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LHC am CERN schlägt Tevatron am Fermilab

von |1. Dezember 2009|

In der Nacht zum 30. November 2009 sind am Large Hadron Collider des CERN in Genf erstmals Wasserstoffkerne auf über 1 TeV beschleunigt worden. Damit brachen die CERN-Wissenschaftler de bis dato geltenden Rekord von 0,98 TeV des Tevatron am Fermilab in Chicago.
10 Tage nach dem erfolgreichen Hochfahren der Beschleunigeranlage nach einer längeren Reparaturzeit ist damit eine Art Feuerprobe bestanden worden, ab Frühjahr 2010 sollen die ersten wissenschaftlichen Untersuchungen bei bis zu 3,5 TeV durchgeführt werden.

Kämpfe an der Klimafront: Die Kopenhagen-Diagnose

von |1. Dezember 2009|

Während die Welt darüber streitet, ob der Klimawandel allenfalls eine hitzige Debatte Klima-Gläubigen darstellt oder doch mehr Beachtung verdient, haben 26 namhafte Klimawissenschaftler im Vorfeld der Update zum Weltklima geliefert, welches als

Climate-Gate: Wenn Klimaskeptiker Feste feiern

von |27. November 2009|

Der Begriff Anthropogenic Global Warming ließ immer schon die Herzen vieler Klimaskeptiker höher schlagen. Nun tröpfelt neues Wasser auf die Mühlen, als knapp 2 Wochen vor dem Klimagpifel in Kopenhagen verantwortungslose Hacker zahlreiche E-Mails der CRU-Klimaforscher (Climatic Research Unit) aus den Jahren 1996 bis 2009 bedenkenlos veröffentlichen. Christopher Schrader von der Süddeutschen Zeitung bringt die Umstände auf den Punkt:

In amerikanischen Gerichtsthrillern greifen windige Verteidiger gelegentlich zu einem miesen Trick: Um die Glaubwürdigkeit eines Zeugen zu erschüttern, enthüllen sie wie nebenbei intime Informationen über ihn – aus dubioser Quelle, die vor Gericht nicht verwendet werden dürfen. Prompt springt der Staatsanwalt auf, ruft „Einspruch“, und der Richter wendet sich an die Geschworenen: „Die Jury wird die letzte Bemerkung des Verteidigers nicht berücksichtigen.“ Der Winkeladvokat aber grinst in sich hinein: In den Köpfen der Geschworenen entsteht natürlich der Eindruck, ihnen solle etwas vorenthalten werden, was dem ominösen Wissen besonderen Wert verleiht. Und richtiggestellt kann es auch nicht mehr werden.

Nun mag der Eindruck entstehen, dass hier gezielt der beispiellose Konsens in der etablierten Forschergemeinde bezüglich der athropogenen Ursachen der globalen Erwärmung in Misskredit gebracht werden soll. In Frage kommen wohl die üblichen Verdächtigen, welche organisiert in großen Lobbies ihre Interessen vertreten und nach bekanntem Muster Gewinnmaximierung über alles stellen. Otto Normalverbraucher, der um seine eh schon beunruhigend geschrumpften Freiheiten fürchtet, kann da nur unisono einstimmen:

Hab ich’s doch gewusst! Dieser blöde Klimawahn ist doch alles ein Schwindel!

Bleibt zu hoffen, dass Stefan Rahmstorfs Gegenoffensive Wirkung zeigt und die Klimathematik nicht im Alltagsgeschehen untergeht.

Dass es mit dem Motto

Verbrauchen, was da ist – rauben was fehlt – sterben, wenn nichts mehr lebt.

keine Gewinner geben wird, ist leider nicht jedem klar. Hier würde auch die Weissagung der Cree passen:

Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass […]

Google-Doodle zum 20. Jahrestag des Mauerfalls in Berlin

von |9. November 2009|

Vor 20 Jahren ist die Berliner Mauer als „befestigte Staatsgrenze“ oder „antifaschistischer Schutzwall“ nach 28 Jahren Existenz gefallen. Google spendiert erwartungsgemäß ein eigenes Logo:

Eine Dominokette von 1000 überdimensionalen Dominosteinen soll an den denkwürdigen Augenblick erinnern, um 20 Uhr heute Abend fallen die Steine so wie seinerzeit die Mauer.

Die Zeitkapsel: Jugendliche Gehversuche im Multiversum

von |8. November 2009|

Nach langen Überlegungen zur Sinnhaftigkeit einer privaten Rückblende in die eigene Jugendzeit ist der Beschluss gefasst worden, die persönliche Variante der sogenannten Zeitkapsel zum Thema eines (wissenschaftlichen?) Blog-Artikels zu machen.

Nach dem Verschlingen der verfüg- und erreichbaren (populärwissenschaftlichen) Sekundärliteratur zum Thema Zeit und Zeitreisen (die 80er-Jahre des vergangenen Jahrtausends boten einem 15-Jährigen nur sehr begrenzte Möglichkeiten für derartige Gedanken) erschien eine Möglichkeit zur Kommunikation mit eventuellen Zeitreisenden mit vertretbarem Aufwand machbar: Unter der (naiven?) Annahme, dass es der Menschheit irgendwann gelingen wird, alles zu erreichen, sollte auch die Reise in der Zeit früher oder später in den Bereich des Möglichen rücken. Will man also mit der zeitreisenden Menschheit in Kontakt treten, müsste es eigentlich reichen, eine Botschaft so gut zu verpacken, sicher zu versiegeln und tief zu vergraben, dass sie erst ausgegraben wird, wenn ebendieser Traum der Reise in der Zeit allgemeines Menschheitswissen ist.

Zeitkapsel mit Auto: Rostiger Plymouth Belvedere aus dem Jahr 1957.

Dieses reine „in Kontakt Treten“ mit einer entsprechend weit entfernten Zukunft mag ja noch möglich sein, wenn beim Entwurf der Zeitkapsel und der Wahl des Verwahrungsortes entsprechende Vorkehrungen getroffen werden. Wirklich herausfordernd ist wohl neben einer passenden Einladung vor allem die Lösung der sich unweigerlich ergebenden Paradoxa, die aus der Verletzung der Kausalität resultieren. Nichtsdestotrotz sollte eine ebenso einfache wie freundliche Botschaft die Zeitreisenden dazu bewegen, sich aus der Zukunft in die primitive Vergangenheit des Jahres 1983 zu begeben:

Hallo ihr da in der Zukunft!
Wie geht es euch? Ich hoffe gut! Ich bitte euch, in meine Zeit zurückzukommen, falls es euch irgendwie möglich ist. Kommt bitte in die 2. Hälfte des Jahres 1983. Den Grund erfahrt ihr, wenn ihr kommt.

Als Erkennungszeichen musste ein alter Fernseh-Widerstand herhalten. Jeder kann sich denken, was passiert ist: Das Jahr 1983 ging vorbei, ohne auch nur im geringsten durch den Besuch von Zeitreisenden […]