Freitagsalon Brixen November 2012: Alkohol in der zweiten Moderne

von |26. Dezember 2012|

In der Einführungsrunde tauchte bereits die zentrale Frage auf: wie weit sind Verbote sinnvoll oder was kann sonst unternommen werden, um ausufernden Alkoholkonsum in den Griff zu bekommen bzw. zu vermeiden? Welche sind die gesellschaftlichen Komponenten in der Alkoholproblematik? Welche Parallelen aber auch Unterschiede gibt es zum Konsum anderer Drogen? Wie schaut es überhaupt auf dem Drogenmarkt aus, welche neuen Tendenzen zeichnen sich ab?

Wenn auch die Blickwinkel der Anwesenden (Lehrer, Eltern, Ärzte, Therapeuten, usw.) auf die Problematik sehr unterschiedlich waren, so kreisten doch die Fragestellungen allesamt um die oben genannten.

Peter Kohler kann mittlerweile auf insgesamt 20 Jahre Berufserfahrung im Sucht- und Drogenbereich zurückblicken. Zwischen 1992 und 2001 war er im Krankenhaus tätig. Aus dieser Tätigkeit stieg er nicht ohne Frust aus und gründete daraufhin das Forum für Prävention, zusammen mit Christa Ladurner und Lukas Schwienbacher. Im Krankenhaus hatte er großteils mit Suchtfällen zu tun, die vielfach hoffnungslos waren und die Arbeitserfolge fielen entsprechend bescheiden aus.

Umso dringender und notwendiger verspürte er das Bedürfnis und die Notwendigkeit in der Prävention wirksam zu werden. Zu dritt haben sie das Forum aufgebaut und schon bald kam eine vierte Fachkraft hinzu, die sich vor allem mit der Problematik Essstörungen beschäftigte.

Peter skizzierte kurz und dennoch sehr prägnant und aufschlussreich die Thematik Alkohol in seiner gesellschaftlichen Dimension. Lothar Böhnisch hat für unsere Zeit den Begriff der zweiten Moderne geprägt. Es ist die Zeit, in der von Analog auf Digital umgestellt wird und zwar in den verschiedensten Bereichen des gesellschaftlichen Lebens. Ein weiteres wichtiges Merkmal der heutigen Epoche ist die Entgrenzung, die in fast allen gesellschaftlichen Bereichen spürbar ist. Arbeit, Familie, Zeit – Begriffe, die früher sehr klar definiert waren – lösen sich zusehends auf oder kriegen jedenfalls eine neue Bedeutung. Sie bieten lang nicht mehr jene Orientierung, wie dies früher der Fall war. Die Rollen, die […]