Google hat am 23. September zum Google Developer Day 2008 in München gerufen und 550 Teilnehmer sind gekommen, davon magere 17 Frauen. 450 verschiedene Laptops tummelten sich im kostenlos verfügbaren 21-MBit-WLAN, zu Spitzenzeiten bis zu 250 davon gleichzeitig. Ein einzelner Power-User soll in 3 Stunden 1,6 GB an Daten heruntergeladen haben, darin ließen sich alle für die Code-Sessions benötigten Tools und APIs, die zudem noch zu Beginn der Veranstaltung auf einem USB-Stick in Legomännchenform kostenlos verteilt wurden, locker 10 mal unterkriegen.

Markus Mühlbauer vom Google-Forschungszentrum in München
Markus Mühlbauer vom Google-Forschungszentrum in München eröffnet mit einer Keynote die Veranstaltung.
Dion Almaer von Ajaxian.com
Dion Almaer von Ajaxian.com kämpft mit Problemen abseits von AJAX.

Kreativität wurde offen zur Schau gestellt und auch gefordert, beispielsweise waren über die einzelnen Bartische Legosteine verteilt, die interessantesten Konstruktionen, die sich im Laufe des Tages ansammelten, wurden bei der Abschlussveranstaltung gezeigt.

Kreativität mit Lego-Steinen

Die öfters zitierte lockere Google-Atmosphäre fand sich aber auch in den zahllosen mehr oder weniger konventionellen Sitzgelegenheiten, die zum Verweilen, Diskutieren und Fachsimpeln einluden.

Lockere Google-Atmosphäre

Der Herbstanfang vom Tag davor war in keinster Weise zu spüren, eher schon verbreitete der Suchmaschinenriese aus Moutain View in Kalifornien unverkennbare Aufbruchstimmung und spannte den Bogen von AJAX bis zur mobilen Plattform Android. Der „neue Browser Chrome“ kam ebenso wenig zu kurz wie die Google App Engine oder das Web-Toolkit. Die folgende Liste gibt einen Überblick über die besprochenen Google-Tools für Entwickler:

Die komplette Sammlung von Tools und APIs, welche aktuell schon mehr als 50 Einträge umfasst, kann unter http://code.google.com/ eingesehen werden.

Exemplarisch sei hier eine Beispielanwendung für die Google Visualization API gezeigt, die ein eingedeutschtes Diagramm über die Verteilung der Zeiten bei der Web-Entwicklung der AJAX-Session von Dion Almaer (nach „Time breakdown of modern web design“, Alan „IE users must DIE“ Foreman (poisonedminds.com)) zur Anzeige bringt:

[HTML1]

Die wohl imposanteste der letzten parallel stattfindenden Session war zweifellos jene über Android, gab es doch exakt um 17.30 Uhr eine Lifezuschaltung der Pressekonferenz in New York, auf welcher die Frucht der Kooperation zwischen Google, HTC und T Mobile in Form des neuen Google-Handys G1 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Die Funktionen sind durchaus sinnvoll und ernst zu nehmen, erinnern aber an die Handhabung des iPhone, auch wenn der Einsatz eines Chrome-basierten mobilen Browsers erstmals die halbwegs komplette Fülle des Internets bieten soll, weil eben die JavaScript-Untersützung endlich ernsthaft implementiert wurde und damit einen echten Mehrwert darstellt.

Google-Handy G1

Wenn ich mir den Inhalt der SMS in Erinnerung rufe, die der Dienstanbieter TIM beim Grenzwechsel einfliegen ließ (0,008 EUR pro KB), rücken MB-große Surf-Sessions wohl auf absehbare Zeit in weite Ferne, wenn man nicht durch preislich attraktive Flat-Pakete (auch und vor allem im Ausland!!) Narrenfreiheit genießt.

Nichtsdestotrotz hat es mit ecorio eine Anwendung in die Top 10 der „Android Developer Challenge“-Applikationen geschafft, deren Kollateralnutzen auch dem gemeinnützigen Zweig Google.org gerecht wird.

Eine beinahe vollständige Liste aller Videos des Tages findet sich unter YouTube.