Traditionsgemäß hat die Nobelstiftung in Stockholm die Preisträger für den Physik-Nobelpeis 2008 bekanntgegeben und ehrt Yoichiro Nambu
„for the discovery of the mechanism of spontaneous broken symmetry in subatomic physics“
sowie Makoto Kobayashi und Toshihide Maskawa
„for the discovery of the origin of the broken symmetry which predicts the existence of at least three families of quarks in nature“
Während Nambu für die Entdeckung des (wenn auch noch nicht im Detail geklärten) materiestiftenden Symmetriebruches nach dem Urknall verantwortlich zeichnet, haben seine beiden Kollegen Kobayashi und Maskawa eine dritte Quark-Generation beschrieben, durch welche sich die Symmetriebrüche erfolgreich in das Standardmodell einbetten ließen.
Ein bislang unerklärter Symmetriebruch führt zur Geburt des Universums. |
Wenn beim Urknall gleich viel Materie wie Antimaterie entstanden wäre, hätten sich beide Anteile gegenseitig vernichtet. Aber ein winziger Materieüberschuss von 1 zu 10 Milliarden reichte aus, um über die Antimaterie zu siegen und mit dem überschüssigen Material Galaxien, Sterne, Planeten und schließlich das Leben entstehen zu lassen.
Alle Materie ist aus den kleinsten Einheiten Elektronen und Quarks aufgebaut. |
Das heutige Standard-Modell der Elementarteilchen-Physik vereint alle fundamentalen Komponenten der Materie und drei der vier Grundkräfte. Während alle bekannte Materie aus Teilchen der ersten Familie besteht, existieren alle anderen Teilchen nur für extrem kurze Zeitspannen. Um das Modell zu vervollständigen, ist ein neue Komponente, das Higgs-Teilchen, womit wir wieder beim Large Hadron Collider am CERN wären.
Weiterführende Unterlagen können auf den Seiten der Nobel-Stiftung in theoretischer oder allgemeiner Form eingesehen werden.
Der Weltraum existierte auch vor dem Urknall
Der Urknall hat stattgefunden, auch wenn er nur eine Zwischenstation war. Dieser Übergang vom Ende eines kontrahierenden Urknall-Universums zum nächsten, heutigen Urknall-Universum hat jedoch nichts mit dem Gesamt-Universum zu tun, das unendlich groß ist und schon immer existiert hat.
Unser dreidimensionales Urknall-Universum ist also nicht aus einem Nichts hervorgegangen, sondern aus einer riesigen Masse-Ansammlung aus Materie bzw. Antimaterie, die man als gigantisches Schwarzes Loch bezeichnen würde. Und weil diese enorme Masse-Ansammlung am Ende der Kontraktion des vorherigen Urknall-Universums keiner Geschwindigkeit mehr ausgesetzt war, alterte sie unvorstellbar schnell.
Die Zeitdilatation besagt, je höher die Geschwindigkeit eines Objekts ist, desto langsamer altert dieses Objekt. (Bei potentieller Erreichung der Lichtgeschwindigkeit stünde die Zeit sogar still.) Je niedriger die Geschwindigkeit eines Objekts ist, desto schneller altert das Objekt. Und bei Erreichung des tatsächlichen Ruhezustands, was bei jener Masse-Ansammlung am Ende des Kontraktionsprozesses der Fall war, alterte sie unvorstellbar schnell. Das Ergebnis war der Übergang jener Masse-Ansammlung in Strahlungsenergie in einer unbegreiflich gigantischen (lautlosen) Explosion – gemäß der Grenzwert-Gleichung E = m · c².
Diese Explosion ereignete sich (mit Berücksichtigung der Zeitdilatation) vor mindestens 13,82 Milliarden Jahren – also vor rund 14 Milliarden Jahren. Nach der absoluten Zeit (ohne Zeitdilatation) fand diese Explosion und somit der Beginn unseres Urknall-Universums vor mindestens 47 Milliarden Jahren statt. Der Unterschied dieser beiden Daten sei kurz erläutert:
Da unmittelbar nach dem Urknall all die (aus jener Strahlungsenergie-„Wolke“) entstandenen Teilchen mit Fast-Lichtgeschwindigkeit vom Explosionsherd weggeschleudert wurden und bis heute mit enorm hoher Geschwindigkeit durchs All geflogen sind, unterlagen all diese Teilchen der Zeitdilatation. Dabei wäre die Zeit nach unserer Wahrnehmung (vom Urknall bis heute) von etwa 3,35 Sekunden auf 1 Sekunde (bzw. von über 47 Mrd. Jahre auf etwa 14 Mrd. Jahre) gedehnt worden. Die durchschnittliche ‚Reise‘-Geschwindigkeit der Teilchen unserer Milchstraße (vom Urknall bis heute) betrüge mehr als 200.000 km/s (angeblich sogar über 211.000 km/s). Der Durchmesser unseres kugelförmigen Urknall-Universums (als extrem winziger Teil des Gesamt-Universums) macht rund 95 Milliarden Lichtjahre aus. (1 Lichtjahr: ~ 9,4605 … Billionen km) Siehe auch: ‚Die Welt der Relativität – alles falsch? Korrekturen zur Relativitätstheorie‘ mit ISBN 9788490391730