Freiwirtschaft

Freitagsalon Brixen August 2010: Freiwirtschaft, eine Idee für ein menschengerechteres Wirtschaftssystem

von |20. September 2010|

Die letzte Wirtschaftskrise hat die Kritik an unserem Wirtschaftssystem wieder lauter werden lassen. Der Neoliberalismus scheint an seinen Grenzen angekommen zu sein. Es erscheint auch immer offensichtlicher, dass gewisse Veränderungen notwendig sind und dass diese möglichst in nächster Zeit passieren sollten. Eine weitere Frage, die sich stellt, ist, ob leichte Korrekturen ausreichen oder ob ein radikaler Wechsel notwendig ist.

Die Idee von Silvio Gesell für die so genannte Freiwirtschaft, entwickelt in den Anfängen des 20. Jahrhunderts, würde so einen einschneidenden Wechsel bedeuten. Ob dieses System umsetzbar ist, darüber gibt es allerdings auch jede Menge Zweifel. Auch die Ausgangslage ist heute eine wesentlich andere als noch vor hundert Jahren.

Mit der Idee der Freiwirtschaft hat sich Dieter näher befasst. Er hat die Grundzüge dieses Modells der Diskussionsrunde vorgestellt.

Das Hauptziel der Freiwirtschaft ist, eine stabile, freiheitliche und vor allem sozial gerechte Marktwirtschaft zu erreichen. Unser heutiges System, gekennzeichnet von Geldzins und so genannter Bodenrente, führt dazu, dass Vermögen und Reichtümer zunehmend von den Ärmeren zu den Reicheren wandern. Die Vermögenderen also bereichern sich zusehend auf Kosten der Ärmeren. Um diesen Teufelskreislauf zu durchbrechen, um das Auseinanderklaffen der so genannten sozialen Schere zu unterbinden, schlägt Silvio Gesell die Einführung des Freigeld- und Freilandsystems vor.

Freigeld bedeutet umlaufgesichertes Geld. D.h. das Geld erfährt eine automatische Abwertung; es ist somit günstiger das Geld freiwillig weiter zu verleihen und zwar zu null Zinsen, als es zu behalten. Dies bedeutet wiederum, dass der Wirtschaft günstiges Geld zufließt und derjenige, dem das Geld gehört, dadurch nicht reicher wird. Die Betriebe können so günstiger produzieren und die Produkte werden billiger. Auch in Wirtschaftskrisen könnten so die Investitionen und insgesamt die Wirtschaft angekurbelt werden.

Auch beim Freilandsystem geht es darum, leistungsloses Einkommen nicht dem Einzelnen, sondern der Allgemeinheit zukommen zu lassen. Die so genannte Bodenrente, die generell das Eigentum von Grund und Boden […]

Ankündigung Freitagsalon August 2010: „Freiwirtschaft, eine Idee für ein menschengerechteres Wirtschaftssystem“

von |25. August 2010|

Zur Erinnerung: am Freitag dieser Woche, den 27.08.10, um 21.00 Uhr findet in der Hausbar des Hotel Elephant das Augusttreffen des Freitagsalons statt.

Thema: „Freiwirtschaft, eine Idee für ein menschengerechteres Wirtschaftssystem“.

Bei Freiwirtschaft handelt es sich um eine Wirtschaftstheorie, die in den Anfängen des 20. Jahrhunderts entstanden ist. Als dessen Begründer gilt Silvio Gesell, ein Kaufmann, der sich intensiv mit dem Thema Wirtschaft aueinandersetzte. Die Freiwirtschaftstheorie ist leider daraufhin immer stärker in Vergessenheit geraten. Das Interesse daran wächst heute wieder mehr und mehr an vor dem Hintergrund einer kriselnden Wirtschaft. Die Wachstumschancen werden zusehends weniger und das bedeutet große Schwierigkeiten für unser Wirtschaftsystem. Die Suche nach Wirtschaftssystemen, die nicht dem Wachstumzwang unterliegen, wird deshalb immer wichtiger. Freiwirtschaft wäre ein solches Modell.

Dieter erklärt uns die Grundzüge dieser Wirtschaftstheorie. Er wird uns mit Sicherheit ausreichend Stoff für eine abendfüllende Diskussion liefern. Unsere heutige Art des Wirtschaftens scheint jedenfalls sehr krisenanfällig zu sein. Vielleicht braucht es wirklich ganz neue Ansätze in unserem wirtschaftlichen Denken? Kann die Freiwirtschaft uns aus der Patsche helfen?