Artensterben

Klimawandel – Schadenssumme Ozean: 2 Billionen Dollar

von |21. März 2012|

Dass ansteigende Meere Kosten verursachen, wissen wir spätestens seit den Griechen, die etliche Ausleger von Küstenstädten am Mittelmeer räumen mussten, weil sich der Meeresspiegel erhöht hatte. Das Stockholm Environment Institute in Schweden hat den Versuch gewagt, den Schaden zu beziffern, welchen der Klimawandel in den Ozeanen anrichten wird. Ausgehend von einem Temperaturanstieg von 4 °C bis 2100 würden demnach Kosten von 2 Billionen Dollar (1.000.000.000.000 = 1012) entstehen. Diese beinahe unvorstellbar hohe Schadenssumme errechnet sich aus den wirtschaftlichen Auswirkungen auf die Fischerei, den Tourismus und die Küsten ebenso wie aus der kompromittierten Fähigkeit des Meeres, Kohlenstoff aus der Atmosphäre zu absorbieren und damit dem Klimawandel entgegenzuwirken.

Nach Kevin Noone, einem Ko-Autor des Berichtes, ist dieser Betrag noch lange nicht der zu erwartende Schaden des Worst-Case-Szenarios. Andere Auswirkungen wie Arten, die aussterben werden, wenn ihre Lebensräume verloren gehen, lassen sich monetär nicht unmittelbar abschätzen. Vom obigen Betrag ließen sich 1,4 Billionen Dollar retten, wenn wir die Temperaturerhöhung auf 2 °C bis 2100 beschränken könnten.

Plus Six Degrees

von |10. April 2008|

Während sich die Zukunft sich nicht vorhersehen lässt, erlauben aktuelle Klimamodelle durchaus Ausblicke auf die nächsten Jahrzehnte, wenn wir den aktuellen Pfad bedenkenlos weiterbeschreiten. Mark Lynas wagt in seinem neuen Film und Buch einen Blick auf die zu erwartenden Veränderungen bei Erhöhung der mittleren Temperatur der Erde in 1°C-Schritten.

Mit beeindruckenden Bildern ganz nach National-Geographic-Manier zeigt der Ausblick möglicherweise zu erwartende Einflüsse auf die globale Umwelt innerhalb der nächsten 100 Jahre, Grad um Grad verfolgt der Autor Klimatrends auf allen 5 Kontinenten und bedient sich dabei ebenso der Aussagen weltweiter Klimaforschung wie der Erfahrungen alltäglicher Menschen.

Zusammenfassung der möglichen Auswirkungen:

+1°C:

Schmelzen der Permafrostböden
Entstehung von neuen Wüstengebieten in Nordamerika
Massives Korallensterben
Hurrikanes im Südatlantik
Verlust von Waldgebieten und der darin vorkommenden Tier- und Pflanzenarten

+2°C:

Anstieg des Säuregehaltes in den Ozeanen
Schwund von natürlichen Süßwasservorräten
Verlängerung extremer Hitzeperioden
Veheerende Monsun-Überschwemmungen
Chronische Wasserknappheit

+3°C:

Feuer durch Wasser- und Schneemangel
Schwere Überschwemmungen in küstennahen Gebieten
Verluste von 80% im arktischen Eisschelf
Großflächige Waldbrände setzen vermehrt CO2 frei
Probleme durch versiegende Flüsse

+4°C:

Antarktische Eismassen kollabieren
Klimaflüchtlingswellen ziehen landeinwärts
Europa trocknet aus, England versinkt im Wasser
Schmelzen des sibirischen Permafrostes
Lebensmittelknappheit

+5°C:

Klimatisch begünstige Rückzugsgebiete werden von Flüchtlingswellen überschwemmt
Wüstengebiete dehen sich aus
Neue menschliche Kolonien in der Antarktis
Bewaffnete Konflikte nehmen zu
Vergiftung tiefer Ozeanbereiche

+6°C:

Explosion des Kohlenstoffzyklus
Massive Schrumpfung der bewohnbaren Zonen
Ortschaften und Städte könnten nicht mehr unterhalten werden
Größte Herausforderungen für das Überleben der Menschheit
Vergiftung des Ozean-Oberflächenwassers