Freitagsalon

Der Freitagsalon in Brixen

Und schon wieder: Esoterik zum Jahresende in Brixen?

von |20. Dezember 2011|

Das Thema hatten wir doch schon mal im Brixner Freitagsalon: Vor Kurzem hat Konrad die Ankündigung für die Dezember-Ausgabe online gestellt. Es geht um Esoterik, Gast des Abends ist Karin Wallnöfer, die schon mal zu ähnlichen Themen Stellung genommen hat. Die Tatsache, dass sie nun bereits das zweite Mal vorspricht, kann als Indizienbeweis für die erhöhte Affinität der Bevölkerung gegenüber derartigen Themen durchgehen. Man kann gespannt sein, ob diesmal auch der „kritische Verbraucherschutz vor scheinheiligen, nutzlosen und wirkungslosen Produkten, Therapien und Ideologien“ angesprochen wird (Zitat: EsoWatch).

Wer hat Mut, den Abend etwas kontroverser zu gestalten und mit von der Partie zu sein?

Freitagsalon Brixen November 2011: Paranoia und Wahn

von |20. Dezember 2011|

Thema: „Paranoia und Wahn“

Ich, für mich persönlich, kann sagen, dass ich Wahn nun ein bisschen weniger wahnsinnig sehe. Jeden von uns kann es treffen und es gibt ihn in allen Formen.

Das hat uns Edmund Senoner sehr anschaulich und lebendig dargestellt. Ein Prozent der Menschen erkranken mindestens einmal in ihrem Leben an einer Psychose. Heute wird eine solche Krise im Leben eines Menschen auch oft mit einem Nervenzusammenbruch, einer seelischen Krise oder Erschöpfung (verbunden mit Depressionen und Angstattacken) umschrieben. Es handelt sich in jedem Fall um eine Krankheit, die geheilt werden kann, so wie auch andere Krankheiten. Nach einigen Monaten klingen in der Regel die Zustände wieder völlig ab und es bleibt nichts zurück. Sie kann nur einmal auftauchen (bei ca. 20 % der Erkrankten), oder mehrmalig (40 – 50 %) oder auch chronisch sein (20 – 30 %). Bei Frauen manifestiert sie sich im Durchschnitt schon mit 18-23 Jahren, bei den Männern im Schnitt erst im Laufe des dritten Lebensjahrzehnts. Die paranoide Wahnstörung tritt nicht schleichend ein, sondern taucht relativ abrupt auf.

Geradezu beeindruckend war auch die schier unerschöpfliche Anzahl der verschiedenen Formen von Wahn:

Verfolgungswahn
Beziehungswahn
Schädigungswahn
Verarmungswahn
Schuldwahn
Unschuldswahn
Krankheitswahn
Nichtigkeitswahn
Devitalisierungswahn
Erfinderwahn
Eifersuchtswahn
Bedrohungswahn
Fremdbeeinflussungswahn
Liebeswahn
Querulantenwahn
Reichtumswahn
Untergangswahn
Verdammungswahn
Religiöser Wahn
Esoterischer Wahn

Der Größenwahn scheint eine besondere Stellung einzunehmen. Von diesem werden nämlich noch einmal verschieden Facetten unterschieden:

Politischer Wahn
Religiöser Wahn (als Heilsauftrag)
Wahnhafte Erhöhung der eigenen Person
Heilswahn
Weltverbesserungs- oder Welterneuerungswahn
Omnipotenzwahn

 

Schließlich gibt es auch noch den induzierten Wahn, wenn die Wahnvorstellungen einer Person von deren PartnerIn oder Kinder übernommen werden.

Bei einer Psychose oder einer Wahnerkrankung geht es um einen verstellten Bezug zur Wirklichkeit, um ein verändertes Denken und Wollen. Es wird eine zweite Wirklichkeit wahrgenommen; es geht umd Verrücktsein (ver-rückt in eine andere Welt).

Als Ursachen für eine Wahnerkrankung werden vor allem drei genannt:

Genetische Veranlagung
Organische Veränderungen (verursacht durch Drogen z.B.)
Stressige Lebenssituationen (betrifft bevorzugt Menschen, die Schwierigkeiten bei Problembewältigungen haben; diese tendieren dann auch dazu, sich in eine zweite Welt hineinzubegeben, […]

Ankündigung Freitagsalon Dezember 2011: „Esoterik“

von |20. Dezember 2011|

Der nächste Freitag-Salon findet am 30. Dezember 2011, um 21.00 Uhr im Hotel Elephant (in der Hausbar im ersten Stock) statt.

Das Thema lautet: „Esoterik“.

Esoterik ist in aller Munde. Es gibt eine Vielzahl von esoterischen Richtungen, Zirkeln, Praktiken und die Buchhandlungen sind voll von esoterischer Literatur. Was fällt nun aber genau in den Bereich der Esoterik und was nicht, wo verlaufen die Grenzen? Damit ihr euch schon mal im Vorfeld den einen oder anderen Gedanken zum Thema machen könnt, habe ich die Definition für Esoterik laut Wikipedia herausgesucht:

„Esoterik (von griechisch ἐσωτερικός: esōterikós: „innere“) ist in der ursprünglichen Bedeutung des Begriffs eine philosophische Lehre, die nur für einen begrenzten „inneren“ Personenkreis zugänglich ist – im Gegensatz zu Exoterik als öffentlichem Wissen. Andere traditionelle Wortbedeutungen beziehen sich auf einen inneren, spirituellen Erkenntnisweg, etwa synonym mit Mystik, oder auf ein „höheres“, „absolutes“ Wissen. Daneben wird der Begriff in freier Weise für ein breites Spektrum verschiedenartiger spiritueller und okkulter Lehren und Praktiken gebraucht.“

Karin Wallnöfer (Laurea in storia orientale, Expertin für chinesische Medizin, Shiatsu-Praktikerin) wird uns auf unserer Reise durch die esoterische Welt, die sie recht gut kennt, begleiten.

Ankündigung Freitagsalon September 2011: „Die Kneippsche Weltordnung“

von |29. September 2011|

Der nächste Freitag-Salon findet am 30. September 2011, um 21.00 Uhr im Hotel Jarolim (beim Zugbahnhof) statt.

Es ist diesmal nicht das Hotel Elephant, weil dort ein Kongress stattfindet und dafür sämtliche Räumlichkeiten gebraucht werden.

Das Thema lautet: „Die Kneippsche Weltordnung“.

„Das ganzheitliche Denken Sebastian Kneipps (1821-1897) gilt noch heute als wegweisend für naturheilkundliche Heilmethoden und eine zeitgemäße Präventivmedizin. Im Laufe seines Lebens hat Kneipp das Wissen über die heilende Wirkung von Wasser und Heilpflanzen mit seinen eigenen Erkenntnissen zu einer systematischen Lehre ausgebaut. Der Pfarrer und Naturheilkundler schuf so ein visionäres Lebenskonzept, das den Menschen, seine Lebensgewohnheiten und seine natürliche Umwelt untrennbar als ausgewogene Einheit betrachtet. Dabei stellte er die Elemente Wasser, Pflanzen, Bewegung, Ernährung und Balance in einen engen Zusammenhang. Der Name Kneipp steht damit nicht nur für wissenschaftlich fundierte naturheilkundliche Produkte und Anwendungen, er steht für einen ganzheitlichen Lebensstil.“ (Kneipp Philosophie)

Unser Gast ist Helene Raschatt, die Präsidentin des Südtiroler Kneippverbandes, der seinen Sitz in Vahrn hat und bei dem auch sehr viele Brixner mitwirken. Sie hat die Ziele und Aufgaben des Verbandes wie folgt kurz umrissen:

„Der Südtiroler Kneippverband ist ein ehrenamtlich geführter Verein und setzt sich für ein ganzheitliches Gesundheitsbewusstsein nach Pfarrer Sebastian Kneipp. Wir motivieren die verschiedenen Altersgruppen zum verantwortlichen Umgang mit der eigenen Gesundheit nach den 5 Wirkprinzipien Wasser, Heilkräuter, Bewegung, Ernährung und Lebensordnung. Das sind unsere Ziele.
Wir veranstalten Wanderungen, Seminare, Einführungen in und rund um das Thema Kneipp, möchten in Zukunft aber auch in die Bereiche Baubiologie und gesundes Wohnen hineingehen. Auch Projekte in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen und Vereinen, aber auch privaten Firmen stehen auf unserem Programm. Mehr Infos sind zu finden unter www.kneipp.it.“

Das Thema Gesundheit steht somit wieder einmal im Mittelpunkt, allerdings mit Sicherheit aus einem neuen Blickwinkel, als wir die Thematik im Freitagsalon bis jetzt behandelt haben. Etwas muss bei dieser Gesundheitslehre schon […]

Freitagsalon Brixen August 2011: Architektur – Werte und Kitsch

von |29. September 2011|

Kaum einmal gingen die Meinungen so weit auseinander als bei diesem Thema. Auf der einen Seite gab es die Position, dass Bauherrn und Architekten bei der Gestaltung ihrer Baulichkeiten möglichst wenig von Außen beeinflusst werden dürfen und sollten. Das Recht sich über Bauformen frei auszudrücken, sich dadurch zu realisieren, seinem Individuum und seiner Persönlichkeit Ausdruck zu verleihen, aber auch das Recht, architektonische Experimente zu wagen, dürfen nicht beschnitten werden. Auf der anderen Seite wurde hingegen darauf hingewiesen, dass es beim Bauen in den meisten Fällen um öffentlichen Raum geht, und dessen Gestaltung deshalb sehr wohl auch von einem gewissen Allgemeininteresse ist, wodurch wiederum eine Einflussnahme von Seiten Dritter eine bestimmte Berechtigung hat. Form und Gestalt der Bauten, die sich im Blickfeld aller befinden, prägen nun mal in entscheidendem Maße den öffentlichen Raum, in dem wir uns alle aufhalten und der uns allen irgendwie gehört.

Thomas Mahlknecht hat uns beispielhaft einige architektonisch gelungene und einige weniger gelungene Bauten gezeigt (aus Südtirol aber auch aus anderen Ländern). Dabei ging es in der Diskussion bald einmal um die Frage: Was ist Kitsch und was nicht? Für Thomas hat Kitsch immer etwas mit Verlogenheit und Unechtem (z.B. in den Materialien) zu tun. Kitsch wirkt sehr oft verharmlosend. Echtheit und Authentizität bleiben auf der Strecke. Auch billige Nachahmereien spielen dabei eine Rolle.

Muss aber Nachahmen in jeglicher Hinsicht schlecht sein? Das Abschauen von architektonischen Formgebungen kann durchwegs sehr nützlich sein. Bedeutende und äußerst wertvolle Siedlungslandschaften (Toskana z.B.) sind gerade so entstanden, indem auf möglichst einheitliche Bauformen größten Wert gelegt und ständig zurückgegriffen wurde.

Akzeptanzschwierigkeiten haben ganz allgemein Bauten, die nach Bauformen irgendwelcher fremder Baukulturen errichtet werden, ohne Bezug zur vorhandenen Siedlungstypologie. Andererseits sollte es auch wieder nicht darauf hinauslaufen, dass auf jegliches fremdländisches Element in der Architektur verzichtet werden muss. Besonders problematisch wird es allerdings, wenn es […]