Atheismus

Freitagsalon Brixen Oktober 2012: Glaube auf dem Prüfstand

von |27. November 2012|

Unsere Einführungsrunde hat schon zu Beginn aufgezeigt, dass die Herangehensweise an Glaube und Religion sehr unterschiedlich ist. Für manche ist der Glaube etwas rein Individuelles, für andere hingegen hat ein Glaube isoliert, für einen Menschen allein, überhaupt keinen Wert. Auch der Unterschied zwischen Glaube und Religion wurde unterstrichen. Die Frage, wie man zu einem Glauben kommt interessierte ebenfalls: Glaube setzt ja schließlich voraus, dass man bereit ist etwas zu glauben, was andere sagen, und beruht in der Regel nicht auf eigene Erfahrungen. Gibt es für die Aneignung eines Glaubens eigene Techniken. Atheisten und Agnostiker zeigten sich naturgemäß besonders skeptisch gegenüber allem, was mit Glaube und Religion zu tun hat. Kann der Glaube einer vernunftbezogenen Prüfung Stand halten? Kann Vernunft den Glauben tragen? Wenn man eine Prüfung des Glaubens ernsthaft angehen will, gilt es diese mit offenem Ausgang zu führen, womit sich gläubige Menschen sicherlich schwer tun.

Ida Rabensteiner erzählte uns zuallererst ihre Glaubens- und Lebensgeschichte. Sie ist in einer katholischen Familie und überhaupt in einem katholischen Milieu aufgewachsen. Glaube war für sie wichtig und sie hat ihn sich auch gut in der Jugend- und Studienzeit erhalten. Nach ihrem Veterinärstudium, als sie ihre Arbeit als Tierärztin im Ahrntal aufgenommen hatte, geriet sie nach einigen Jahren in eine Sinnkrise. Dies hatte nicht unwesentlich mit ihren Berufs- und Arbeitserfahrungen zu tun. Die Arbeitsanforderungen an eine Tierärztin empfand sie als sehr hoch und sie hatte oft den Eindruck, dass ihr Tag nur mehr aus Arbeiten, Essen und Schlafen bestand. Aber es gab auch einige inhaltliche Dinge im Zusammenhang mit Tierzucht- und –medizin, die sie mit ihren ethischen Vorstellungen nicht in Einklang bringen konnte. Sie suchte daraufhin immer mehr Zuflucht in der Religion: im Bibellesen, im Studieren der Kirchengeschichte, der Theologie und der Philosophie. Mit dem absolvierten Theologiestudium taten sich für sie dann auch neue […]

Es gibt wahrscheinlich keinen Gott!

von |30. Oktober 2008|

Die Atheisten Großbritanniens holen zum Rundumschlag aus und wollen gläubigen Christen einen Konfessionswechsel hin zum Atheismus nahelegen. In einer Aufsehen erregenden Aktion wird auf roten Autobussen ein starkes antichristliches Statement durch London gefahren:

Es gibt wahrscheinlich keinen Gott. Jetzt hören Sie auf, sich Sorgen zu machen, und genießen Sie Ihr Leben.

Wenn nun da steht, dass es wahrscheinlich keinen Gott gibt, wird die gesamte Botschaft relativiert, der Ungläubige bekennt seine Zweifel. Die Erklärung für den Slogan hilft freilich keineswegs aus dem Dilemma: An Carlsberg will man sich angelehnt haben („Probably the best beer in the world!“), ganz als ob die selbstverpasste Leere in Alkohol ertränkt werden müsste.

Für einen Friedrich Nietzsche wäre die ganze Aktion um Größenordnungen zu halbherzig, selbst Kirchenvertreter loben die Buswerbung, welche in letzter Instanz wie eine christliche PR-Aktion anmutet.

Man stelle sich nur die Massen von Gläubigen vor, denen es bei Sicht des Busses wie Schuppen von den Augen fällt: „Na, wenn das so ist…“