleitvideo ist dieser Grundtenor zu erkennen:

Die Kommentare zum betreffenden Blog-Artikel von Jörg Haas lassen im Ansatz die Polemik erkennen, mit der Al Gore zu kämpfen haben wird.

Plus Six Degrees

von |10. April 2008|

Während sich die Zukunft sich nicht vorhersehen lässt, erlauben aktuelle Klimamodelle durchaus Ausblicke auf die nächsten Jahrzehnte, wenn wir den aktuellen Pfad bedenkenlos weiterbeschreiten. Mark Lynas wagt in seinem neuen Film und Buch einen Blick auf die zu erwartenden Veränderungen bei Erhöhung der mittleren Temperatur der Erde in 1°C-Schritten.

Mit beeindruckenden Bildern ganz nach National-Geographic-Manier zeigt der Ausblick möglicherweise zu erwartende Einflüsse auf die globale Umwelt innerhalb der nächsten 100 Jahre, Grad um Grad verfolgt der Autor Klimatrends auf allen 5 Kontinenten und bedient sich dabei ebenso der Aussagen weltweiter Klimaforschung wie der Erfahrungen alltäglicher Menschen.

Zusammenfassung der möglichen Auswirkungen:

+1°C:

Schmelzen der Permafrostböden
Entstehung von neuen Wüstengebieten in Nordamerika
Massives Korallensterben
Hurrikanes im Südatlantik
Verlust von Waldgebieten und der darin vorkommenden Tier- und Pflanzenarten

+2°C:

Anstieg des Säuregehaltes in den Ozeanen
Schwund von natürlichen Süßwasservorräten
Verlängerung extremer Hitzeperioden
Veheerende Monsun-Überschwemmungen
Chronische Wasserknappheit

+3°C:

Feuer durch Wasser- und Schneemangel
Schwere Überschwemmungen in küstennahen Gebieten
Verluste von 80% im arktischen Eisschelf
Großflächige Waldbrände setzen vermehrt CO2 frei
Probleme durch versiegende Flüsse

+4°C:

Antarktische Eismassen kollabieren
Klimaflüchtlingswellen ziehen landeinwärts
Europa trocknet aus, England versinkt im Wasser
Schmelzen des sibirischen Permafrostes
Lebensmittelknappheit

+5°C:

Klimatisch begünstige Rückzugsgebiete werden von Flüchtlingswellen überschwemmt
Wüstengebiete dehen sich aus
Neue menschliche Kolonien in der Antarktis
Bewaffnete Konflikte nehmen zu
Vergiftung tiefer Ozeanbereiche

+6°C:

Explosion des Kohlenstoffzyklus
Massive Schrumpfung der bewohnbaren Zonen
Ortschaften und Städte könnten nicht mehr unterhalten werden
Größte Herausforderungen für das Überleben der Menschheit
Vergiftung des Ozean-Oberflächenwassers