von Konrad|2011-07-27T09:20:25+02:0022. Juni 2011|
Mit Wolfram Sparber hatten wir einen ausgesprochenen Experten in Sachen Energie, (mit Schwerpunkt auf die erneuerbaren Energien) in unserer Runde. Wolfram leitet in der Europäischen Akademie Bozen das Institut für erneuerbare Energie, das ca. 40 Mitarbeiter umfasst. Forschungsgegenstand des Instituts sind die Bereiche Solarenergie und Energie in Gebäuden. Angeboten wird die Produktion oder Evaluierung von Technologien und Anlagen. Weiters gehört zum Tätigkeitsfeld des Instituts die wissenschaftliche Beratung, wann immer es um den Ausbau der regenerativen Energietechnik geht bzw. um politische Entscheidungsprozesse auf diesem Gebiet.
Wolfram hatte uns kurz in die Situation der Energieversorgung in Europa eingeführt, er hat uns auch über die Ziele der europäischen Energiepolitik informiert und wie sie erreicht werden sollen.
Der so genannte Energiemix in Europa schaut folgendermaßen aus:
48% (der aufgewendeten Energie) geht in die Kraft/Wärme K/W
30% in die Transporte
21% in die Erzeugung von elektrischem Strom
Die Energieträger, die dabei zum Einsatz kommen, sind im Sektor Transport so gut wie zur Gänze fossiler Natur, im Sektor W/K dominiert der fossile Anteil und im Strombereich gibt es einen Mix aus Atom, Fossil und Regenerativ.
Der Umstieg von den fossilen Energieträgern und der Atomenergie zu regenerativen Energiequellen erscheint für immer weitere Gesellschaftskreise eine absolute Notwendigkeit. Den heutigen Verbrauch fossiler Energie fortzuschreiben und entsprechend viel CO2 in die Luft zu pumpen, lässt die damit verbundene Klimaerwärmung immer bedrohlicher werden. Aber nicht nur die Erderwärmung, sondern auch eine Reihe weiterer Nachteile hängen mit dem massiven Einsatz von Erdöl, Erdgas und Kohle zusammen: große wirtschaftliche Abhängigkeiten von erdölexportierenden Ländern (die teilweise als politisch sehr instabil einzustufen sind), negative Außenhandelsbilanzen, Umweltverschmutzung, Begrenztheit der Vorräte dieser Energieformen.
Auch die Atomenergie birgt große und äußerst unkontrollierbare Risiken und Gefahren in sich, wie dies vor allem die beiden Reaktorunglücke in Tschernobyl und Fukushima gezeigt haben. Darüber hinaus muss auch noch darauf hingewiesen werden, dass die Atomenergie auch nicht CO2-neutral ist. […]
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