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Wasserstoff durch Sonnenenergie

von |15. Januar 2009|

War bislang die Elektrolyse das Verfahren der Wahl zur Erzeugung von Wasserstoff, ist es Wissenschaftlern des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) am Institut für Technische Thermodynamik in Köln erstmals gelungen, das Gas mittels Sonnenenergie in einer 100-kW-Pilotanlage in Almería in (Spanien) in einem thermodynamischen Kreisprozess regenerativ und damit CO2-frei zu produzieren.

Der Solarreceiver auf dem Turmkraftwerk.

In der Anlage der DLR-Wissenschaftler sammelt ein Heliostaten-Feld die Sonnenstrahlung, um die zwei je 1 m2 großen Reaktormodule über die Sonnenstrahlung eines Heliostaten-Feldes zu erhitzen. Durch die poröse Keramik der Module strömt Wasserdampf, Metalloxid auf der Oberfläche senkt die freie Enthalpie der Wasseraufspaltung auf negative Werte ab, sodass Wasserstoff entsteht. Der überflüssige Sauerstoff führt zu einer höheren Oxidation der Oberfläche, er kann aber durch höhere Temperaturen von 1200 °C wieder ausgetrieben werden. Somit wechseln sich die beiden Module bei Wasserstofferzeugung und Regeneration kontinuierlich ab.

Der mögliche Wirkungsgrad soll in den kommenden Monaten ermittelt werden, eine Skalierung der 100-kW-Pilotanlage auf den MW-Bereich soll problemlos möglich sein.

Wie wäre es, wenn Print-, Fernseh- und Online-Medien derartige Berichte lang und breit treten würden, anstatt Vorzeigeunternehmen durch den Dreck zu ziehen?

Google und CO2-Emission

von |14. Januar 2009|

Alex Wissner-Gross von der Harvard-Universität in Boston hat gehörigen Staub aufgewirbelt, als er in einer zur Zeit nicht öffentlich zugänglichen Studie mit dem Titel „Pervasive monitoring of the environmental footprint of network activity“ behauptete, dass jede Google-Suche soviel Energie verbrauchen würde, wie für das Aufheizen eines halben Teekessels notwendig ist. Damit würde sich jede Suchanfrage mit 7 g CO2 in der Umweltbilanz niederschlagen. Bei einem täglichen Suchvolumen von 1 Milliarde Anfragen kämen damit 7 Gg (Giga-Gramm) CO2 zusammen, auf das ganze Jahr gerechnet ergäben sich 2.555 Gg. Vergleicht man diesen Wert mit der weltweiten CO2-Emission ohne Landnutzung und Forstwirtschaft für das Jahr 2006, welche den Wahnsinnswert von 22.170.702 Gg CO2 ausmacht, ist Google für gerade man den 115-millionstel-Teil der Misere verantwortlich zu machen. Wenn die ganze Geschichte auch keine Ente ist, so bleibt nach dem Sich-Legen des Staubes wohl nur der Google-Pagerank von 5 für die Homepage des Herrn Wissner-Gross, der pikanterweise auf der Seite CO2Stats Zertifikate für „grüne Websites“ verkauft (mittlerweile mit einem Google-Pagerank von 6!).

Google kontert umgehend und stellt einige Sachen klar:

Der reale Energieverbrauch einer Suchanfrage liegt bei 0.0003 kWh oder 1 kJ, was einem CO2-Äquivalent von ca. 0,2 g entspricht.
Stellt man die 0,2 g einem Auto gegenüber, welches laut aktueller EU-Standards 140 g CO2 pro gefahrenem km emittieren soll, so lassen sich damit 700 Google-Suchen durchführen.
Es ist noch nicht lange her, dass man für eine umfassende Recherche in die nächste gut ausgestattete Bibliothek fahren musste, mit allen daraus resultiernden Konsequenzen für den CO2-Haushalt.

Die obige Rechnung würde somit Google eine Jahresanteil am weltweiten CO2-Ausstoß bescheinigen, der nochmals 35 mal niedriger liegt und 73 Gg ausmacht. Selbst der Zwergstaat Monaco hat mit 94 Gg bereits 2006 diesen Wert übertroffen. Wer das an die große Glocke hängt, stichelt mit Verlaub an der falschen Stelle.

Google kümmert sich mit seinem […]

Hilfe bei Ufo-Entführung

von |10. Januar 2009|

Sollte jemandem der unwahrscheinliche Fall einer Entführung durch ein Ufo widerfahren, könnte eine Hundemarke helfen, die neben den Landmassen der Erde und deren Position innerhalb des Sonnensystems auch die Darstellung der Sonne in Bezug auf 14 Pulsare beinhaltet, die wohl der altehrwürdigen Pioneer-Plakette entlehnt wurde.

Zweifellos eine obstruse Idee, auch wenn der Hersteller eine volle Rückerstattung des Kaufpreises gewährleistet, sollten Käufer nicht sicher zur Erde zurückgebracht werden, wenn sie während einer Ufo-Entführung die Plakette tragen.

Und es ward Licht!

von |7. Januar 2009|

Nur wenige Menschen empfinden Bedauern über die Aufhellung des Nachthimmels durch künstliche Lichtquellen. In astronomischen Kreisen wird der Sachverhalt zwar naturgemäß oft thematisiert, sind doch bei Licht keine Sterne zu sehen. Hat der egoistische Wunsch einiger weniger Himmelsforscher nach einem dunklen Himmel aber wirklich keine Daseinsberechtigung oder steckt am Ende doch mehr dahinter, auch wenn 2009 zum Jahr der Astronomie auserkoren wurde?

Vergleich von Weitwinkelaufnahmen des Himmels über der Sophienalpe bei Wien und über der Mongolei unter identischen technischen Bedinungen (Aufnahmedatum: 22. August 2007 (Sophienalpe) und 30. Juli 2008 (Mongolei), mit freundlicher Genehmigung von Georg Zotti, Wien).

Dieser Frage sind etliche Experten auf dem „Darksky 2008“-Symposium in Wien nachgegangen, und kamen zum Schluss, dass der Schutz des Nachthimmels nicht nur Astronomen sondern der gesamte Biosphäre der Erde zu Gute kommen würde. Und die präsentierten Ergebnisse gehen sogar noch einen Schritt weiter: Die von nächtlichem Licht ausgehende Gefahr ist für bestimmte Lebewesen sogar in hohem Maße bedrohlich.

In der Pflanzenwelt zählen Bäume zu den Opfern, wenn sie in der Nähe von Straßenlampen früher austreiben und auch länger Laub tragen. Frostschäden sind die Folge. Ist der Ultraviolettanteil der künstlichen Lichtquelle unnötig hoch, treibt dies nicht nur den Energieverbrauch in die Höhe, sondern irritieren auch Insekten. Ganze Insektenvölker werden durch das Licht angelockt, geblendet, verlieren die Orientierung und verhungern nahe der Lichtquelle. Dies passiert oftmals in großem Umkreis, weshalb nicht nur ein essentielles Glied der natürlichen Nahrungskette fehlt sondern auch die Produktion von menschlichen Nahrungsmitteln in Mitleidenschaft gezogen wird, da ganze landwirtschaftliche Betriebe von der Bestäubung ihrer Gemüse- und Obstanlagen durch Insekten abhängen.

Zählen auch Korallenriffe zu den Verlierern der Lichtverschmutzung, sind Spinnen und Algen eindeutig auf der Gewinnerseite. Somit kommen zu den Beleuchtungskosten auch hohe Reinigungskosten hinzu, da Spinnen- […]

Physik-Nobelpreisträger Steven Chu wird US-Energieminister

von |17. Dezember 2008|

Mit Steven Chu will US-Präsident Obama einen Physik-Nobelpreisträger in die Regierung berufen, der seit 2004 als Direktor dem Lawrence Berkeley National Laboratory vorsteht und seit Jahren für mehr Forschung auf dem Gebiet der alternativen Energien sowie für eine Abkehr von fossilen Brennstoffen eintritt, um die globale Erwärmung zu bekämpfen. Damit handelt Obama ganz nach seinem Motto:

Es gibt keinen Widerspruch zwischen Wirtschaftswachstum und soliden Umweltpraktiken.

Obama will durch modernen Umweltschutz und Technologien wie Solarenergie und benzinsparende Autos Millionen von Jobs schaffen und erachtet zur Überwindung der Probleme auch eine parteiübergreifende Politik als unbedingt notwendig.

In diesen Punkten gibt es klare Divergenz mit unserem obersten Landsmann Berlusconi, der auf dem Klimagipfel in Brüssel zum Thema CO2-Emissionen lapidar meinte:

Ci aspetta un compito molto difficile, oggi mi tocca fare il cattivo e così divento il più antieuropeista. … assurdo parlare di emissioni quando c’è una crisi in atto: è come uno che ha la polmonite e pensa di farsi la messa in piega.

Man verspürt wenig Lust, Derartiges ordentlich zu übersetzen, somit bemühen wir Google und haben Glück – der übersetzte Satz endet überaus passend:

Wir erwarten eine sehr schwierige Aufgabe, heute bin ich auf die Armen und somit wurde die Anti. … absurd-to-talk über Fragen, wenn es eine Krise: Es ist, als derjenige, der sich Lungenentzündung und plant, sich in die Klappe.

Legambiente nimmt es mit Ironie:

Sappiamo che Berlusconi è un esperto di messe in piega, ma quello dell’emergenza clima non è un tema da parrucchiera.

Frei übersetzt:

Wir wissen, dass Berlusconi ein Meister des Haarschnitts ist, aber der Notfall Klima ist kein Friseur-Thema.