Freitagsalon Brixen: Il conflitto etnico rappresentato

von |29. Januar 2010|

Wie steht es um das Zusammenleben der Sprachgruppen in Südtirol? Wie weit besteht in der Südtiroler Bevölkerung der Wunsch, das Bedürfnis, dass sich die einzelnen Sprachgruppen möglichst nahe kommen? Welche ist eigentlich die wahre Minderheit (und somit die am meisten schutzbedürftige) in Südtirol: die deutsche Volksgruppe, die italienische Volksgruppe, die ladinische Volksgruppe, die Gemischtsprachigen, die Ausländer? Wieviel Miteinander verträgt überhaupt eine Situation, wie wir sie in Südtirol haben?

Über all diese Fragen und so manche mehr wurde sehr lebendig diskutiert und ein wesentlicher Beitrag zur Lebhaftigkeit des Diskussionsabends ist mit Sicherheit von Gabriele di Luca gekommen, der uns mit verschiedenen Aussagen und Positionen, die wir uns von seiner Seite nicht erwartet hätten, auf Trab gehalten hat.

Seine Nüchternheit und Desillusioniertheit, mit der er an diese Thematik herangegangen ist, hat so manchen aus den Reihen der Diskussionsrunde sehr überrascht. Obwohl er sich von Haus aus in einer interethnischen Realität (seine Frau ist deutscher Muttersprache) befindet, betont er, nicht um die Annahme umhin zu kommen, dass die interethnische Frage in Südtirol eigentlich keinen großen Stellenwert hat. Im Gegenteil, wer heute einer interethnische Südtiroler Realität das Wort redet, wird nur mehr belächelt. Auch Alexander Langer, der sicherlich ein fähiger Politiker war, musste schließlich einsehen, dass das Anliegen einer bestmöglichen Annäherung der Sprachgruppen in Südtirol eigentlich ein politisches Randdasein darstellt. Um also politisch nicht auf der Stelle zu treten, nahm er in seiner politischen Bewegung zunehmend neue Inhalte auf, was in der damaligen Zeit vor allem Umweltthemen waren.

Gabriele di Luca glaubt also nicht daran, dass in der Südtiroler Bevölkerung (weder von deutscher noch von italienischer Seite) ein großes Interesse für ein möglichst enges Miteinander besteht. Man wird sich wohl damit begnügen müssen, wenn es ein möglichst friedliches Nebeneinander gibt, denn es zeichnet sich schon immer mehr ein Ohneeinander ab, das natürlich nicht unerhebliche Gefahren in […]