Sputnik

Weltraumforschungstag: „In Südtirol“ im Fehlerrausch

von |19. Juli 2010|

Pünktlich zum 20. Juli 2010, dem Weltraumforschungstag, an dem an die erste bemannte Mondlandung am 20. Juli 1969 sowie an die erste unbemannte Marslandung am 20. Juli 1976 gedacht werden soll, bringt das hiesige „Livestyle-Magazin“ „In Südtirol“ in der aktuellen Ausgabe 28 vom 15. Juli 2010 eine Sammlung von Fakten zur Weltraumforschung. Die Idee ist ja prinzipiell gut, beim Friseur sitzenden Kunden mehr als nackte Haut und schnelle Autos, trendige Handys oder Tratsch und Klatsch zu bieten, nur die Recherche sollte etwas besser durchgeführt werden. Von den gut 12 präsentierten Fakten sind 2 eindeutig falsch, einer ist zumindest maßlos ungenau.

Die folgenden Bilder zeigen, was passiert, wenn man veraltetes Schulwissen ohne Gegenprüfung als Wahrheit verkauft und Jahreszahlen verdreht:

Das Alter des Universums ist mit 13,75 Milliarden Jahren doch um einiges genauer bekannt.

Zugegeben: Die Anzahl der Planeten im Sonnensystem ist eine reine Definitionssache. Dass Pluto 2006 zum Zwergplanet degradiert wurde, das Sonnensystem somit nur mehr 8 Planeten besitzt, ist aber weit über die Grenzen der IAU hinaus bekannt geworden.

Sputnik 1 startete am 4. Oktober 1957.

50 Jahre SPUTNIK

von |4. Oktober 2007|

Heute genau vor 50 Jahren elektrisierte der Start des ersten künstlichen Erdsatelliten Sputnik 1 die Welt und schrieb Weltraumgeschichte. Mitten im kalten Krieg belegte die polierte hohle Kugel mit einem Durchmesser von 58 cm und einem Gewicht von 83,6 kg die Existenz einer leistungsfähigen sowjetischen Rakete, die jeden Ort der Erde ohne Vorwarnung anzugreifen vermag. Der geistige Vater Sergej Pawlowitsch Koroljow zeichnet indirekt verantwortlich für den Sputnik-Schock, der von fallenden Börsenkrusen und einem tiefen Einschnitt in das Selbstvertrauen des Westens begleitet war.

Der Bochumer Funkamateur Heinz Kaminsky empfing als erster Westeropäer Funksignale von Sputnik. Aus seinem „Sputnik-Keller“ entstand rasch die Sternwarte Bochum und in weiterer Folge das heutige Institut für Umwelt- und Zukunftsforschung (IUZ). Seit 10. August 2007 werden dort Exponate aus dieser Epoche gezeigt, weitere Informationen finden sich auf der Seite www.sputnik50.de.

Auch Google hat sich des Themas angenommen und mit der Unterbringung des Satelliten im Logo eine Welle der Entrüstung losgetreten, zumindest bei den erzkonservativen Amerikanern.

Für eine etwas amerikanische Sicht der damaligen Geschehnisse kann folgendes Buch empfohlen werden:

Als deutscher Kenner der Szene hat Günter Siefarth seine historische Sicht der Dinge dargelegt: