Freitagsalon Brixen Juli 2012: Soziales Netz – quo vadis
Das Sozialwesen war noch nie Thema beim Freitagsalon, was nicht bedeutet, dass die sozialen Anliegen bis jetzt völlig untergegangen sind, aber als eigentliches Thema haben wir noch nie darüber gesprochen. Vielleicht war mit ein Grund die Tatsache, dass bis heute die sozialen Absicherungen nicht in Frage gestellt waren. Wir nahmen sie als selbstverständlich hin, und kamen gar nicht auf die Idee, dass es vielleicht morgen schon zu Einschnitten kommen könnte.
Seitdem nun immer klarer wird, dass Finanz- und Wirtschaftskrise unser gesamtes Gesellschaftssystem erreichen wird, ist mit großer Wahrscheinlichkeit damit zu rechnen, dass auch der Sozialbereich nicht völlig ungeschoren davonkommen wird, nur weiß bis heute niemand, wie weit er davon betroffen sein wird.
Es darf deshalb auch nicht weiter verwundern, wenn gerade in solchen Zeiten jene Stimmen wieder lauter werden, die immer schon unser soziales Netz als zu aufwendig und engmaschig betrachteten. Über dessen Finanzierbarkeit flammen nun neue Diskussionen auf. Auch bei unserem Diskussionsabend sind bereits in der Einführungsrunde Zweifel darüber und ganz generell Kritikpunkte an unserem sozialen Netz angesprochen und eventuell mögliche Alternativen und Auswege angedeutet worden.
Bevor wir uns aber voll in die Diskussion stürzten, hat unser geladener Gast noch viele Inputs für den Diskussionsabend geliefert. Elisabeth Thaler ist seit Jahren im Sozialwesen tätig und zwar bei der Bezirksgemeinschaft Eisacktal. Sie hat aber auch in den USA Berufserfahrungen gesammelt, dort allerdings im Schulbereich, was nicht heißen soll, dass sie nicht auch gleichzeitig Einiges über die sozialen Verhältnisse in diesem Land erfahren hat.
Als wichtigste Trends hierzulande zählte Elisabeth vor allem zwei auf:
Einerseits muss bei weiten Teilen der Bevölkerung (Anteil steigend) eine zunehmende Verknappung bei den zur Verfügung stehenden Mitteln festgestellt werden. Arbeiter und Angestellte kommen immer schlechter mit ihrem Einkommen aus. Dies betrifft auch zusehends Familien mit zwei Einkommen. Dabei ist dieser Trend nicht nur bei uns spürbar, sondern auch im Ausland.
Andererseits […]
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