Ausstieg

Freitagsalon Brixen Mai 2011: Die Energiewende – ist der Ausstieg aus der Atomenergie möglich?

von |22. Juni 2011|

Mit Wolfram Sparber hatten wir einen ausgesprochenen Experten in Sachen Energie, (mit Schwerpunkt auf die erneuerbaren Energien) in unserer Runde. Wolfram leitet in der Europäischen Akademie Bozen das Institut für erneuerbare Energie, das ca. 40 Mitarbeiter umfasst. Forschungsgegenstand des Instituts sind die Bereiche Solarenergie und Energie in Gebäuden. Angeboten wird die Produktion oder Evaluierung von Technologien und Anlagen. Weiters gehört zum Tätigkeitsfeld des Instituts die wissenschaftliche Beratung, wann immer es um den Ausbau der regenerativen Energietechnik geht bzw. um politische Entscheidungsprozesse auf diesem Gebiet.

Wolfram hatte uns kurz in die Situation der Energieversorgung in Europa eingeführt, er hat uns auch über die Ziele der europäischen Energiepolitik informiert und wie sie erreicht werden sollen.

Der so genannte Energiemix in Europa schaut folgendermaßen aus:

48% (der aufgewendeten Energie) geht in die Kraft/Wärme K/W
30% in die Transporte
21% in die Erzeugung von elektrischem Strom

Die Energieträger, die dabei zum Einsatz kommen, sind im Sektor Transport so gut wie zur Gänze fossiler Natur, im Sektor W/K dominiert der fossile Anteil und im Strombereich gibt es einen Mix aus Atom, Fossil und Regenerativ.

Der Umstieg von den fossilen Energieträgern und der Atomenergie zu regenerativen Energiequellen erscheint für immer weitere Gesellschaftskreise eine absolute Notwendigkeit. Den heutigen Verbrauch fossiler Energie fortzuschreiben und entsprechend viel CO2 in die Luft zu pumpen, lässt die damit verbundene Klimaerwärmung immer bedrohlicher werden. Aber nicht nur die Erderwärmung, sondern auch eine Reihe weiterer Nachteile hängen mit dem massiven Einsatz von Erdöl, Erdgas und Kohle zusammen: große wirtschaftliche Abhängigkeiten von erdölexportierenden Ländern (die teilweise als politisch sehr instabil einzustufen sind), negative Außenhandelsbilanzen, Umweltverschmutzung, Begrenztheit der Vorräte dieser Energieformen.

Auch die Atomenergie birgt große und äußerst unkontrollierbare Risiken und Gefahren in sich, wie dies vor allem die beiden Reaktorunglücke in Tschernobyl und Fukushima gezeigt haben. Darüber hinaus muss auch noch darauf hingewiesen werden, dass die Atomenergie auch nicht CO2-neutral ist. […]

Ankündigung Freitagsalon Mai 2011: „Die Energiewende – ist der Ausstieg aus der Atomenergie möglich?“

von |26. Mai 2011|

Der nächste Freitag-Salon findet am 27. Mai 2011, um 21.00 Uhr im Hotel Elephant (in der Hausbar im ersten Stock) statt.

Es geht um folgendes Thema: Die Energiewende – ist der Ausstieg aus der Atomenergie möglich?

Zu Gast ist einer der namhaftesten Experten für erneuerbare Energiequellen in Südtirol: Wolfram Sparber, Leiter des Institutes für erneuerbare Energie bei der Eurac.

Das Thema ist, wie zu erwarten war, im Vergleich zu den vergangenen Monaten schon wieder etwas in den Hintergrund gerückt, aber dennoch ist die Frage, wie morgen (nach Fukushima und angesichts der immer weiter ansteigenden Energiepreise) die Energieversorgung ausschauen wird, ein Dauerbrenner. Das Thema wird aber auch aus einem anderen Grund bei uns wieder an Aktualität gewinnen. Im Juni steht ein staatsweites Referendum an, ob Italien wieder in die Energiegewinnung durch Atomkraft einsteigen soll oder nicht. Die Diskussionen diesbezüglich werden sehr kontrovers geführt. Trotz Tschernobyl, Fukushima usw. scheinen in Italien mittlerweile wieder weite Kreise der derzeit maßgeblichen Politikergarde sowie der Wirtschaft wieder für die die Nutzung der Nuklearenergie zu sein.

Kommando retour: Österreich bleibt beim CERN

von |19. Mai 2009|

Die ganzen Proteste haben nun scheinbar doch genützt: Bundeskanzel Faymann besinnt sich wohl seiner Namensverwandschaft mit Richard Feynman, einem der großen Physiker des 20. Jahrhunderts, verweist auf die Reputation des Landes, die es weltweit zu wahren gilt und stellt sich gegen einen Austritt vom CERN.

Christian Fabjan, Direktor des Instituts für Hochenergiephysik und Professor für Teilchenphysik an der TU Wien, meint dazu:

Das ist ein großer Tag für die österreichische Wissenschaft, aber gleichzeitig auch eine Aufforderung an die österreichische Teilchenphysik, den Standort Cern noch effizienter zu nützen, effizienter nicht nur in Sachen Forschung, sondern auch Ausbildung, Technologietransfer und Rückfluss für die heimische Wirtschaft.

womit er wohl tausenden Leidensgenossen aus der Seele spricht.

(via Astrodicticum Simplex)