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Siegfried Woll kommt mit Rute nach Tramin!

von |31. August 2010|

Nachdem Regulus in seinem Blog schon darauf aufmerksam gemacht hat, soll auch hier verkündet werden, dass Siegfried Woll, seines Zeichens Rutengänger, Fern-Muter und medialer Lebensberater, am 1. September um 19.30 Uhr im Kultur- und Vereinshaus von Tramin einen Vortrag zum Thema „Zurück zur Gesundheit“ hält. Das Eintrittsgeld nimmt sich mit 7 € ähnlich bescheiden aus wie jenes von Braco im März in Vahrn.

Wer es sich nicht nehmen oder besser gesagt doch nehmen lassen will, kann sicher auch gleich eine Begehung seiner Räumlichkeiten buchen, es gibt sicher genug Leute, die von einer Tante der Schwester eines Freundes einer Bekannten wissen, welche sich das Schlafzimmer auspendeln hat lassen und seitdem Ihr Bett ins Treppenhaus gestellt hat und viel besser schläft.

Der ein oder andere vielleicht lässt sich aber doch umstimmen, auch wenn der wissenschaftliche Zugang zum Phänomen Wünscherule, Geomantie und Elektrosmog eher ernüchternd ist.

Desinfektion und Sterilisation: Plasmaspender statt Handwaschung

von |25. August 2010|

Die Schreckensmeldungen der letzten Tage über den Säuglingstod in Mainz führen es deutlich vor Augen: Hygiene und Reinlichkeit sind auch 160 Jahre nach Ignaz Semmelweis‘ wegweisenden Hygienevorschriften in Krankenhäusern nach wir vor eine große Herausforderung. EU-weit sterben pro Jahr 37.000 Patienten an einer im Krankenhaus zugezogenen bakteriellen Infektion, 111.000 an den indirekten Folgen.

Escherichia coli aus der Gattung Enterobacter.

Das minutenlange Ritual der chirurgischen Händedesinfektion kostet Zeit und ist bei Millionen von chirurgischen Eingriffen im Jahr eben auch fehleranfällig.

Gregor Morfill hat mit seiner Gruppe am Max-Planck-Institut für Extraterrestrische Physik in Garching einen Plasmaspender entwickelt (G. E. Morfill et al., New J. Phys. 11, 115019 (2009), „Nosocomial infections – a new approach towards preventive medicine using plasmas“), der etliche der Probleme der klassischen Desinfektion nicht aufweist.

Ansicht des Plasmaspenders mit Blick auf die Elektroden.

Über eine geerdete Maschenelektrode erzeugt eine Wechselspannung von 18 kV ein Plasma aus der Umgebungsluft, welches aus einer Reihe von angeregten Molekülen und Atomen besteht und innerhalb weniger Sekunden die Anzahl von Krankheitserregern wie Bakterien oder Pilze um mehrere Größenordnungen verringert. Dies geschieht sowohl über die reine mechanisch Zerstörung der Erreger durch das elektrostatische Feld aus auch die Einwirkung reaktiver Moleküle und Ionen (NO, OH, H2O2 und andere) auf Proteine, Fette, Membranen und DNA der Bakterien. Schließlich schädigt die entstehende UVC-Strahlung die DNA noch zusätzlich. Alle diese Einwirkungen nehmen keinen Einfluss auf die eukaryotischen Zellen des menschlichen Gewebes. Selbst hinter Textilien zeigt das Plasma Wirkung. Der Plasmaspender erfüllt alle Grenzwerte der Weltgesundheitsorganisation in Bezug auf Toxizität und elektromagentische Strahlung und sollte sich sogar auf die Desinfektion von chronischen Wunden übertragen lassen.

Mathematische Beweise für die Klimaerwärmung?

von |24. August 2010|

Betrachtet man die Temperaturdaten der letzten 160 Jahre, kann man selbst in den HadCRUT3-Daten eine Erwärmung der Erde aufzeigen, die in den letzten 100 Jahren bei ca. 0,8 °C bis 0,9 °C liegt:

Die globalen Jahrestemperaturen seit 1850 (alle Daten: Climate Research Unit).

Extrapoliert man die Daten der letzten 30 und 100 Jahre linear, erhält man die durchgehenden Kurven im Diagramm, welche bis 2100 eine globale Temperaturerhöhung von ca. 1 °C bzw. ca. 2 °C suggerieren. Blöderweise hängen die Klima-Daten aber voneinander ab, weshalb die lineare Interpolation zu ausgesprochen ungenauen Ergebnissen führt. Bereits seit einigen Jahren ist bekannt, dass die Änderungen der globalen Temperatur auf der Basis langer Zeitskalen miteinander gekoppelt sind (E. Koscielny-Bunde et al., Phys. Rev. Lett. 81A, 729 (1998), „Indication of a Universal Persistence Law Governing Atmospheric Variability“). Erst bei genügend großem zeitlichem Abstand t vergisst das Klima die Vorgeschichte, dieser Zusammenhang kann in akzeptabel guter Näherung nach folgendem Potenzgesetz mit Korrelationsexponenten γ notiert werden:

MC ~ tγ

Für diese Persistenz des Klimas zeichnet in erster Linie die Kopplung Ozean-Atmosphäre verantwortlich (etwa El Niño und Southern Oscillation). Diese Vorgänge kennt man auch aus den alltäglichen Wettererfahrungen: Mit „heute wird’s so wie gestern“ liegt man gar nicht mal so schlecht. Ein warmer Tag folgt eben eher auf einen warmen vorausgehenden Tag als ein kalter. Diese Tendenz bleibt auch auf Monate und Jahre hinweg erhalten, wenn auch mit verminderter Auswirkung.

Wirken nun aber äußere Prozesse auf das System ein, werden die Abweichungen vom Mittelwert systematisch und kennzeichnen einen Trend, der ganz klar von der natürlichen Erhaltungsneigung des Klimas zu trennen ist. Sind derartige Trends der Erinnerungsfunktion des Klimas überlagert, können diese auf die Persistenz Einfluss nehmen und auf den ersten Blick anomale Verläufe der Temperatur verursachen. So […]

Das Klima in Südtirol: Grundlegendes und Wissenswertes

von |18. August 2010|

Wenn man sich über die Schönmalerei der Tourismusvereine und Marketing-Gesellschaften hinaus informieren will, ist die Wikipedia eine der ersten Anlaufstellen im Netz. Aber nicht immer ist die gefundene Information erschöpfend oder anregend für weitere Recherchen. Im Falle von Südtirol ist es in 1.635 Edits von 744 Editoren seit dem 28. Jänner 2003 (kann man etwa unter http://vs.aka-online.de/cgi-bin/wppagehiststat.pl selber nachprüfen) nicht gelungen, eine sinnvollen Abschnitt zum Thema Klima in Südtirol unterzubringen. Der aktuelle Artikel meint da ganz lapidar:

Südtirol liegt an der „Südseite der Alpen“ und vereint die Vorzüge eines Berglandes (besonders im Winter) mit den Annehmlichkeiten eines vergleichsweise milden Klimas (in den Tallagen).

Wir haben uns nicht die Mühe gemacht, den Urheber derartigen geistigen Dünnschisses zu lokalisieren, er muss aber wohl aus der Werbebranche kommen.

Jedenfalls haben wir versucht, ein paar sinnvolle Informationen zur Thematik „Klima in Südtirol“ zu sammeln und zentral auf Südtirol-Wetter zu präsentieren. Der Artikel behandelt den Einfluss der nördlichen und südlichen Wetterstörungen genauso wie die Sonnenscheindauer, die Temperaturen im Jahresverlauf, die Vegetation, die Windverhältnisse und die Niederschläge:

Das Klima in Südtirol

Bald sollen auch die aktuellen Statistiken folgen, um den Wahrheitsgehalt von Marketing-Aussagen wie „300 Sonnentage im Jahr“ zu prüfen.

Heiß, heißer, Rekord: Kühle Plätze in Brixen und Umgebung

von |27. Juli 2010|

Stefan Rahmstorf sucht Abkühlung am Bodensee und berichtet in seiner Klimalounge von Rekordtemperaturen bei der globalen Temperatur, Georg Hoffmann von Primaklima geht bereits jetzt jede Wette ein, dass 2010 ein neue Rekordjahr wird, laut einer mündlichen Aussage von Dieter Peterlin vom Landeswetterdienst bei Radio Südtirol 1 hat Südtirol den Rekord von 2003 gar schon geknackt.

Da ist es nur konsequent und logisch, dem Aufruf vom Herbert (wegen Unachtsamkeit massiv verspätet) zu folgen und Tipps für erfrischende Abkühlung zu geben.

Der Vahrner See, in der Prä-Aquarena-Zeit Ziel von ausufernden Massen an Schwimmbegeisterten, ist nun zum Geheimtip mutiert, was der Wasserqualität, der Naturidylle und der der Ruhe im Uferbereich nur dienlich ist. Dass weite Teile davon ans Biotop unter Naturschutz stehen, stellt eigentlich einen Pluspunkt dar. Wer zu unüblichen Tageszeit das Gewässer aufsucht, kann seine Augen für Flora und Fauna schärfen. Darüber hinaus schwört so mancher auf die heilende Wirkung des schlammigen Wassers.

Der Puntleider See oberhalb Grasstein ist weniger leicht zugänglich, bietet aber die Möglichkeit, eine kühlende Schwimmgelegenheit mit einer leichten Wanderung zu verknüpfen. Das Wasser in diesem Bergsee ist ausgesprochen warm (aktuell 26 °C), seine Lage am Fuße eines Berghanges umringt von einem sanften Wald macht ihn auch zum beliebten Ziel für zeltbegeisterte Familien, die man dort den Sommer über öfters mal antrifft.

Hiermit reiche ich den Aufruf an Regulus weiter, der vielleicht ein paar kühle Plätzchen im Osten des Landes kennt.