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Freitagsalon Brixen Juli 2011: Das System Südtirol

von |26. August 2011|

Die Teilnehmer der Diskussionsrunde waren gespannt darauf, zu hören was Josef Fulterer über das System Südtirol berichten wird. Man kennt ihn als kritischen Leserbriefschreiber, aber recht viel mehr wissen die meisten nicht über ihn. Fulterer ist nicht jemand, der das System Südtirol von Außen kritisiert. Er hatte in seinem Leben (mittlerweile ist er 73 Jahre alt) gar nicht so unwichtige Positionen bekleidet (Bürgermeister von Kastelruth, kommissarischer Verwalter der Gemeinde Kastelruth, Mila-Obmann, Obmann der Raiffeisenkasse Kastelruth). Als kritischer Geist tat er sich allerdings nie ganz leicht in diesen verschiedenen Funktionen, er wurde z.T. auch ganz einfach ausgebootet, aber er war immerhin bis noch vor Kurzem Obmann der Raiffeisenkasse Kastelruth.

Er hatte also genug Möglichkeiten das System kennen zu lernen. Obwohl das Funktionieren dieses System oft nicht seinen Einstellungen entsprach, trat er nicht einfach die Flucht aus den Institutionen an. Er versuchte aber dennoch seinen Meinungen und Überzeugungen treu zu bleiben und sie auch nicht hinterm Berg zu halten.

Die wichtigsten seiner Kritikpunkte am System Südtirol sind folgende:

Die Vorherrschaft einer Partei und immer desselben Personenkreises in einem Land bringt zwangsweise Abnutzungserscheinungen mit sich, Reibungen, die einer guten Verwaltung mit der Zeit immer mehr im Wege stehen.
Der Kitt für den Zusammenhalt der Volkspartei war bis heute die ethnische Frage und scheint es nach wie vor zu sein. Es gibt allerdings auch zusehends Anzeichen, dass dieser Kitt etwas abbröckelt (eindeutiges Zeichen dafür war der Verlust der absoluten Mehrheit bei den vergangenen Landtagswahlen).
Um heute die Leute an der Stange zu halten, wird immer mehr auf andere Methoden zurückgegriffen. Die wichtigste davon ist, dass diejenigen, die zum System stehen, reichlich belohnt, während die Aufmüpfigen abgestraft werden. Devotismus und Kriechertum sind immer mehr die Folge. Dieses System funktioniert nur, solange es sehr viel zum Verteilen gibt. In Zukunft könnten von diesem System aber immer weniger profitieren, dann verliert […]

Ankündigung Freitagsalon Juli 2011: „Das System Südtirol“

von |27. Juli 2011|

Der nächste Freitag-Salon findet am 28. Juli 2011, um 21.00 Uhr im Hotel Elephant (in der Hausbar im ersten Stock) statt.

Nachdem wir beim letzten Freitagsalon uns der Weltpolitik widmeten, kehren wir das nächste Mal wieder tief nach Südtirol zurück. Es geht um das Thema: „Das System Südtirol“.

Wir haben für den Abend einen interessanten Gast eingeladen. Josef Fulterer, heute bekannt wegen seiner Leserbriefe, in denen er nach wie vor in regelmäßigen Zeitabständen seine Meinung zu verschiedenen Ereignissen in unserem Land zum Ausdruck bringt.

Josef Fulterer war aber einst selbst ein gar nicht so kleiner Akteur in diesem Südtiroler System. Er konnte gut beobachten, wie dieses System funktioniert, nach welchen Regeln es abläuft. Er durfte aber auch erleben, was passiert, wenn jemand nicht so ganz genau in dieses System hineinpasst. Fulterer war immerhin für eine gewisse Zeit Bürgermeister bzw. kommissarischer Verwalter der Gemeinde Kastelruth, längere Zeit Obmann der größten Sennereigenossenschaft Südtirols Mila und noch bis vor einigen Jahren Obmann der Raiffeisenkasse Kastelruth.

Er wird uns aus seinem Erfahrungsschatz zum Thema Südtirol erzählen und vielleicht auch den einen oder anderen Hinweis auf die zukünftige Entwicklung unseres Landes geben.

Freitagsalon Brixen Juni 2011: Arabischer Frühling und „israelischer Winter“

von |11. Juli 2011|

Der arabische Frühling hat weltweit für großes Aufsehen gesorgt. Er hat uns auch in Erinnerung gerufen, dass viele arabische Länder von eisernen Diktatoren regiert worden sind bzw. nach wie vor werden. Dieser so genannte arabische Frühling scheint Auswirkungen auch auf den Nahostkonflikt zwischen Israelis und Palästinensern zu haben. Bei den Teilnehmern der Diskussionsrunde stieß die gesamte Thematik auf ein großes und sehr lebendiges Interesse.

Georg Mischì berichtete uns, dass es mit Obama zu einem neuen Verhältnis zwischen den USA und der arabischen Welt gekommen ist. Obama befindet sich nicht mehr im Krieg mit den Arabern. Der Großteil der arabischen Bevölkerung kann schließlich nicht den fundamentalistischen Islamisten zugerechnet werden (in Ägypten z.B. liegt die Schätzung bei ca. 20 %). Nun scheint sich jene Schicht in den verschiedenen arabischen Ländern in den Vordergrund zu schieben, die gegen die Bevormundung durch die diktatorischen Regimes ankämpfen und vor allem um Verbesserungen der Lebensqualität bemüht sind. Große Teile der Jugend sind an den Aufständen beteiligt, denn in erster Linie sind es die jungen Menschen in diesen Ländern, die von einer ausgesprochenen Perspektivelosigkeit betroffen sind. In den Aufständen entlädt sich deren Wut.

Bei diesen Demonstrationen gibt es nicht die sonst üblichen Fahnenverbrennungen (vor allem der amerikanischen Fahne). Ein Beweis dafür, dass es sich eben nicht um Proteste gegen das Ausland handelt, sondern dass es sich um interne Konflikte geht. Amerika versucht diese Bewegungen zu unterstützen. Es geht darum, dass diese Kräfte in den einzelnen Ländern mitbestimmen und mitregieren, dass sie ihr Gewicht, das sie eigentlich haben, einbringen können.

Amerika also bemüht sich, alles zu tun, dass diese jungen Bewegungen nicht bereits im Keim von den jeweiligen Staatskräften erstickt werden. Dies führte soweit, dass sie in Libyen sogar von der Nato direkte militärische Unterstützung erhielten, nachdem Gaddafi, sie mit größter Härte und Waffengewalt niederkämpfen wollte und vor keiner Gräueltat […]

Ankündigung Freitagsalon Juni 2011: „Arabischer Frühling und israelischer Winter“

von |22. Juni 2011|

Der nächste Freitag-Salon findet am 24. Juni 2011, um 21.00 Uhr im Hotel Elephant (in der Hausbar im ersten Stock) statt.

Es geht um folgendes Thema: Arabischer Frühling und „israelischer Winter“.

Als Gast wird Georg Mischì bei uns sein, ein profunder Kenner des Nahen Osten.

Wir werden uns mit dem ewigen Konflikt zwischen Israelis und Palästinenser auseinandersetzen. Obwohl das Thema zur Zeit nicht gerade an erster Stelle in der Berichterstattung aufscheint, tut sich derzeit doch Einiges in der Region. Dazu kommt, dass es in mehreren arabischen Ländern eine große Aufbruchstimmung gibt und so Manches sich im Umbruch befindet. Schließlich möchten wir auch noch auf die Wechselwirkungen zwischen der Welt des Nahen Ostens und der westlichen Welt zu sprechen kommen.

Freitagsalon Brixen Mai 2011: Die Energiewende – ist der Ausstieg aus der Atomenergie möglich?

von |22. Juni 2011|

Mit Wolfram Sparber hatten wir einen ausgesprochenen Experten in Sachen Energie, (mit Schwerpunkt auf die erneuerbaren Energien) in unserer Runde. Wolfram leitet in der Europäischen Akademie Bozen das Institut für erneuerbare Energie, das ca. 40 Mitarbeiter umfasst. Forschungsgegenstand des Instituts sind die Bereiche Solarenergie und Energie in Gebäuden. Angeboten wird die Produktion oder Evaluierung von Technologien und Anlagen. Weiters gehört zum Tätigkeitsfeld des Instituts die wissenschaftliche Beratung, wann immer es um den Ausbau der regenerativen Energietechnik geht bzw. um politische Entscheidungsprozesse auf diesem Gebiet.

Wolfram hatte uns kurz in die Situation der Energieversorgung in Europa eingeführt, er hat uns auch über die Ziele der europäischen Energiepolitik informiert und wie sie erreicht werden sollen.

Der so genannte Energiemix in Europa schaut folgendermaßen aus:

48% (der aufgewendeten Energie) geht in die Kraft/Wärme K/W
30% in die Transporte
21% in die Erzeugung von elektrischem Strom

Die Energieträger, die dabei zum Einsatz kommen, sind im Sektor Transport so gut wie zur Gänze fossiler Natur, im Sektor W/K dominiert der fossile Anteil und im Strombereich gibt es einen Mix aus Atom, Fossil und Regenerativ.

Der Umstieg von den fossilen Energieträgern und der Atomenergie zu regenerativen Energiequellen erscheint für immer weitere Gesellschaftskreise eine absolute Notwendigkeit. Den heutigen Verbrauch fossiler Energie fortzuschreiben und entsprechend viel CO2 in die Luft zu pumpen, lässt die damit verbundene Klimaerwärmung immer bedrohlicher werden. Aber nicht nur die Erderwärmung, sondern auch eine Reihe weiterer Nachteile hängen mit dem massiven Einsatz von Erdöl, Erdgas und Kohle zusammen: große wirtschaftliche Abhängigkeiten von erdölexportierenden Ländern (die teilweise als politisch sehr instabil einzustufen sind), negative Außenhandelsbilanzen, Umweltverschmutzung, Begrenztheit der Vorräte dieser Energieformen.

Auch die Atomenergie birgt große und äußerst unkontrollierbare Risiken und Gefahren in sich, wie dies vor allem die beiden Reaktorunglücke in Tschernobyl und Fukushima gezeigt haben. Darüber hinaus muss auch noch darauf hingewiesen werden, dass die Atomenergie auch nicht CO2-neutral ist. […]