Freitagsalon

Freitagsalon Brixen August 2011: Architektur – Werte und Kitsch

von |29. September 2011|

Kaum einmal gingen die Meinungen so weit auseinander als bei diesem Thema. Auf der einen Seite gab es die Position, dass Bauherrn und Architekten bei der Gestaltung ihrer Baulichkeiten möglichst wenig von Außen beeinflusst werden dürfen und sollten. Das Recht sich über Bauformen frei auszudrücken, sich dadurch zu realisieren, seinem Individuum und seiner Persönlichkeit Ausdruck zu verleihen, aber auch das Recht, architektonische Experimente zu wagen, dürfen nicht beschnitten werden. Auf der anderen Seite wurde hingegen darauf hingewiesen, dass es beim Bauen in den meisten Fällen um öffentlichen Raum geht, und dessen Gestaltung deshalb sehr wohl auch von einem gewissen Allgemeininteresse ist, wodurch wiederum eine Einflussnahme von Seiten Dritter eine bestimmte Berechtigung hat. Form und Gestalt der Bauten, die sich im Blickfeld aller befinden, prägen nun mal in entscheidendem Maße den öffentlichen Raum, in dem wir uns alle aufhalten und der uns allen irgendwie gehört.

Thomas Mahlknecht hat uns beispielhaft einige architektonisch gelungene und einige weniger gelungene Bauten gezeigt (aus Südtirol aber auch aus anderen Ländern). Dabei ging es in der Diskussion bald einmal um die Frage: Was ist Kitsch und was nicht? Für Thomas hat Kitsch immer etwas mit Verlogenheit und Unechtem (z.B. in den Materialien) zu tun. Kitsch wirkt sehr oft verharmlosend. Echtheit und Authentizität bleiben auf der Strecke. Auch billige Nachahmereien spielen dabei eine Rolle.

Muss aber Nachahmen in jeglicher Hinsicht schlecht sein? Das Abschauen von architektonischen Formgebungen kann durchwegs sehr nützlich sein. Bedeutende und äußerst wertvolle Siedlungslandschaften (Toskana z.B.) sind gerade so entstanden, indem auf möglichst einheitliche Bauformen größten Wert gelegt und ständig zurückgegriffen wurde.

Akzeptanzschwierigkeiten haben ganz allgemein Bauten, die nach Bauformen irgendwelcher fremder Baukulturen errichtet werden, ohne Bezug zur vorhandenen Siedlungstypologie. Andererseits sollte es auch wieder nicht darauf hinauslaufen, dass auf jegliches fremdländisches Element in der Architektur verzichtet werden muss. Besonders problematisch wird es allerdings, wenn es […]

Ankündigung Freitagsalon August 2011: „Architektur – Werte und Kitsch“

von |26. August 2011|

Der nächste Freitag-Salon findet am 26. August 2011, um 21.00 Uhr im Hotel Elephant (in der Hausbar im ersten Stock) statt.

Das Thema lautet diesmal: „Architektur – Werte und Kitsch“.

In den vergangenen Jahren ist es in Südtirol gelungen, eine gewisse Diskussion darüber, wie man bauen sollte, in Gang zu bringen. Architektur ist ein Thema geworden. Ob wir unser Land verschandeln oder verschönern und interessanter werden lassen, hängt nicht unwesentlich mit der Architektur zusammen. Fakt ist, dass schlechte und nicht zeitgemäße Architektur sich nachteilhaft auf das Image Südtirols auswirkt.

Die Diskussion hat bereits Einiges bewirkt. Planer, Bauherren und Projektüberprüfer sind sensibler geworden und geben mehr Acht, dass die Bauten architektonisch anspruchsvoller werden. Vieles läuft aber weiterhin nach den alten Schemas ab.

Unser Gast ist der Brixner Architekt Thomas Mahlknecht. Seine Schwerpunkte sind Wohnhäuser Hotelbau und Inneneinrichtungen. Er hat sich im besonderen Maß mit der Architektur im Bereich Tourismus auseinandergesetzt, einem Bereich also, in dem die Architekturdiskussion besonders hohe Wellen schlägt.

Ankündigung Freitagsalon Juli 2011: „Das System Südtirol“

von |27. Juli 2011|

Der nächste Freitag-Salon findet am 28. Juli 2011, um 21.00 Uhr im Hotel Elephant (in der Hausbar im ersten Stock) statt.

Nachdem wir beim letzten Freitagsalon uns der Weltpolitik widmeten, kehren wir das nächste Mal wieder tief nach Südtirol zurück. Es geht um das Thema: „Das System Südtirol“.

Wir haben für den Abend einen interessanten Gast eingeladen. Josef Fulterer, heute bekannt wegen seiner Leserbriefe, in denen er nach wie vor in regelmäßigen Zeitabständen seine Meinung zu verschiedenen Ereignissen in unserem Land zum Ausdruck bringt.

Josef Fulterer war aber einst selbst ein gar nicht so kleiner Akteur in diesem Südtiroler System. Er konnte gut beobachten, wie dieses System funktioniert, nach welchen Regeln es abläuft. Er durfte aber auch erleben, was passiert, wenn jemand nicht so ganz genau in dieses System hineinpasst. Fulterer war immerhin für eine gewisse Zeit Bürgermeister bzw. kommissarischer Verwalter der Gemeinde Kastelruth, längere Zeit Obmann der größten Sennereigenossenschaft Südtirols Mila und noch bis vor einigen Jahren Obmann der Raiffeisenkasse Kastelruth.

Er wird uns aus seinem Erfahrungsschatz zum Thema Südtirol erzählen und vielleicht auch den einen oder anderen Hinweis auf die zukünftige Entwicklung unseres Landes geben.

Freitagsalon Brixen Juni 2011: Arabischer Frühling und „israelischer Winter“

von |11. Juli 2011|

Der arabische Frühling hat weltweit für großes Aufsehen gesorgt. Er hat uns auch in Erinnerung gerufen, dass viele arabische Länder von eisernen Diktatoren regiert worden sind bzw. nach wie vor werden. Dieser so genannte arabische Frühling scheint Auswirkungen auch auf den Nahostkonflikt zwischen Israelis und Palästinensern zu haben. Bei den Teilnehmern der Diskussionsrunde stieß die gesamte Thematik auf ein großes und sehr lebendiges Interesse.

Georg Mischì berichtete uns, dass es mit Obama zu einem neuen Verhältnis zwischen den USA und der arabischen Welt gekommen ist. Obama befindet sich nicht mehr im Krieg mit den Arabern. Der Großteil der arabischen Bevölkerung kann schließlich nicht den fundamentalistischen Islamisten zugerechnet werden (in Ägypten z.B. liegt die Schätzung bei ca. 20 %). Nun scheint sich jene Schicht in den verschiedenen arabischen Ländern in den Vordergrund zu schieben, die gegen die Bevormundung durch die diktatorischen Regimes ankämpfen und vor allem um Verbesserungen der Lebensqualität bemüht sind. Große Teile der Jugend sind an den Aufständen beteiligt, denn in erster Linie sind es die jungen Menschen in diesen Ländern, die von einer ausgesprochenen Perspektivelosigkeit betroffen sind. In den Aufständen entlädt sich deren Wut.

Bei diesen Demonstrationen gibt es nicht die sonst üblichen Fahnenverbrennungen (vor allem der amerikanischen Fahne). Ein Beweis dafür, dass es sich eben nicht um Proteste gegen das Ausland handelt, sondern dass es sich um interne Konflikte geht. Amerika versucht diese Bewegungen zu unterstützen. Es geht darum, dass diese Kräfte in den einzelnen Ländern mitbestimmen und mitregieren, dass sie ihr Gewicht, das sie eigentlich haben, einbringen können.

Amerika also bemüht sich, alles zu tun, dass diese jungen Bewegungen nicht bereits im Keim von den jeweiligen Staatskräften erstickt werden. Dies führte soweit, dass sie in Libyen sogar von der Nato direkte militärische Unterstützung erhielten, nachdem Gaddafi, sie mit größter Härte und Waffengewalt niederkämpfen wollte und vor keiner Gräueltat […]

Ankündigung Freitagsalon Juni 2011: „Arabischer Frühling und israelischer Winter“

von |22. Juni 2011|

Der nächste Freitag-Salon findet am 24. Juni 2011, um 21.00 Uhr im Hotel Elephant (in der Hausbar im ersten Stock) statt.

Es geht um folgendes Thema: Arabischer Frühling und „israelischer Winter“.

Als Gast wird Georg Mischì bei uns sein, ein profunder Kenner des Nahen Osten.

Wir werden uns mit dem ewigen Konflikt zwischen Israelis und Palästinenser auseinandersetzen. Obwohl das Thema zur Zeit nicht gerade an erster Stelle in der Berichterstattung aufscheint, tut sich derzeit doch Einiges in der Region. Dazu kommt, dass es in mehreren arabischen Ländern eine große Aufbruchstimmung gibt und so Manches sich im Umbruch befindet. Schließlich möchten wir auch noch auf die Wechselwirkungen zwischen der Welt des Nahen Ostens und der westlichen Welt zu sprechen kommen.