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150 Jahre Maxwell-Gleichungen

von |5. September 2011|

Im März des Jahres 1871 hat James Clark Maxwell im Philosophical Magazine in seiner Arbeit „On Physical Lines of Force“ einen Weg aufgezeigt, Elektrizität und Magnetismus miteinander zu verbinden. Damit sind die Phänomene des Elektromagnetismus als wichtiger Teil des modernen physikalischen Weltbilds beschreibbar geworden. Zunächst benötigte er 20 Differentialgleichungen, um den Zusammenhang zwischen elektrischen und magnetischen Feldern mit elektrischen Ladungen und elektrischem Strom unter vorgegebenen Randbedingungen theoretisch darzulegen. Erst 2 Jahre später hat er die kanonische Variante der Maxwell-Gleichungen formuliert („A Treatise on Electricity and Magnetism“), welche als System von 4 partiellen Differentialgleichungen durch Oberschulen und physikalische Grundvorlesungen geistert.

Den 4 Gleichungen lässt sich durchaus einen gewisse Ästhetik abgewinnen, wohl auch deshalb findet man sie mittlerweile auch auf Tattoos, Aufklebern, Toilettenpapier oder T-Shirts:

Wasser, Atomenergie und Referendum 2011: Die politische Verantwortung der Italiener

von |12. Juni 2011|

Italien hat es wieder mal geschafft, all die tragischen Momente der letzten Monate in Fukushima in einem Glanzstück der Narretei kulminieren zu lassen. Mehr als 20 Jahre nach dem per landesweiter Volksabstimmung festgelegten Atomausstieg hat die Regierung Berlusconi in einer Serie von Gesetztesdekreten und Gesetzen eine „nationale Nuklearstrategie“ losgetreten, deren Ziel es sein sollte, passende Orte für Reaktoren, Wiederaufbereitungsanlagen und Endlager festzulegen. Bis heute sind die gesetzten Handlungen aber auf das Gründen der „Agentur für nukleare Sicherheit“ beschränkt geblieben, deren Vorsitzender der Onkologe und Senator Umberto Veronesi ist. Umweltbewewgungen und Opposition haben daraufhin ein Referendum auf die Beine gestellt, welches ein 2. Mal eine Abkehr von der Nuklearenergie zum Thema hatte.

Doch dann kam das Erdbeben in Japan. Sogar die sonst im ausgesprochen moderatem Ausmaß selbstkritische Berlusconi-Regierung konnte die entsetzten Reaktionen in Europa nicht verkennen. Was tun, sprach das Huhn, sorry, der Hahn:

„Das ist wie Fußball. Regierung gegen Opposition, jeder auf seinem Spielfeld, Ziel ist das gegnerische Tor. Nur ist jetzt blöderweise unser Fanblock geschrumpft, jener des Gegners schwingt Fahnen mit Totenköpfen. Wenn wir nun einfach vom Platz gehen, kann das Spiel später doch noch gewonnen werden.“

Man kündigte an, den Wiedereinstieg einfach per Gesetztesdekret auf Eis zu legen und leitete den Wind in den Segeln in eine unschädliche Richtung. Zunächst mal waren alle verdattert und schon wurde erstmals in der Geschichte der italienischen Politik von einem Konsens zwischen beiden Regierungslagern gesprochen. Dass sich die „Abkehr“ in einem einjährigem Atommoratorium manifestierte, brachte dann doch Klarheit. Das Referendum solllte gekippt werden, da es nun wegen Fukushima doch sehr gute Aussichten auf Erfolg hatte. Das üble Täuschungsmanöver ward nun offensichtlich, und Berlusconi reichte einen Antrag auf Aussetzung des Nuklear-Referendums ein: Warum das Volk befragen, wenn er doch das Volk ist? Die ungeliebten, weil nicht vom Volk gewählten Richter sahen das anders: Sowohl vor […]

Esoterik im Brixner Freitagsalon?

von |26. April 2011|

Gerade hat Konrad die Ankündigung für den Brixner Freitagsalon dieses Monats online gestellt und Themen angerissen, die zumindest esoterisch angehaucht sind:

Traditionelle Chinesische Medizin
Shiatsu

Wird ein spannender Abend werden, mal schauen, ob sich diesmal auch ein paar zusätzliche Teilnehmer finden lassen.

Anatoli Stepanowitsch Djatlows Spiel mit dem Feuer: 25 Jahre Tschernobyl-Katastrophe

von |26. April 2011|

Ein harmloser Versuch hätte es vor 25 Jahren werden sollen, um den Nachweis zu erbringen, dass nach einer Reaktorabschaltung wegen Stromausfall eine ausreichende Stromversorgung immer noch gewährleistet ist. Anatoli Stepanowitsch Djatlow ging als Versuchsleiter aber mit dem Kopf durch die Wand. Der betroffene Reaktor vom Typ RBMK-1000 mit seinem stark positiven Void-Koeffizienten wurde in einem unzulässig niedrigen Leistungsbereich betrieben, nachdem während des Versuches schwerwiegende Verstöße gegen geltende Sicherheitsvorschriften erfolgten.

Von den insgesamt 600.000 bis 800.000 im Einsatz befindlichen Aufräumarbeitern (Liquidatoren) waren 400.000 offiziell registriert und erhielten für Ihre Dienste die Liquidator-Medaille:

Laut WHO-Bericht von 2006 sind dem Tschnernobyl-Unfall weniger als 50 unmittelbare Todesopfer geschuldet. Andere Schätzungen liegen um einen Faktor 1.000 höher. Empfehlenswert und ausdrucksstark sind in diesem Zusammenhang die Foto-Essays von Paul Fusco.

Die Auswirkungen des Supergaus waren in ganz Europa messbar und sind heute noch spürbar.

Passend zum 25. Jahrestag hat die Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) eine Tschernobyl-Themenseite online gestellt, welche umfassende Informationen zum Unglücksfall bietet.

Google Doodle für 50 Jahre bemannte Raumfahrt

von |12. April 2011|

Google spendiert zum 50-jährigen Jubiläum der bemannten Weltraumfahrt durch Juri Gagarin ein eigenes animiertes Doodle, welches den Start der Wostok-1-Rakete und eine stilisierte Abbildung des Sowjet-Helden zeigt.

Für seine mutige Leistung wurde Gagarin weltberühmt und vor allem in der UdSSR umfassend gewürdigt.