Kein Sketch dürfte so gut passen wie „Dinner for One“ von Miss Sophie und ihrem Butler James, wenn es darum geht, die UN-Klimakonferenzen zu karikieren. In einer kaum überschaubaren Folge von Kongressen, Meetings, Tagungen, Besprechungen und Nachbesprechungen wiederholt sich fast bis aufs Haar stets derselbe Ablauf: Die Veranstaltungen werden mit ungeheuren Erwartungen strapaziert, der weitere Verlauf ist desillusionierend, abschließend muss das Null-Ergebnis noch schön geredet werden.

Während bei „Dinner for One“ das Fehlen der Hauptdarsteller nur zum Betrinken des Butlers führt, ist die gefühlte Abwesenheit der Hauptverantwortlichen für den Klimawandel auf lange Sicht fatal. Für die neue Party der Paragraphenhengste und Wortklauber im Badeparadies Cancun gibt es inzwischen schon mal eine beeindruckende Agenda, deren wichtigste Punkte auf folgende Kernprobleme reduziert werden können:

  • Schutz des Waldes: Arme Länder sollen Geld erhalten, um ihre Wälder zu schützen. Deren unkontrollierte Abholzung trägt bis zu 17% zum anthropogenen Klimawandel bei.
  • Anpassung an den Klimawandel: Vor allem arme Länder sollen finanzielle Hilfe bei der Linderung der unmittelbaren Foglen erhalten.
  • Ausarbeitrung eines Finanzierungsplans: Woher sollen die 100 Mrd. USD kommen, welche die reichen Länder den ärmeren für die Erreichung ihrer Klimaziele zur Verfügung stellen wollen?
  • Kontrolle und Überprüfung: Wie kann eine allgemeine akzeptierte Kntrollinstanz für die Aktivitäten des Klimaschutzes aussehen?

Mit der Eile hat man es jedenfalls nicht so sehr: Ein Nachfolger für Kyoto wird frühestens in 5 Jahren für möglich gehalten.