von Konrad|2010-11-15T13:07:39+01:0015. November 2010|
Von Anfang an ist aufgefallen, dass die TeilnehmerInnen sehr unbefangen in diesen Diskussionsabend über Jazz hineingegangen sind. Man war bereit und gespannt darauf, zu hören, was in einem Menschen vorgeht, der Musik macht und man war auch bereit von den eigenen musikalischen Erfahrungen und Erlebnissen zu erzählen. Diese Unbefangenheit, Neugier und Bereitschaft sich selbst mitzuteilen haben uns durch den gesamten Abend begleitet. Das Salontreffen war gekennzeichnet vom Gefühl, es geschafft zu haben, ein klein wenig in die Seele der Welt der Musik und des Jazz vorgedrungen zu sein.
Norbert Dalsass verkörpert einen Musiker, der genau diese Dimension der Musik liebt, für den das Musizieren nicht nur irgendeine Tätigkeit ist, sondern geradezu eine Lebensphilosophie bzw. ein Lebensstil. Jazz eignet sich besonders gut, Musik auf diese Weise auszukosten und zu leben. Improvisation, Lebensgefühl, Kreativität spielen eine ganz besondere Rolle in dieser Musikgattung. Auch das Zusammenspiel läuft viel direkter ab. Auch wenn die Individualität des einzelnen Musikers im Jazz sich viel besser entfalten kann, so hat doch auch gleichzeitig ein gelungenes Zusammenspiel einen ganz großen Stellenwert und stellt einen Wesenszug dieser Musikrichtung dar. Es muss aber nicht immer die absolute Harmonie zwischen den einzelnen Spielern bestehen. Unter Jazzspielern wird sicherlich nicht weniger gestritten als unter anderen Musikern (denken wir z.B. an den streitbaren Keith Jarrett). Irgendwie müssen sie aber immer zusammenfinden und zwar viel mehr und besser als in jeder anderen Musikart.
Improvisation ist ein weiteres unabkömmliches Merkmal des Jazz. Egal um welche Form es sich handelt und es gibt sehr viele verschiedene, äußerst unterschiedliche Stilformen des Jazz, Improvisation ist das verbindende Element.
Jazz ist gelebte Musik. Vielleicht ist vor allem dies der Grund, dass mit Jazz nicht so leicht volle Säle und Konzerthäuser zu haben sind und warum Jazz nicht so stark verbreitet ist. Es geht, wie bei der zeitgenössischen Musik, nicht in erster […]
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