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Freitagsalon Brixen: Manuela Kerer

von |26. Februar 2010|

Manuela Kerer ist es gelungen, uns für zwei Stunden in Bann zu halten. Ihr Tatendrang, ihre vielseitige Ausbildung, ihre unerschrockene Herangehensweise an neue Herausforderungen, ihr erfrischend lebendiges Auftreten ließen nur Kurzweile zu.

Ihre Aktivität ist geradezu sprichwörtlich.

Beginnen wir mit den verschiedenen Studien und Ausbildungen, die sie genossen und erfolgreich abgeschlossen hat. Nachdem das Medizinstudium letztlich nicht in Frage gekommen ist (da man sich bei diesem Studium einzig und allein auf dieses Fach konzentrieren muss und so gut wie keine anderen Ausbildungen und Tätigkeiten nebenher möglich sind), hat sie sich für das Jusstudium entschieden. Daraufhin hat Manuela das Psychologiestudium absolviert. Im Bereich Musik schließlich hat sie Geige und Komposition studiert.

Das Komponieren ist Manuelas liebste Beschäftigung. Dabei lässt sie aber die anderen von ihr studierten Fachbereiche nicht etwa links liegen. Im Gegenteil, sie sagt, dass ihr die anderen Studien sogar mehr fürs Komponieren nützen als das Kompositionsstudium selbst.

Klar belegt wird diese Tatsache durch die Titel der in der Folge angeführten Kompositionsarbeiten.

Zu den Kompositionen von Manuela Kerer zählen Personale „Tirol-Festival“ Landesmuseum Ferdinandeum Innsbruck (u.a. Vertonung von 7 Gesetzen des italienischen Strafgesetzbuches); „sussuramënt dla munt“ für Orchester und Publikum (St. Blasius Akademie, Innsbruck); „Art`s birthday“- Ö1 Kunstradio; „Orgelwanderungen“; „Festival zeitgenössischer Musik“ (Südtirol); „Passion Grinzens“; „son moussant“: Akustische Inszenierung des Ferdinandeums als Gebäude (CD Produktion); „Luna Chiarina“ („Colloquium Chor und Orchester“ Füssen); Oper „Rasura“, Libretto von Kurt Lanthaler; „dl rëgn de fanes“ für Streichtrio (ORF Landesstudio Tirol); „Drau- Projekt“; „Lehrlingsprojekt“ („Klangspuren Schwaz“ 2007); „bleu marrant“ für Ensemble und Power Point Präsentation („die reihe“- Schönberg Center Wien). Manuela Kerer schreibt derzeit neben Musik an ihren Dissertationen „Das nicht-verbale [musikalische] Gedächtnis bei Patienten mit leichter Demenzerkrankung“ an der Psychiatrie Innsbruck und „Die Entwicklung der Rechte der Komponisten“ an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät Innsbruck.

Manuela Kerer glaubt an das, was sie macht. Sie wartet nicht darauf von der Muse geküsst […]

Google und Internet Explorer 6.0: Aufstand, Sterbehilfe und Todesmarsch die 2.

von |2. Februar 2010|

Nachdem ähnliche derartige Aktionen und das allseitige Beschwören einer besseren Welt nur eine schwache Reaktion von Microsoft hervorgerufen hat, kündigt Google jetzt Schützenhilfe an und macht sogar die Google-Apps-Kunden darauf aufmerksam, dass der IE6 endlich weg gehört:

In order to continue to improve our products and deliver more sophisticated features and performance, we are harnessing some of the latest improvements in web browser technology. This includes faster JavaScript processing and new standards like HTML5. As a result, over the course of 2010, we will be phasing out support for Microsoft Internet Explorer 6.0 ​as well as other older browsers that are not supported by their own manufacturers.

Bedenkt man, dass der heutige 2. Februar in einigen christlichen Konfessionen als Tag der Reinigung gefeiert wird, könnte die ganze Aktion als Purificatio Interretis in die Geschichte eingehen…

Freitagsalon Brixen: Il conflitto etnico rappresentato

von |29. Januar 2010|

Wie steht es um das Zusammenleben der Sprachgruppen in Südtirol? Wie weit besteht in der Südtiroler Bevölkerung der Wunsch, das Bedürfnis, dass sich die einzelnen Sprachgruppen möglichst nahe kommen? Welche ist eigentlich die wahre Minderheit (und somit die am meisten schutzbedürftige) in Südtirol: die deutsche Volksgruppe, die italienische Volksgruppe, die ladinische Volksgruppe, die Gemischtsprachigen, die Ausländer? Wieviel Miteinander verträgt überhaupt eine Situation, wie wir sie in Südtirol haben?

Über all diese Fragen und so manche mehr wurde sehr lebendig diskutiert und ein wesentlicher Beitrag zur Lebhaftigkeit des Diskussionsabends ist mit Sicherheit von Gabriele di Luca gekommen, der uns mit verschiedenen Aussagen und Positionen, die wir uns von seiner Seite nicht erwartet hätten, auf Trab gehalten hat.

Seine Nüchternheit und Desillusioniertheit, mit der er an diese Thematik herangegangen ist, hat so manchen aus den Reihen der Diskussionsrunde sehr überrascht. Obwohl er sich von Haus aus in einer interethnischen Realität (seine Frau ist deutscher Muttersprache) befindet, betont er, nicht um die Annahme umhin zu kommen, dass die interethnische Frage in Südtirol eigentlich keinen großen Stellenwert hat. Im Gegenteil, wer heute einer interethnische Südtiroler Realität das Wort redet, wird nur mehr belächelt. Auch Alexander Langer, der sicherlich ein fähiger Politiker war, musste schließlich einsehen, dass das Anliegen einer bestmöglichen Annäherung der Sprachgruppen in Südtirol eigentlich ein politisches Randdasein darstellt. Um also politisch nicht auf der Stelle zu treten, nahm er in seiner politischen Bewegung zunehmend neue Inhalte auf, was in der damaligen Zeit vor allem Umweltthemen waren.

Gabriele di Luca glaubt also nicht daran, dass in der Südtiroler Bevölkerung (weder von deutscher noch von italienischer Seite) ein großes Interesse für ein möglichst enges Miteinander besteht. Man wird sich wohl damit begnügen müssen, wenn es ein möglichst friedliches Nebeneinander gibt, denn es zeichnet sich schon immer mehr ein Ohneeinander ab, das natürlich nicht unerhebliche Gefahren in […]

Der Ursprung der Gravitation

von |21. Januar 2010|

Die Frage nach der eigentlichen Natur der Gravitationskraft hat ihre Tücken. Obwohl beide verfügbaren Theorien für ihre jeweils relevanten Bereiche die Effekte dieser 4. Naturkraft hinreichend genau erklären, sind wir von einem Verständnis der fundamentalen Eigenschaften des Universums für das Manifestieren der Gravitation noch weit entfernt.

Erik Verlinde legt nun einen vollständig neuen Ansatz vor, der das Verständnis der Gravitation revolutionieren dürfte, wenn er sich bewahrheiten sollte.

Während Newton die gravitative Wechselwirkung als Kraft zwischen Objekten beschreibt und Einsteins Theorie auf die Krümmung der Raumzeit durch die Anwesenheit von Energie setzt, postuliert Verlinde eine entropische Kraft, die durch das Zusammenspiel von Masse, Zeit und Raum auf der basis des Holografischen Prinzips beruht. Als makroskopisch auftretende Kraft entsteht die entropische Kraft in einem System mit vielen Freiheitsgraden, welches stets bestrebt ist, seine Entropie zu erhöhen.

Dem holografischen Prinzip zu Folge lässt sich für jedes Raum-Zeit-Gebiet eine alternative aber gleichwertige Beschreibung finden, die allerdings nur auf dem – vorzugsweise lichtartigen – Rand dieses Gebiets lokalisiert ist, also etwa der Ereignishorizont eines schwarzen Loches. Damit hängt auch die die maximal mögliche Entropie des Raumgebietes nur von dessen Oberfläche ab, nicht aber vom Volumen.

Der Autor behauptet, mit den raumunabhängigen Konzepten Energie, Entropie und Temperatur das Newtonsche Gravitationsgesetz auf natürliche Weise ebenso ableiten zu können wie die Einsteinsche Allgemeine Relativitätstheorie aus der relativistischen Verallgemeinerung. Gravitation wird erklärt als eine entropische Kraft, die von der Änderung des Informationsgehaltes herrührt, der sich aus der Position von massebehafteten Objekten ergibt.

Eiszeit oder Klimawandel-Hitze: Gefühlte Kälte gegen gemessene Wärme

von |21. Januar 2010|

In Asien wütet eine Kältewelle, in Europa frieren neben den Menschen auch die Gehirnzellen, auf dem amerikanischen Kontinent leidet das wärmeverwöhnte Florida unter dem Schneefall, andernorts einige Querdenker unter den Zuschüssen der Öl-Lobby. Wirf man einen Blick auf die aktuell veröffentlichten globalen Temperatur-Daten 2009 des NASA Goddard Institute for Space Studies (GISS), scheint für einige Zeitgenossen die Verschwörung perfekt zu sein.

Kurz zusammengefasst ergibt sich ein ähnliches Bild wie schon 2009:

Das Jahr 2009 ist seit Beginn der Aufzeichnungen vor 130 Jahren das zweitwärmste Jahr, auf gleicher Höhe mit 2007, einzig getoppt vom bisherigen Rekordjahr 2005. Bezogen auf die Südhalbkugel geht 2009 als Rekordjahr in die Geschichte ein: Es ist das wärmste Jahr überhaupt.

Wo bleibt die Stagnation: Jährliche Entwicklung der globalen Durchschnittstemperaturen.

Es ergeben sich unmittelbar ein Haufen Fragen:

Wo ist sie nun, die Klimapause, welche seit 1998 dem Klimawandel eine Auszeit zuschanzt?
War nicht 1998 das wärmste Jahr überhaupt?
Hat es in der letzten Dekade nicht eine Abkühlung gegeben?

Streicht man das „Don’t“ aus dem Google-Motto, lassen sich die Fragenden in 3 prinzipielle Klassen einteilen:

Der Unwissende: Der einfache Bürger von der Straße, welcher von den teils widersprüchlichen Aussagen der Medien hin und her gerissen wird, mit seiner Meinung einfach dem Zeitgeist und damit dem aktuellen Filterblick der Medien folgt und oft um seine paar Privilegien fürchtet.
Alles Schmarrn mit dem Klimawandel, warum ist mir dann so kalt?

Der Halb-Wissende: Eine Untergruppe der Spezies Klimatroll, die als selbsternannte Vereinigung der Skeptiker und Wissenschaftsfeinde unzureichende und in vielen Fällen längst widerlegte Argumente gegen vermeintliche Schwächen bei den wissenschaftlichen Methoden der Klimaforscher ins Feld führt.
Globale Klimaerwärmung soll durch das Spurengas CO2 hervorgerufen werden?

Der bewusst Falsch-Wissende: Die zweifellos gefährlichste Gruppierung mit der meisten Macht, welche sich selbst verharmlosend als Skeptiker bezeichnet, rekrutiert ihre Anhänger aus Querdenkern, Neinsagern und Leugnern und kriegt dafür bezahlt, dass sie ihre Irrlehren verbreitet und mit […]