Freitagsalon Brixen September 2011: Die Kneippsche Weltordnung

von |24. Oktober 2011|

Die meisten von uns wünschen sich ein gesundes Leben, aber viele tun sich damit schwer. Der oder die eine isst all zu gern (zu viel, zu fett, zu viel Süßigkeiten, nicht regelmäßig), der oder die andere trinkt zu viel, raucht, hat zu wenig Bewegung oder schläft zu wenig. Die Liste der Sünden, die wir gegenüber unserer Gesundheit begehen, lässt sich noch um Einiges fortsetzen. Warum tun wir uns so schwer, auf unsere Gesundheit zu achten? Ist es der innere Schweinehund, ist es ein ungebremster Hedonismus, ist es nur einfach Faulheit oder mangelndes Wissen? Ja, es ließe sich noch eine lange Reihe von weiteren Gründen aufzählen.

Oft ist es erst der Beginn gewisser körperlicher Beschwerden und Gebrechen, die uns in die Bahnen eines achtsameren Lebensstils lenkt. Und da braucht es dann oft noch einen charismatischen Arzt, Heilpraktiker oder Gesundheitsguru, der imstande ist, uns einen gesünderen Lebenswandel zu empfehlen.

Sebastian Kneipp war so eine charismatische Figur. Er konnte Menschen heilen und sie davon überzeugen, dass nur ein ausgeglichener Lebensstil anhaltendes Wohlbefinden gewährleisten kann.

Helene Roschatt erklärte uns ausführlich die wichtigsten Säulen seiner Gesundheitslehre und der Kneippschen Weltordnung. Kneipp wirkte vor ca. 150 Jahren. Als Pfarrer war es ihm kein Leichtes, beide Tätigkeiten unter einen Hut zu bringen. Von der Kirche wurde er angehalten, sich auf seine seelsorglichen Aufgaben zu konzentrieren. Die Ärzteschaft witterte in ihm bald eine gefährliche Konkurrenz, da seine Methoden Erfolg hatten und so den Ärzten Kunden entzogen wurden. Es half auch nichts, als man ihn in einen entlegenen Ort verbannte. Da er vielen, die mit gewissen Leiden zu ihm kamen, Genesung oder Linderung verschaffen konnte, waren der Zulauf und auch der Zuspruch für ihn aus der Bevölkerung sehr groß, so dass er sein medizinisches Wirken fortsetzen konnte. Sein Fall landete schließlich sogar beim Papst. Dieser – in Kenntnis gesetzt über die […]