Symmetrie

Symmetrie-Fetischismus am 10.10.10

von |10. Oktober 2010|

So manch einer nutzt die Schnapszahl 10.10.10 des Jahres zu einem unvergesslichen Hochzeitsdatum, andere wollen dem speziellen Tag ein Denkmal setzen, veröffentlichen iPhone-4-Jailbreaks oder betreiben binären Zahlenmystizismus nach Douglas Adams (die binäre Zahl 101010 ergibt 42 in dezimaler Schreibweise).

Was bleibt einem da als bereits verheirateter Familienvater an familienkompatiblen weil wenig zeitaufwändigen Aktivitäten zum Andenken an das besondere Datum: Das Tanken für 10,10 EUR. Wirklich bemerkenswert ist dabei wohl die Tatsache, dass selbst die Sekunden passen:

Gebrochene Symmetrien oder Gottes Hang zum Ungleichgewicht

von |9. Oktober 2008|

Traditionsgemäß hat die Nobelstiftung in Stockholm die Preisträger für den Physik-Nobelpeis 2008 bekanntgegeben und ehrt Yoichiro Nambu

„for the discovery of the mechanism of spontaneous broken symmetry in subatomic physics“

sowie Makoto Kobayashi und Toshihide Maskawa

„for the discovery of the origin of the broken symmetry which predicts the existence of at least three families of quarks in nature“

Während Nambu für die Entdeckung des (wenn auch noch nicht im Detail geklärten) materiestiftenden Symmetriebruches nach dem Urknall verantwortlich zeichnet, haben seine beiden Kollegen Kobayashi und Maskawa eine dritte Quark-Generation beschrieben, durch welche sich die Symmetriebrüche erfolgreich in das Standardmodell einbetten ließen.

Ein bislang unerklärter Symmetriebruch führt zur Geburt des Universums.

Wenn beim Urknall gleich viel Materie wie Antimaterie entstanden wäre, hätten sich beide Anteile gegenseitig vernichtet. Aber ein winziger Materieüberschuss von 1 zu 10 Milliarden reichte aus, um über die Antimaterie zu siegen und mit dem überschüssigen Material Galaxien, Sterne, Planeten und schließlich das Leben entstehen zu lassen.

Alle Materie ist aus den kleinsten Einheiten Elektronen und Quarks aufgebaut.

Das heutige Standard-Modell der Elementarteilchen-Physik vereint alle fundamentalen Komponenten der Materie und drei der vier Grundkräfte. Während alle bekannte Materie aus Teilchen der ersten Familie besteht, existieren alle anderen Teilchen nur für extrem kurze Zeitspannen. Um das Modell zu vervollständigen, ist ein neue Komponente, das Higgs-Teilchen, womit wir wieder beim Large Hadron Collider am CERN wären.

Weiterführende Unterlagen können auf den Seiten der Nobel-Stiftung in theoretischer oder allgemeiner Form eingesehen werden.