Natur & Umwelt

Neues aus dem Bereich Natur & Umwelt

WWF: Nachhaltige Fischerei durch Reduzierung des Beifangs

von |19. April 2009|

Laut eines aktuellen WWF-Berichtes (deutsche Zusammenfassung) sind mindestens 40% aller Fische und Meerestiere, die weltweit von der Fischindustrie ins Trockene gezogen werden, so genannter Beifang. Diese jährlichen rund 38,5 Millionen Tonnen Meerestiere dürfen laut WWF nicht mehr als Müll behandelt und müssen auf die Fangquoten angerechnet werden, sollen sich die weltweiten Fischbestände wieder erholen. Karoline Schacht, WWF-Fischereiexpertin, bringt es auf den Punkt:

Kein Industriezweig kann es sich leisten, auf Dauer mit einer so hohen Fehler- und Abfallquote zu wirtschaften.

Der WWF-Beifangrechner gibt eine Idee davon, welche Kollateralschäden der Fang einer bestimmten Gattung anrichtet.

Beifang bei der Garnelen-Fischerei.

Es werden wohl keine „Overlords“ in silbernen Raumschiffen kommen und uns ein korrektes Verhalten aufzwingen (Overlord Karellen zu Stormgren in „Die letzte Generation“ von Arthur C. Clarke):

Sie können sich gegenseitig töten, wenn Sie wollen, das ist eine Sache zwischen Ihnen und Ihren Gesetzen. Aber wenn Sie […] die Tiere töten, die Ihre Welt mit Ihnen teilen, sind Sie mir verantwortlich.

Daher ist folgende irdische Weissagung der Cree wohl zutreffender:

Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.

Schneee und Kälte im Januar: Aus mit dem Klimawandel?

von |20. Februar 2009|

Beinah unvorstellbare Mengen an Schnee und außergewöhnliche Kälte müssen in der jüngsten Zeit öfter mal als Klimawandelkiller herhalten, Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen sind voll von mehr oder weniger zweifelhaften Berichten, sachliche Ausführungen erscheinen da wie der famose Kampf gegen Windmühlen. Das aktuelle Wettergeschehen ist jedenfalls ein gefundenes Fressen für die Klimaskeptiker, die sich von Aussagen wie

Natürlich kann man von einem kalten Januar in Deutschland und Umgebung nicht auf eine globale Entwicklung schließen, dazu ist der Zeitraum viel zu kurz und die räumliche Ausdehnung des Ereignisses „Kalter Januar“ viel zu gering.

(Friedrich-Wilhelm Gerstengarbe, Meteorologe und Statistiker am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung)

oder

Die globale Erwärmung erkennt man nicht an kurzfristigen Schwankungen, sondern am Langzeit-Trend.

(Stefan Rahmstorf, Klimatologe und Abteilungsleiter am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und Professor an der Universität Potsdam)

überhaupt nicht beeindrucken lassen. Jedenfalls liegen die globalen Januar-Temperaturen mit 0,3 °C über dem 20-Jahresdruchschnitt der Januar-Temperaturen für die Jahre 1979 bis 1998 voll im Tend, ein schneereicher und kalter Winter macht halt noch keine Eiszeit. Jeder kann die zugehörigen Werte selber analysieren, eine zugehörige Anleitung kann hier gefunden werden.

Auf dem Blog der KlimaLounge wird zur Erklärung der Zusammenhänge nochmals weiter ausgeholt.

Auch hierzulande sind wir vom Schnee nicht verschont geblieben, aber anstatt für die „Klimalüge“ Partei zu ergreifen und zu polemisieren, sollte man sich besser der schönen Seiten des Winters erfreuen und die weiße Pracht einfach genießen.

Winterfreuden in Südtirol (mit freundlicher Genehmigung von Herbert Vigl).

Ins neue Google Earth eintauchen

von |3. Februar 2009|

Gestern hat Google bei der Präsentation in der California Academy of Sciences das neue Google Earth der Version 5.0 vorgestellt, welches neben Google Ocean auch die Einblendung von historischem Bildmaterial, ein Aufzeichnen von Touren in Echtzeit sowie die Ansicht des Mars in 3D erlaubt.

Die Erde mit mittelatlantischem Rücken.

Abstimmung für Google-Projekt 10^100 verschoben

von |27. Januar 2009|

Als Google im September 2008 zum 10-Jahresjubiläum das Projekt 10^100 (10 hoch 100, also Googol) aus der Taufe gehoben hat, wollte man am 27. Jänner 2009 die Online-Abstimmung über die eingereichten Vorschläge eröffnen.

Nun sind aber mehr als 150.000 Ideen eingeschickt worden, um die Welt zu verbessern, weshalb man sich entschließen musste, die Veröffentlichung der Finalisten auf den 17. März, also den grünen St. Patrick’s Day, zu verschieben.

Wasserstoff durch Sonnenenergie

von |15. Januar 2009|

War bislang die Elektrolyse das Verfahren der Wahl zur Erzeugung von Wasserstoff, ist es Wissenschaftlern des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) am Institut für Technische Thermodynamik in Köln erstmals gelungen, das Gas mittels Sonnenenergie in einer 100-kW-Pilotanlage in Almería in (Spanien) in einem thermodynamischen Kreisprozess regenerativ und damit CO2-frei zu produzieren.

Der Solarreceiver auf dem Turmkraftwerk.

In der Anlage der DLR-Wissenschaftler sammelt ein Heliostaten-Feld die Sonnenstrahlung, um die zwei je 1 m2 großen Reaktormodule über die Sonnenstrahlung eines Heliostaten-Feldes zu erhitzen. Durch die poröse Keramik der Module strömt Wasserdampf, Metalloxid auf der Oberfläche senkt die freie Enthalpie der Wasseraufspaltung auf negative Werte ab, sodass Wasserstoff entsteht. Der überflüssige Sauerstoff führt zu einer höheren Oxidation der Oberfläche, er kann aber durch höhere Temperaturen von 1200 °C wieder ausgetrieben werden. Somit wechseln sich die beiden Module bei Wasserstofferzeugung und Regeneration kontinuierlich ab.

Der mögliche Wirkungsgrad soll in den kommenden Monaten ermittelt werden, eine Skalierung der 100-kW-Pilotanlage auf den MW-Bereich soll problemlos möglich sein.

Wie wäre es, wenn Print-, Fernseh- und Online-Medien derartige Berichte lang und breit treten würden, anstatt Vorzeigeunternehmen durch den Dreck zu ziehen?