Solarthermie

Der Club of Rome schlägt wieder zu: Solar- und Windstrom mit DESERTEC

von |23. Juni 2009|

37 Jahre nach der vielbeachteten und kontrovers diskutierten Studie zur Zukunft der Weltwirtschaft „Die Grenzen des Wachstums“ (englischer Originaltitel: „The Limits to Growth“) holt der Club of Rome zu einem neuerlichen Rundumschlag aus und will im Kontinente umspannenden Großprojekt DESERTEC Perspektiven einer nachhaltigen Stromversorgung für Europa, den Nahen Osten und Nordafrika mit Solar-, Geothermie- und Windstrom bis zum Jahr 2050 schaffen und fossile Brennstoffe zur Notfallreserve degradieren.

Folgendes Zitat von Dr. Gerhard Knies von der Trans-Mediterranean Renewable Energy Cooperation (TREC) und ebenfalls Club-Of-Rome-Mitglied, dient als Arbeitsgrundlage:

Die Wüsten der Erde empfangen in 6 Stunden mehr Energie von der Sonne, als die Menschheit in einem ganzen Jahr verbraucht.

Ein Zusammenfassung der Arbeitshypothesen lässt sich wie folgt lesen:

Erneuerbare Energie ist auf der Erde im Überfluss vorhanden.
DESERTEC will die größte Quelle, Solarenergie aus den Wüsten der Erde, weltweit nutzbar machen.
Mehr als 90% der Weltbevölkerung wohnen weniger als 3.000 km von den Wüsten entfernt und können sauberen Wüstenstrom erhalten.
DESERTEC bietet eine integrierte Lösung für eine Reihe von globalen Kernproblemen der kommenden Jahrzehnte: Energiemangel, Wassermangel, Nahrungsmittelknappheit und Klimawandel.
Die Umsetzung kann sofort beginnen, da alle notwendigen Technologien vorhanden und erprobt sind.

Kernidee des DESERTEC-Konzeptes ist es, im Nahen Osten (engl. Middle East) und Nord-Afrika (abgekürzt MENA) mittels solarthermischer Kraftwerke und Windparks die Stromerzeugung zu forcieren und den sauberen Strom dann über HVDC-Leitungen (High Voltage Direct Current, Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung) in diese Gebiete zu bringen, ab 2020 soll dann Europa versorgt werden (abgekürzt EUMENA).

Infrastruktur-Schema für das DESERTEC-Konzept zur eine nachhaltige Stromversorgung in Europa, dem Nahen Osten und Nord-Afrika.

Unbedingt bedenkenswert auch der Schlusssatz des Red Papers:

Rechtzeitiger Klimaschutz ist der ultimative Intelligenztest der Spezies Mensch.

Wasserstoff durch Sonnenenergie

von |15. Januar 2009|

War bislang die Elektrolyse das Verfahren der Wahl zur Erzeugung von Wasserstoff, ist es Wissenschaftlern des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) am Institut für Technische Thermodynamik in Köln erstmals gelungen, das Gas mittels Sonnenenergie in einer 100-kW-Pilotanlage in Almería in (Spanien) in einem thermodynamischen Kreisprozess regenerativ und damit CO2-frei zu produzieren.

Der Solarreceiver auf dem Turmkraftwerk.

In der Anlage der DLR-Wissenschaftler sammelt ein Heliostaten-Feld die Sonnenstrahlung, um die zwei je 1 m2 großen Reaktormodule über die Sonnenstrahlung eines Heliostaten-Feldes zu erhitzen. Durch die poröse Keramik der Module strömt Wasserdampf, Metalloxid auf der Oberfläche senkt die freie Enthalpie der Wasseraufspaltung auf negative Werte ab, sodass Wasserstoff entsteht. Der überflüssige Sauerstoff führt zu einer höheren Oxidation der Oberfläche, er kann aber durch höhere Temperaturen von 1200 °C wieder ausgetrieben werden. Somit wechseln sich die beiden Module bei Wasserstofferzeugung und Regeneration kontinuierlich ab.

Der mögliche Wirkungsgrad soll in den kommenden Monaten ermittelt werden, eine Skalierung der 100-kW-Pilotanlage auf den MW-Bereich soll problemlos möglich sein.

Wie wäre es, wenn Print-, Fernseh- und Online-Medien derartige Berichte lang und breit treten würden, anstatt Vorzeigeunternehmen durch den Dreck zu ziehen?