Der „ignoble“ Wirtschafts-Nobelpreis, einer der alternativen Nobelpreise für Leistungen, „die nicht wiederholt werden können oder sollten“ (Ig® Nobel Prize), wurde verdientermaßen, wie wir meinen, an die Manager von Goldman Sachs, AIG, Lehman Brothers, Bear Stearns, Merril Lynch und Magnetar Capital verliehen:

The executives and directors of Goldman Sachs, AIG, Lehman Brothers, Bear Stearns, Merrill Lynch, and Magnetar for creating and promoting new ways to invest money — ways that maximize financial gain and minimize financial risk for the world economy, or for a portion thereof.

Trotzdem fanden es die Herren (und Damen?) Führungskräfte und Direktoren der genannten Institutionen nicht der Mühe wert, der Zeremonie beizuwohnen, und dies, obwohl sie für die die Schaffung und Förderung neuer Möglichkeiten, Geld zu investieren, ausgezeichnet wurden. Vielleicht waren ihnen die eingeschlagenen Wege zur Maximierung des finanziellen Gewinns und Minimierung des finanziellen Risikos für die Weltwirtschaft oder zumindest einen Teil davon dann doch zu trivial. Jedenfalls fallen diese Herrschaften unangenehm auf, weil sie als einzige der Ig-Laureaten 2010 den Feierlichkeiten fern blieben.

Interessantes Detail am Rande: Einer der beiden Laureaten des diesjährigen Physik-Nobelpreises, Andre Geim, ist 2000 auch mit dem Physik-Ig-Nobelpreis für den Einsatz von Magneten zum Levitieren eines Frosches ausgezeichnet worden. Damit ist er bislang der einzige Mensch auf der Welt, der beide Nobelpreise eingeheimst hat.