Seit Dienstag ist Peak Oil nicht mehr nur ein Thema für Ökos, Katastrophismusforscher, CO2-Faschisten und IPCC-Freimaurer. Die Internationale Energieagentur (IEA) hat das Unwort „Peak Oil“ nun salonfähig gemacht und die eigene Prognose des Eintreffens für diesen ungeliebten und beinahe undenkbaren Zustand auf die Zeit nach 2020 deutlich nach unten revidiert. Gemeinsam mit der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) wird im World Energy Outlook 2010 eine Grafik gezeigt, die es in sich hat:
Peak Oil: Die historische und prognostizierte weltweite Ölproduktion bis 2035. |
Man kann den krisenbedingten Einbruch der jüngsten Vergangenheit erkennen, von einer Erholung der Fördermengen kann aber keine Rede sein. Wir werden uns gerade eben mit dem ungefähren aktuellen Niveau bis 2015 durchschlagen können, wenn „noch zu entwickelnde Ölfelder“ bei der Förderung mithelfen. Spätestens ab 2015 wird es aber Einbrüche geben, wenn sich keine neuen Lagerstätten finden lassen.
Diese neue Prognose deckt sich verdächtig gut mit den Vorhersagen von 2007/2008 der Engery Watch Group, deren Empfehlungen sollte sich die IEA zu Herzen nehmen. Inzwischen gibt es „business as usual“, Verbrauch senken und brav isolieren, Elektroautos sind ja auch mobil, aber Elektroschiffe und Elektroflugzeuge? Bei Literpreisen für Treibstoff jenseits der 3 Euro entschärft sich dann auch die Verkehrsbelastung.
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Wenn ich lese ‚Elektroautos sind ja auch mobil‘ schüttel ich den Kopf, denn technisch komplexe Vehikel wie z.B. E-Autos benötigen bereits für ihre Produktion sehr erhebliche Mengen an Erdöl. Was ist ein Automobil ohne Gummireifen, die aus etlichen Litern an Erdöl produziert werden? Was ist es ohne raffinierte Elektronik, Batterien, Mikroschalter etc. auf Erdölbasis? Ohne billiges Erdöl wird es keine technisch anspruchsvollen Individualverkehrsmittel mehr geben können.
Angesichts der ressourcelichen Verknappung dürfte daher die Zukunft den Massentransportmitteln wie etwa Zügen gehören. Wir müssen uns darüber hinaus verabschieden von technisch zu komplexen und elektronisch verspielten Apparaten jedweder Art. Die Zukunft wird einfacher sein als die Gegenwart. Spätestens um das Jahr 2025 werden wir auf dem Lebensniveau von 1930 angelangt sein (Olduvai-Theorie). Wir könnten aber auch tiefer fallen…
Der Satz
war ironisch gemeint. Für Erdöl gibt es in der Tat deutlich bessere Verwendungszwecke als das Verbrennen.
neue Lagerstätten finden sich, der Kampf um den Nordpol hat schon begonnen:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/32/32933/1.html
es könnte also sein, dass sich alles noch ein wenig verzögert. Trotzdem ist mir etwas mulmig geworden: mögliche Folgen können ja Rohstoffkriege, Hungersnöte und dgl. sein. Vielleicht schafft es ja die Menschheit, gute Alternativen zu finden, ohne dass es wieder zu Katastrophen kommt.
Weil sich die Staaten um den Nordpol „bemühen“, glaube ich, dass die IEA wohl richtig liegt.
Der Nordpol fällt wohl in den Bereich „Fields yet to be found“.