Natur & Umwelt

Neues aus dem Bereich Natur & Umwelt

Die ungleiche Schwester oder der Treibhauseffekt auf der Venus

von |21. Februar 2008|

Mit einer Oberflächentemperatur von über 400 °C und dem 100-fachen Atmosphärendruck der Erde sind Masse und Radius die einzigen Parameter, welche für unseren Nachbarplanet das Prädikat Zwillingsplanet rechtfertigen würden, präsentiert sie sich doch mehr als lebensfeindlich.
Das ASPERA-4-Experiment (Analyzer of Space Plasmas and EneRgetic Atoms) an Bord der der seit 2006 im Venus-Orbit befindlichen ESA-Sonde Venus Express brachte neue Erkenntnisse über die Atmosphärenzusammensetzung. Håkan Svedhem und Kollegen liefern in einem Nature-Artikel (Focus: Venus Express, Nature 450, 629ff) Erklärungen, weshalb Wasser auf der Venus nur in Spuren vorkommt, obwohl es Hinweise darauf gibt, dass es in der Vergangenheit in viel größeren Mengen vorkam und möglicherweise sogar Ozeane wie auf der Erde bildete. Es muss also einen Mechanismus geben, der für den Wasserverlust verantwortlich zeichnet.

Der das solare Magnetfeld mit sich tragende Sonnenwind induziert demnach ein elektrisches Feld, welches problemlos Ionen aus der Ionosphäre der Venus wegziehen kann.

Das Plasma-System der Venus in zylindrischen Koordinaten

Aus dem gemessenen Ionenverhältnis zwischen Wasserstoff und Sauerstoff von 1:2 kann auf Wasser als Quelle der Ionen geschlossen werden. Ohne bindendes Wasser, das CO2 wie auf der Erde aus der Atmosphäre entfernen konnte, resultierte auf der Venus ein extremer Treibhauseffekt, der die aktuellen klimatischen Bedingungen verursacht hat.

Komposit-Bild der Venus aus UV-Bildern der Venus Monitoring Camera (VMC) und IR-Bildern des Visual and Infrared Thermal Mapping Spectrometer (VIRTIS).

US-Windkraftwerke holen auf

von |15. Februar 2008|

Laut Welt-Windenergie-Rat (GWEC) sind in den USA im Jahr 2007 Windanlagen mit einer Gesamtleistung von 5.244 MW installiert worden und damit mehr als 3-mal so viele wie im Jahr 2006. Die Windkraft erreicht somit einen Anteil von 30% an den neu installierte Anlagenkapazitäten (alle Energieformen) des letzten Jahres. Mit einem Zuwachs von 45% an Windenergie beträgt die Gesamtleistung nun 16.8 GW.

Jährlich installierte Wind-Kapazitäten nach Regionen für die Jahre 2003-2007

Extrapoliert man dieses Wachstum in die nächste Zukunft so dürften die USA bis zum Ende des Jahres 2009 Deutschland bezüglich Windenergie den Rang ablaufen.

Weltweit installierte Kapazität und Zuwachsrate für 2007

Der Zuwachs der Windenergie in China liegt nach dem von Spanien weltweit an dritter Stelle, wodurch sich die weltweite Gesamtkapazität der Windenergie Ende 2007 auf über 94 GW beläuft.

Weltweit installierte Gesamtkapazität bis Ende 2007

Eisverlust in der Antarktis beschleunigt sich

von |12. Februar 2008|

Ein internationales Forscherteam um Eric Rignot berichtet in einem aktuellen Artikel von Nature Geoscience von einer signifikativen Beschleunigung um 75% im Verlust der antarktischen Eismassen in den letzten 10 Jahren. Die Studie beruht auf radarinterferometrischen Messungen und Klimamodellen und beschreibt einen Sprung im Eisverlust, der genug Süßwasser in den Ozean entlässt, um den globalen Meeresspiegel von 0,3 mm/Jahr (1996) auf 0,5 mm/Jahr (2006) ansteigen zu lassen.

Eisverlust in der Antarktis zwischen 1996 und 2006, überlagert mit einem MODIS-Mosaik-Bild der Antarktis (Moderate Resolution Imaging Spectroradiometer). Die Farben sind ein Maß für die Geschwindigkeit des Eisverlutes: Purpur/rot steht für schnellen, grün für langsamen Eisverlust.

Laut Rignot sind die Verluste, welche sich primär auf die west-antarktische Pine-Island-Bucht und die Nordspitze der Antarktischen Halbinsel konzentrieren, durch eine bereits in der Vergangenheit aufgetretene und auch gegenwärtig anhaltende Beschleunigung der Gletscherdrift in das Meer verursacht. Dieser Effekt ist hauptsächlich auf das wärmere Ozeanwasser zurückzuführen, welches die stützenden Bereiche des Gletschers ausdünnt und kollabieren lässt.

Das Forscherteam fand heraus, dass der Nettoverlust von Eismassen in der Antarktis von 112 (± 91) Gt/Jahr (1996) auf 196 (± 92) Gt/Jahr (2006) angestiegen ist. Somit liegen die neuen Ergebnisse 20% höher als jene einer vergleichbaren NASA-Studie aus dem letzten Jahr.

Die Heinrich-Böll-Stiftung zeigt mit folgender Veröffentlichung mögliche Lösungen für den Umgang mit dem Klimawandel:

Solarkraftwerke in Kalifornien und Google Maps

von |11. Februar 2008|

CoolerPlanet.com realisierte ein Google-Maps-Mashup, welches die Geschichte der Installation von Solarkraftwerken in Kalifornien (The History of Solar Power Installation in California) zum Inhalt hat. Eine Heat Map gestattet die Filterung der Daten nach Jahren, als dargestellte Parameter können die Gesamtanzahl der Installationen, die Gesamtleistung, die Leistung pro Installation sowie die Reduzierung der Kohlenstoff-Emissionen in Tonnen ausgewählt werden.

Original-Zitat CoolerPlanet.com:

Wir von Cooler Planet waren gespannt, wo in Kalifornien ein explosives Wachstum von Solarkraftwerken auftritt. Anstatt der üblichen tabellarischen Daten dachten wir an eine interaktive Karte, welche in einer Heat Map die Konzentration der Solarkraft-Anlagen in Kalifornien und den Fortschritt bei der Implementierung dieser Energieform aufzeigt.

Es gibt aber auch weitere Google-Maps-Mashups mit Umwelt-Bezug:

Solarkraftwerke in San Fransisco
Google Solar Project
Interaktive historische Karte der Sonnenfinsternisse zwischen 1961 und 2039
MapEcos: Entwicklung des Umweltschutzes in den Vereinigten Staaten
UN-Atlas der sich verändernden Umwelt
Welt-Atlas: Das natürliche Zuhause
Amerikanische Städte, welche durch giftige Abfälle gefährdet sind

Unsere Erde

von |6. Februar 2008|

Nach Deep Blue erscheint nun mit „Unsere Erde“ das neuste Werk von Alastair Fothergill im Kino, welches Naturaufnahmen zwischen November 2004 und Juni 2006 zum Inhalt hat, die aus 1000 Stunden Filmmaterial von 40 Kamerateams an 200 Drehorten in 26 Ländern zusammengeschnitten wurden.

Der Regisseur möchte Menschen Naturereignisse ermöglichen, die nur wenige jemals selbst erfahren können.

Man kann durchaus noch drauflegen: Der Film zeigt Naturereignisse, die in 20 Jahren kaum jemand mehr selber erfahren kann.