Die letzten Tage und Wochen haben gezeigt, wie hilflos der Mensch Naturgewalten gegenüber ist. Überschwemmungen in ganz Europa haben Tausende obdachlos gemacht und ganze Landstriche in Feuchtgebiete verwandelt:
Aktuelle Klimamodelle erlauben immer detailliertere Einblicke in die nichtlinearen Zusammenhänge der verschiedensten Klimafaktoren. Es stellt sich nun die Frage, inwieweit sich daraus Vorhersagen für Extremniederschläge ableiten lassen.
Für Temperaturen gibt es großräumige Zusammenhänge mit zahlreichen Mwesspunkten, weshalb sich diese recht gut vorhersagen lassen. So zeigt eine Analyse dieser Daten bereits eine Verfünffachung der Hitzextreme.
Niederschläge verhalten sich hier deutlich inkonsistenter. Es wird wohl jeder die Erfahrung gemacht haben, dass Menge und Intensität selbst auf kleinen Ortsskalen beträchtlich variieren können. Damit sträuben sich Niederschlagsreihen hartnäckig, ohne passende regionale Modelle in verlässliche Vorhersagen verpackbar zu sein.
Jedenfalls lassen einfache physikalische Überlegungen vermuten, dass bei höheren Temperaturen auch die Niederschläge zunehmen werden. Die Clausius-Clapeyron-Gleichung sagt voraus, dass bei höheren Temperaturen der Wassergehalt der Luft ebenfalls größer ist. Wenn nun Luft mit höherem Sättigungsgrad an Wasserdampf an bodennahe Kaltluft kommt, regnet diese ab. Blöderweise nimmt aber die Verdunstungsrate mit steigender Temperatur langsamer zu als die Extremniederschläge, weshalb ein zunehmender Anteil der Jahresniederschläge in Form von Starkregen passiert. Die Trockenphasen dazwischen werden im Gegenzug länger.
Damit läuft es wieder mal auf denselben Schluss hinaus: Wenn wir die menschengemachte Temperaturerhöhung ins Haus lassen, zieht zugleich auch das Hochwasser ein.
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