Die Frage nach der eigentlichen Natur der Gravitationskraft hat ihre Tücken. Obwohl beide verfügbaren Theorien für ihre jeweils relevanten Bereiche die Effekte dieser 4. Naturkraft hinreichend genau erklären, sind wir von einem Verständnis der fundamentalen Eigenschaften des Universums für das Manifestieren der Gravitation noch weit entfernt.
Erik Verlinde legt nun einen vollständig neuen Ansatz vor, der das Verständnis der Gravitation revolutionieren dürfte, wenn er sich bewahrheiten sollte.
Während Newton die gravitative Wechselwirkung als Kraft zwischen Objekten beschreibt und Einsteins Theorie auf die Krümmung der Raumzeit durch die Anwesenheit von Energie setzt, postuliert Verlinde eine entropische Kraft, die durch das Zusammenspiel von Masse, Zeit und Raum auf der basis des Holografischen Prinzips beruht. Als makroskopisch auftretende Kraft entsteht die entropische Kraft in einem System mit vielen Freiheitsgraden, welches stets bestrebt ist, seine Entropie zu erhöhen.
Dem holografischen Prinzip zu Folge lässt sich für jedes Raum-Zeit-Gebiet eine alternative aber gleichwertige Beschreibung finden, die allerdings nur auf dem – vorzugsweise lichtartigen – Rand dieses Gebiets lokalisiert ist, also etwa der Ereignishorizont eines schwarzen Loches. Damit hängt auch die die maximal mögliche Entropie des Raumgebietes nur von dessen Oberfläche ab, nicht aber vom Volumen.
Der Autor behauptet, mit den raumunabhängigen Konzepten Energie, Entropie und Temperatur das Newtonsche Gravitationsgesetz auf natürliche Weise ebenso ableiten zu können wie die Einsteinsche Allgemeine Relativitätstheorie aus der relativistischen Verallgemeinerung. Gravitation wird erklärt als eine entropische Kraft, die von der Änderung des Informationsgehaltes herrührt, der sich aus der Position von massebehafteten Objekten ergibt.
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