Klimaleugner

Die vierte Art: Vielfalt im Lager der Klimaskeptiker

von |5. Dezember 2011|

Beinahe unbeeinflusst von den kleinen Entscheidungen der Großen in Südafrika, welche sich in der Kunst der Blockade ob des drohenden Wachstumsstillstandes üben, ging vor ein paar Tagen eine Veranstaltung besonderen Kalibers über die Bühne. Das Europäische Institut für Klima und Energie (EIKE) und das Berlin Manhattan Institut (BMI) haben zum finalen Skeptiker-Showdown in Sachen Klimawandel nach München geladen.

Georg Hofmann von Prima Klima fasst die Essenz der gesamten Skeptiker-Bewegung wunderbar zusammen.

Vor einiger Zeit ist der Versuch unternommen worden, die Skeptiker-Gilde in 3 Klassen einzuteilen, nämlich die Unwissenden, die Halb-Wissenden und die Falsch-Wissenden. Die EIKE-Konferenz nun scheint Hinweise darauf zu liefern, dass es zu einer weiteren Mutation gekommen ist, den Wahn-Wissenden. Wie ist es anders zu erklären, dass eine groteske These die andere jagt, Theorien erwähnt werden, deren „theoretischer“ Unterbau erst später enthüllt werden soll, manisch-schizophrene „Forscher“ über Ko-Leugner herziehen und Professoren auf Altenteil den anthropogenen Klimawandel als Ersatzreligion mit apokalyptischen Vorstellungen und Ablasshandel betrachten.

Patrick Illinger von der Süddeutschen Zeitung, einer der wenigen, der das Spektakel genauer analysiert hat, bringt es treffend auf den Punkt:

Nicht weniger als eine weltumspannende Verschwörung soll enthüllt werden. Den Klimawandel gilt es als riesige Lüge zu entlarven, eine drohende grün-sozialistische Weltdiktatur abzuwenden und die Menschheit von den düsteren Szenarien des Weltklimarats IPCC zu erlösen.

Zornige Leugner also, die Skepsis zum Selbstzweck erhoben haben, ein Kasperltheater der Chaoten, nichts anderes als despotisches Unkraut mit einem kategorischen Hang zum Verneinen wissenschaftlicher Erkenntnisse.

GISS und NOAA: The same procedure as every year

von |17. Januar 2011|

„Dinner for one“ musste schon einmal herhalten, um die menschliche Unfähigkeit zur Langzeit basierten Problemlösung zu karikieren. Aber auch die aktuellen GISS- und NOAA-Daten lesen sich wie die Gebetsmühle eines Tibet-Mönchs. Gemäß NASA-Daten liegen die Temperaturabweichungen für 2010 vom Mittelwert für die Jahre 1951-1980 mit 0,63 °C exakt 0,01 °C über der Abweichung von 2005, dem bisherigen Rekordjahr. Dieser Trend scheint ungebremst, ist aber vor allen auch in anderen Datensätzen erkennbar:

4 unabhängige Datensätze zu den Global-Temperaturen zeigen bemerkenswerte Übereinstimmung.

Da kann man sich schon fragen, wer hier etwas schön rechnet und „die Globaltemperatur zum Steigen bringt“? Georg Hoffmann von Primaklima jedenfalls wagt schon die nächste Rekordwette.